Dominanz bis zum Schluss: Luke Littler gewinnt die Premier League in Belfast
Luke Littler und Nathan Aspinall kennen sich gut. Die beiden Engländer spielten nicht nur ihr viertes Duell gegeneinander - das dritte Mal gewann der 17-Jährige - sondern gehören auch dem gleichen Management an und verbringen so abseits der Premier League Zeit miteinander.
Das Match begann so, wie es sich Littler kaum besser vorstellen konnte: Nach 15 Darts und einem 136er-Checkout stand es schon schnell 1:0 für den Engländer, der sich durchs Ausbullen den Anwurf-Vorteil erspielte. Anschließend blieb der Youngster voll im Match und verpasste ein 170er-Finish - den Big Fish - um Haaresbreite, sodass es dann Aspinall war, der seinen Anwurf zum 1:1 durchbrachte.
Das erste Break des Matches ging dann völlig überraschend an Nathan Aspinall, der es bestrafte, dass sein junger Gegner nicht zu seinem Spiel fand und sich das 2:1 erbreakte. Auch gegen die Pfeile blieb Littler harmlos und erlaubte seinem Gegner für 81 Rest sechs Pfeile - 1:3.
Danach wurde Littler jedoch wieder aktiver und drehte dabei richtig auf: Erst brachte er seinen Anwurf durch und stellte so auf 2:3, ehe er eins der schönsten Finishes im Darts auspackte: 125 Rest nahm er über Bullseye, Single-Bull und Bullseye raus - Rebreak. Es folgte ein dominantes Anwurf-Leg zum 4:3, sowie ein weiteres Break zum 5:3, da "The Asp" 88 Rest nicht checken konnte.
Beim Stand von 5:3 sah es dann plötzlich danach aus, dass Littler, der Aspinall seit einigen Legs dominierte, nur noch runterspielen muss und dann seinen ersten Tagessieg hätte, doch "The Asp" wehrte sich. Bei dessen entscheidenden Darts zum Rebreak starteten die Fans, die auf der Seite von "The Nuke" waren, ein Pfeifkonzert. Von Littlers Beruhigungsversuchen eingebremst, ließ sich Aspinall von den Fans nicht beeinflussen und checkte 70 Rest zum Rebreak.
Doch selbst wenn "The Asp" seinen Anwurf durchgebracht hätte, fehlte ihm noch ein weiteres Break - Der Anwurfnachteil musste ausgeglichen werden. Aber über diese Baustelle musste der Engländer nicht mehr nachdenken: Luke Littler breakte noch einmal, stellte auf 6:4 und bejubelte seinen ersten Tagessieg.
Zum Match-Center: Luke Littler vs. Nathan Aspinall
Van Gerwens erstes Halbfinalaus
Zum ersten Mal in der diesjährigen Premier League verlor Michael van Gerwen ein Halbfinale - zuvor gewann er Abende oder schied schon in der ersten Runde aus. Luke Littler spielte sich souverän in sein zweites Finale, nachdem der Engländer seine Chancen besser nutzte und die Doppel traf, als es drauf ankam. Ein 110er-Checkout bildete dabei den Höhepunkt, nachdem "MVG" das 105er-Checkout noch liegen ließ.
Zum Match-Center: Luke Littler vs. Michael van Gerwen
Es war kein sonderlich hochklassiges Match, als Nathan Aspinall Peter Wright im zweiten Halbfinale besiegte. Der Engländer spielte nur einen 93er-Average, aber das Wright sogar nur 89 spielte, reichte es problemlos zum 6:2-Sieg. Profitiert hat "The Asp" auch von seiner Checkout-Quote von 67%. Mit seinem 121er-Checkout zum 4:2 baute Aspinall Momentum auf und nutzte es schließlich zum entscheidenden Break zum 5:2 - Wright verlor in den Schlussphasen sein Spiel komplett - auch nach mehreren Pfeil-Wechseln.
Zum Match-Center: Nathan Aspinall vs. Peter Wright
Humphries' Rekord-Hoffnung platzt
Gleich zu Beginn wurde es spannen, als Luke Humphries auf seiner Jagd nach dem vierten Tagessieg in Folge gegen Luke Littler antrat. Der vierte Triumph wäre ein Rekord in der Premier League gewesen - doch daraus wurde nichts. Aus einer stärkeren Anfangsphase konnte Humphries keinen Profit schlagen und Littler wurde anschließend immer stärker. Durch den Anwurfvorteil besiegte "The Nuke" den Weltmeister in einem packenden und engen Match.
Zum Match-Center: Luke Humphries vs. Luke Littler
Michael van Gerwen zeigte, dass er doch noch gewinnen kann, als er Michael Smith mit 6:4 besiegte. Das Match begann hochklassig, aber auch mit drei Breaks - zu Ungunsten des Niederländers. Doch dieser blieb bissig und zeigte immer wieder, was er kann. Mit zahlreichen High Finishes, darunter 144 und 150, fand er im richtigen Moment die richtigen Felder. Smiths 101er Average war am Ende zu wenig, gegen den 106er von van Gerwen.
Zum Match-Center: Michael Smith vs. Michael van Gerwen
Von den beiden ersten Viertelfinals verwöhnt, ging es in das Match zwischen Nathan Aspinall und Gerwyn Price. Doch nach einem langsamen Start, fingen auch "The Asp" und der "Iceman" an, Spitzen-Darts zu spielen. Es folgten Big Finishes wie 103 (Price) und 127 (Aspinall), Break, Rebreak und schließlich den Decider. Eine wichtige 180 brachte Aspinall durch seinen Anwurf-Vorteil tief in den Finish-Bereich, wo er 64 Rest mit Leichtigkeit checkte.
Zum Match-Center: Nathan Aspinall vs. Gerwyn Price
Peter Wright kann doch noch gewinnen. Gegen Rob Cross profitierte "Snakebite" nicht nur von seiner Doppelquote von 43%, sondern auch von dem komplett schwachen Tag seines Gegners. "Voltage" konnte nur 86 Punkte pro Aufnahme ins Board werfen. So kam es dann auch, dass in einem ereignisarmen Match ein einziges Break beim Stand von 2:1 den Unterschied machte.
Zum Match-Center: Rob Cross vs. Peter Wright