Erster China-Sieg: Verstappen fährt erneut allen davon - Vettel-Kreis schließt sich

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Erster China-Sieg: Verstappen fährt erneut allen davon - Vettel-Kreis schließt sich
Aktualisiert
Max Verstappen ist einmal mehr der Dominator – diesmal auch in China.
Max Verstappen ist einmal mehr der Dominator – diesmal auch in China.Profimedia
Max Verstappen reckte den Zeigefinger in die Luft. Nochmal. Dann schnellte die Faust nach oben. Beim tatsächlich ersten Sieg des Formel-1-Dominators in China erinnerte auf den ersten Blick wenig an eine Zitterpartie. Der Red-Bull-Star fuhr mit Leichtigkeit allen davon und feierte seinen vierten Sieg im fünften Saisonrennen. "Das Auto lief wie auf Schienen. Ich konnte eigentlich machen, was ich wollte", freute sich Verstappen, der seinen vierten WM-Titel im Visier hat.

Und doch gab es da diese Szene in der vorletzten Runde, der Red Bull mit der Nummer 1 konnte einem Karbonteil auf der Strecke nicht ausweichen. "Könnt ihr meine Reifen checken?", funkte Verstappen nervös. "Ich hatte das ja schon in der Vergangenheit, dass ein Reifen in den letzten Runden kaputt gegangen ist", erklärte der 26-Jährige später.

Doch alles ging gut, auf der für das Team emotional bedeutsamen Strecke in Shanghai triumphierte Red Bull allerdings nur fast auf ganzer Linie. McLaren-Pilot Lando Norris hatte Glück mit den Safety-Car-Phasen und vereitelte den vierten Red-Bull-Doppelsieg des Jahres. Verstappens Teamkollege Sergio Perez komplettierte das Podium als Dritter.

Für Verstappen war es der 58. Grand-Prix-Sieg. In der Weltmeisterschaft führt der 26-Jährige, am Samstag auch souveräner Sieger des Sprintrennens, deutlich mit 110 Punkten vor dem Mexikaner Perez (85). Verstappen holte sich in diesem Jahr bislang alle Pole Positions und auch Siege - bis auf einen: Beim Großen Preis von Australien schied er wegen eines Defekts in Führung liegend aus.

Nico Hülkenberg wurde im Haas Zehnter und fuhr damit bereits zum dritten Mal in diesem Jahr in die Punkteränge. "Es fühlt sich gut an. Das war alles, was heute möglich war", sagte der Emmericher bei Sky. Seine Saison sei "aktuell eine Zehn" gemessen an den Möglichkeiten des Teams, "aber wir müssen nachlegen."

Rekordweltmeister Lewis Hamilton, nach verpatztem Qualifying nur von Position 18 gestartet, fuhr mit seinem Mercedes zumindest noch auf Rang neun nach vorne und betrieb etwas Schadensbegrenzung. Das Auto sei "nicht gut" gewesen, erklärte Teamchef Toto Wolff schonungslos. Der aus Shanghai stammende Zhou Guanyu ging vor ausverkauften Rängen als 14. leer aus, der Sauber-Pilot ist damit in dieser Saison weiter ohne WM-Punkt.

Red Bull knüpft an Vettel-Geschichte an

Fast auf den Tag genau vor 15 Jahren feierte das Red-Bull-Team in Shanghai durch Sebastian Vettel seine erste Pole und seinen ersten Grand-Prix-Sieg - nun sind es 117 Erfolge. Am Samstag eroberte Verstappen die 100. Pole Position für das Team, am Sonntag gewann der Weltmeister nun erstmals den Großen Preis von China. Von den 24 Strecken im diesjährigen Rennkalender hat der Niederländer damit nur noch mit Singapur eine Rechnung offen.

Verstappen, der das Sprintrennen am Samstag souverän vor Hamilton und Perez gewonnen und sich anschließend auch die Pole Position für den Grand Prix geholt hatte, erwischte einen starken Start und setzte sich zügig ab. Selbst zwei Safety-Car-Phasen, eine nach dem Motorschaden von Sauber-Pilot Valtteri Bottas und eine nach einem Auffahrunfall im hinteren Feld, konnten Verstappen nicht in Verlegenheit bringen. Dieses Potenzial haben derzeit wohl nur Defekte oder eben Kleinteile.

Verstappen fahre "absolut fehlerfrei", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Er wird heuer erst 27, da kommt noch einiges." Und dann setzte der Doktor aus Graz verschmitzt hinzu: "Wir können wieder an den WM-Titel denken."