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K(l)eine Überraschung: Max Verstappen holt Pole in Monza

Aktualisiert
Verstappen feiert seine 45. Pole-Position in der Formel 1
Verstappen feiert seine 45. Pole-Position in der Formel 1BERTORELLO / AFP
Max Verstappen kommt mal wieder ein wenig aus dem Nichts – und stiehlt damit in Monza nicht nur Ferrari die Show.

Nicht McLaren, schon gar nicht Ferrari - am Ende hatte es Max Verstappen im Königlichen Park von Monza doch mal wieder allen gezeigt. Der Weltmeister im Red Bull raste mit einem Rundenrekord über die Ziellinie der Highspeed-Strecke, von der Pole Position wird er nun am Sonntag um seinen ersten Grand-Prix-Sieg seit fast vier Monaten kämpfen.

"Bei Max ist so etwas nie eine Überraschung", gab Lando Norris zwar zu bedenken, der McLaren-Pilot sicherte sich den wichtigen zweiten Rang vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Doch irgendwie ging es in den Tagen zuvor nicht wirklich um Verstappen.

Rückschlag für die Scuderia

Die McLaren-Fahrer liefern sich ja ein privates Duell um den Titel, Norris liegt 34 Punkte hinter Piastri und braucht dringend einen Erfolg. Und dann spielte natürlich Ferrari eine Hauptrolle beim Heimrennen. Dem Empfang vor Tausenden Fans am Mittwoch in Mailand folgten durchaus ermutigende Trainingsessions.

Doch im sehr engen und turbulenten Qualifying musste sich die Scuderia doch wieder etwas weiter hinten anstellen. Charles Leclerc wurde Vierter, Lewis Hamilton landete auf Rang fünf. Der Rekordweltmeister wird aufgrund einer Fünf-Plätze-Strafe vom vorangegangenen Rennwochenende allerdings nur von Rang zehn starten. Nico Hülkenberg im Sauber qualifizierte sich als Zwölfter und startet damit zumindest in der Nähe der Punkteränge.

Ganz vorne steht dagegen Verstappen, das hatte sich auf den ersten Blick nicht angedeutet. In keinem Training von Monza kam der Niederländer über Rang vier hinaus, doch man hatte schon ein gutes Gefühl bei Red Bull. "Es war alles eng, und eigentlich hatte uns vor dem Qualifying noch ein bisschen gefehlt", sagte Verstappen, "aber wir haben noch ein paar wichtige Änderungen vorgenommen."

Piastri erwartet am Sonntag "chaotischen" Start

Was das nun alles für das Rennen am Sonntag (15 Uhr/Sky) bedeutet, ist unklar. Die Topteams lagen nicht nur um Qualifying, sondern auch bei der Rennsimulation eng beieinander. "Einige wirken stark an diesem Wochenende", sagte WM-Spitzenreiter Piastri, der zudem auf einen stets wichtigen Faktor hinwies: "Der Start kann hier ziemlich chaotisch sein."

Die Boliden rasen mit hoher Geschwindigkeit auf die erste, recht enge Schikane zu, müssen im Mehrkampf allesamt den richtigen Brems- und Einlenkpunkt finden – schon nach wenigen Meter kann es knallen in Monza.

Verstappen in der Favoriten-Rolle

Zudem gibt es eine Statistik, die nicht unbedingt für Verstappen spricht: Fünfmal in Folge konnte auf der Strecke nahe Mailand der Pole-Setter das Rennen nicht gewinnen. Wer vorne fährt, ist auf den langen Geraden eben stets angreifbar.

Verstappen zu überholen werde aber "eine große Herausforderung", sagte Norris, "sie haben auf den Longruns einen starken Eindruck gemacht."

Und auch bei Red Bull geht man selbstbewusst an diese Herausforderung. "Ich glaube, wenn Max vorneweg fährt, kann er seine Rundenzeiten und den Reifenverbrauch gut managen", sagte Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Das spricht dann gegen diese Statistik.""