Showdown um Frauen-WM in Bangkok: "Wir sind sehr selbstbewusst"

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Showdown um Frauen-WM in Bangkok: "Wir sind sehr selbstbewusst"

Alle Augen richten sich auf Bangkok.
Alle Augen richten sich auf Bangkok.Profimedia
Die Blicke gehen nach Bangkok: Der DFB hofft gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden auf den Zuschlag für die Frauen-WM 2027. Doch Brasilien ist Favorit.

Bernd Neuendorfs Zeitplan für Bangkok ist eng getaktet. "Wir werden alles reinwerfen, dass wir am Ende des Tages doch die Nase vorne haben", sagte der DFB-Präsident und kündigte einen entschlossenen Schlussspurt im engen Rennen um die Frauen-WM 2027 an.

Bevor am Freitag beim FIFA-Kongress die "spannende Entscheidung" über die gemeinsame Bewerbung mit den Niederlanden und Belgien fällt, reihen Neuendorf und Generalsekretärin Heike Ullrich noch einmal Termin an Termin. Händeschütteln, Argumente aufzeigen, mit der Vision "Breaking New Ground" überzeugen - es geht darum, die letzten unentschlossenen der 207 stimmberechtigten Verbände auf die Seite der europäischen Kandidatur zu ziehen. Und Brasilien, das als Favorit in die Abstimmung geht, im Showdown noch abzufangen.

"Wir sind sehr selbstbewusst und glauben, dass wir eine ausgezeichnete Bewerbung vorgelegt haben", sagte Neuendorf. Doch der Evaluierungsbericht der FIFA war zuletzt ein Rückschlag. Brasilien erhielt 4,0 von 5 möglichen Punkten, die Europäer kamen lediglich auf 3,7. Der Bericht stellt zwar nur eine Empfehlung dar und war nicht immer ein sicherer Indikator für die letztliche Vergabe. Dennoch ist damit die erstmalige Austragung einer Frauen-WM in Südamerika wahrscheinlicher geworden.

"Kommerziell erfolgreichste Frauen-WM aller Zeiten"

Neuendorf und Co. kämpfen nun darum, dass es doch anders kommt und Fußballfeste in Gelsenkirchen, Köln, Düsseldorf und Dortmund steigen können. Der DFB, der niederländische KNVB und die belgische RBFA versprechen die "kommerziell erfolgreichsten Frauen-WM aller Zeiten". Demnach soll der Erlös von 530 Millionen Euro der erfolgreichen Endrunde in Australien und Neuseeland um satte 50 Prozent gesteigert werden. Ein Argument, das verfangen dürfte - vielversprechende Zahlen sind in FIFA-Kreisen immer gern gehört.

Deutschland hatte die WM im Jahr 2011 alleine ausgerichtet und will die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter vorantreiben. Von einer "WM im Herzen Europas, die Frauen und Frauenfußball fördert, die nachhaltig ist und die Fans in den Mittelpunkt stellt", sprach Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Auch die zweimalige Weltmeisterin Renate Lingor, die ebenfalls in Bangkok vor Ort ist, teilt die Vision. "Deutschland ist ein so fußballbegeistertes Land, egal welcher Herkunft, ob Mädchen oder Jungen, alle spielen Fußball, alle sind begeistert, alle schauen zu", sagte die 48-Jährige: "So etwas noch einmal zu erleben, wäre einfach fantastisch."

Am Freitag (ab 4.30 MESZ) werden die Fußballfans ins Deutschland wissen, ob sich die Hoffnung erfüllt und der beherzte Schlussspurt der Europäer erfolgreich war.