Nacht 15 der Premier League: Spannender Vierkampf um die letzten Play-off-Plätze
Michael van Gerwen vs. Gerwyn Price
Die Premier-League-Saison von Michael van Gerwen ist ein Auf und Ab. Der Niederländer gewann zwar vier Abende und damit die geteilt meisten der Saison, doch abseits seiner Siege lief es bisher noch nicht rund: 20 Punkte brachten ihm seine Tagessiege, magere vier weitere bekam er durch zwei Halbfinals. Derzeit steht er noch auf einem Play-off-Platz, aber es ist durchaus realistisch, dass „Mighty Mike“ nach 2020 ein zweites Mal das Endturnier verpasst.
Gerwyn Price kämpft derzeit mit einem eingeklemmten Nerv im Rücken und setzte deshalb in der Vorwoche aus. Auch wenn seine Chancen ohnehin schon marginal waren, bedeutete die Absage dennoch das endgültige Verpassen der Play-offs.
Sollte Price in dieser Woche antreten können, wäre es das erst dritte Aufeinandertreffen des „Icemans“ mit van Gerwen in 2024. In Woche 4 gewann der Niederländer auf dem Weg zu seinem dritten Tagessieg, ehe sich Price in Woche 8 revanchierte.
Luke Littler vs. Peter Wright
Um den steilen Aufstieg Luke Littlers zu beschreiben, gehen einem die Superlative aus. „The Nuke“ hat im jungen Alter von mittlerweile 17 Jahren bereits ein WM-Finale erreicht, mehrere Turniere der European Tour gewonnen und in seiner ersten Premier League, dominiert er diese weiter nach Belieben: Keiner hat mehr Tagessiege, keiner hat weniger Erstrunden-Niederlagen und auch der erste Platz scheint ihn bei acht Punkten Vorsprung auf die Verfolger wohl sicher.
So gut, wie es bei Littler läuft, so schlecht läuft es bei Peter Wright. Der zweimalige Weltmeister lässt seit langer Zeit die Genauigkeit vermissen, mit der er sich in die Weltspitze spielte. Bereits seine Nominierung für die Premier League traf auf harte Kritik und „Snakebites“ Leistungen setzen dem nicht gerade ein Ende: In 14 Nächten gewann Wright gerade einmal zwei Matches und hat damit schon jetzt kaum noch Chancen, um den letzten Platz zu verlassen.
Durch die schwachen Leistungen Wrights kommt es wenig überraschend, dass er in dieser Premier-League-Saison erst einmal gegen Littler spielte. Im „Hinspiel“ in Woche 7 verlor der Schotte, nach seiner vielleicht besten Leistung des Jahres, knapp mit 5:6.
Luke Humphries vs. Rob Cross
Als Weltmeister ins Jahr gegangen, startete die Saison von Luke Humphries stockend. Mit breiter Brust, aber ohne die entsprechenden Ergebnisse, stand „Cool Hand Luke“ in den ersten fünf Wochen gerade einmal eine Nacht auf einem Play-off-Platz. Doch der Engländer steigerte sich und gewann drei Nächte am Stück, ehe ihm ein ähnliches Schicksal wie van Gerwen ereilte: Nach seinem Tagessieg in Nacht 8, gewann er nur noch drei Matches. Für die Play-offs ist er dennoch bereits sicher qualifiziert.
Anders sieht dies bei Rob Cross aus: Der Engländer kam hervorragend ins Jahr und startete in den ersten sechs Nächten mit vier Halbfinals und einem Finale, ehe auch er eine Formkrise erlitt. Seine sechs Nächte ohne Siege, sind zusammen mit Wright Höchstwert in dieser Saison. Mit zwei Finalteilnahmen in den letzten beiden Wochen, hat er seine Play-off-Chancen dann wieder gesteigert, doch bei sieben Punkten Rückstand auf Rang vier, muss vieles zusammenlaufen, damit es für „Voltage“ ins Londoner O2 gehen kann.
Die direkten Duelle mit Humphries sollten ihm aber Hoffnung machen: In der Premier League gewann er zwei der drei Duelle und auch auf der European Tour in Sindelfingen jubelte der Weltmeister von 2018. Besonderes Highlight im kommenden Duell: Luke Humphries verabschiedet sich von "Cake by the Ocean" als Einlaufmusik und wird erstmals mit einer neuen Musik einlaufen. In einem Interview verriet er jüngst, dass er seine bisherige Musik nie selbst wählte.
Nathan Aspinall vs. Michael Smith
Die Saison von Nathan Aspinall verlief unter dem Radar: Nach schwachem Start in die Premier-League-Saison, fand „The Asp“ ab Nacht 4 zu sich und stand zweimal hintereinander im Finale – In Nacht 5 gewann er den Abend, genauso wie sieben Wochen später. Der Engländer punktet beständig und nach seinen drei Viertelfinal-Niederlagen in den ersten der Wochen, hat er für die gleiche Menge anschließend weitere elf Wochen gebraucht.
Michael Smith war der erste Tagessieger der Saison und weckte so direkt Hoffnung, wieder ein besseres Jahr zu spielen. Doch nachdem er in den Wochen 3 bis 5 jeweils direkt ausschied, rutschte er aus den Top 4, die ihm die Play-offs bedeuten würden. Dreimal schaffte er es nach seinem Tagessieg noch ins Finale, doch es reichte nur dazu, an einem einzelnen Abend wieder auf einen Play-off-Platz zu springen. Nach zuletzt wieder besseren Leistungen, ist der Abstand zu van Gerwen und Rang 4 aber wieder auf zwei Punkte geschrumpft.
Aber um den Vorsprung zu verkleinern oder gar wettzumachen, muss der „Bullyboy“ erstmal gegen Aspinall gewinnen – etwas, das ihm diese Saison noch nicht gelang: Im Viertelfinale von Nacht 4, sowie im Finale von Nacht 12, gewann „The Asp“.