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Formel 1: Hamiltons Achterbahn, Piastris Premiere - Hülkenberg hofft auf Punkte

George Russell liegt mit Platz zwei im Qualifying von China aussichtsreich im Rennen.
George Russell liegt mit Platz zwei im Qualifying von China aussichtsreich im Rennen.JADE GAO/AFP
So schnell, wie Lewis Hamilton die Bühne betreten hatte, musste er sie auch wieder räumen. Am Mittag winkte er den Fans in Shanghai zu und gab sein erstes Siegerinterview im Ferrari-Overall - am Nachmittag musste er dann schon erklären, warum es plötzlich nicht mehr lief. Stattdessen stand McLaren-Pilot Oscar Piastri im Mittelpunkt.

Hamiltons Sieg im Sprint, wenig später Piastris Pole Position für den Großen Preis von China - die Formel-1-Saison ist noch jung, die Hauptdarsteller wechseln sich bislang aber stetig ab. Am Sonntagmorgen (8.00 Uhr/jeweils Sky und RTL) wird nun also Piastri erstmals von ganz vorne in einen Grand Prix starten. "Sehr schön, das war eine echte Reise bis hierher", sagte Piastri, der seit Anfang 2023 in der Königsklasse fährt, mit ruhiger Stimme im Boxenfunk.

Und das Teamduell bei McLaren könnte im Jahr 2025 ein interessantes werden. Denn Lando Norris musste sich mit Startplatz drei begnügen. So fehlerfrei und schnell der Vizeweltmeister bei seinem Auftaktsieg in Australien unterwegs war, so schwer tut er sich bislang in China. "Ich hatte ein paar Fehler drin, das ist bisher nicht mein Wochenende", sagte er bei Sky.

Insgesamt geht es bunt zu in der vorderen Startaufstellung. Vor Norris steht George Russell im Mercedes, gleich hinter ihm Weltmeister Max Verstappen im Mercedes. Dahinter setzte sich für Lewis Hamilton eine Achterbahnfahrt fort: Den Auftakt mit Ferrari am vergangenen Wochenende hatte er verpatzt, in China folgte nun zunächst der überraschend souveräne Sieg im Sprint - und dann bloß Platz fünf im Qualifying.

"Wir haben bloß ein paar kleine Änderungen vorgenommen, aber dann war das Auto wieder auf Messers Schneide", sagte Hamilton, der allerdings mit derartigen Aufs und Abs rechnet: "Die Leute unterschätzen, wie steil die Lernkurve in einem neuen Team sein muss. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, langfristiger Erfolg braucht Zeit."

Formel 1 GP China: Hülkenberg mit starkem Qualifying

Gleich hinter ihm startet am Sonntag sein Teamkollege Charles Leclerc, Hoffnung auf einen Erfolg machen sich einige. "Vier bis fünf Fahrer" seien in der Lage, zu gewinnen, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.

Weiter hinten im Feld darf Nico Hülkenberg im Sauber überraschend auch im zweiten Saisonrennen auf Punkte hoffen, der einzige Deutsche im Feld steht auf Startplatz zwölf. Ein weiterer Hauptdarsteller der Saison sitzt indes im anderen Red Bull - hat aber mit den vorderen Plätzen nichts zu tun.

Liam Lawson, neu an der Seite Verstappens, wurde im Qualifying Letzter, schon in Australien war er weit hinten unterwegs und schied dann aus. Die Position des 23-Jährigen bei Red Bull wackelt nun schon früh im Jahr. Marko wollte einen Wechsel im Laufe der Saison nicht ausschließen. "Wir werden alles in Ruhe analysieren", sagte er, "Formel 1 ist Leistungssport."