Mehr

Bangen um den "Kopf der Schlange": Basketballer auch gegen Schweden ohne Mumbrú?

Das deutsche Team hat gegen Montenegro einen guten Start in die EuroBasket erwischt.
Das deutsche Team hat gegen Montenegro einen guten Start in die EuroBasket erwischt.ČTK / imago sportfotodienst / Tilo Wiedensohler
Seine Glückwünsche schickte Àlex Mumbrú aus dem Krankenhaus. Als Geburtstagskind Franz Wagner im Teamhotel den Blaubeer-Käsekuchen anschnitt und Mumbrú-Vertreter Alan Ibrahimagic das erste Stück reichte, konnte der erkrankte Basketball-Bundestrainer der Feier anlässlich des Ehrentags des NBA-Jungstars und des tollen EM-Auftakts nur gedanklich beiwohnen. Und auch für das zweite Gruppenspiel gegen Schweden ist der Chefcoach fraglich.

"Es ist, wie es ist. Man kann das nicht kontrollieren. Wir wünschen ihm natürlich alles Gute, damit er so schnell wie möglich wieder bei uns ist. Er ist der Kopf der Schlange", sagte Kapitän Dennis Schröder nach dem eindrucksvollen 106:76-Sieg gegen Montenegro, das Mumbrú wegen eines Infekts verpasste.

Gut möglich also, dass die Deutschen in der zweiten Vorrundenpartie am Freitag (12.30 Uhr/RTL, MagentaSport und Flashscore-Audioreportage) gegen die Schweden ohne den Spanier auskommen müssen.

Nächster Gegner Schweden in der Außenseiterrolle

Doch die Weltmeister zeigten nach holprigem Start in der ersten Halbzeit gegen Montenegro, dass sie sich selbst in Abwesenheit des Bundestrainers in einen Rausch spielen können. Vor allem Wagner, der an seinem 24. Geburtstag 22 Punkte auflegte, und Schröder (21) sind bereits in Medaillenform.

Zum Match-Center: Montenegro vs. Deutschland

Das sollen nun auch die Skandinavier spüren, die zusammen mit Großbritannien der wohl größte Außenseiter in der Gruppe B im finnischen Tampere sind.

Alles andere als ein weiterer Kantersieg wäre auf dem Weg Richtung Achtelfinale eine große Überraschung. Der deutsche Anführer wollte sich wie üblich jedoch nicht allzu sehr mit dem Gegner beschäftigen.

"Wir fokussieren uns auf uns. Wenn wir unsere Sachen gut machen, sind wir schwer zu stoppen", sagte Schröder, der sich das erste Spiel der Schweden, bei dem sie dem finnischen Gastgeber hauchdünn mit 90:93 unterlagen, persönlich in der Tampere Deck Arena angeschaut hatte.

Hoffen auf Schlüsselspieler Bonga

Auch Ibrahimagic begegnete dem Underdog, gegen den Mumbrú im Vorjahr in der EM-Qualifikation ohne NBA- und EuroLeague-Stars sein Debüt verloren hatte, mit höchstem Respekt.

"In der Basketball-Welt mögen sie nicht so bekannt sein, aber wir kennen Schweden", sagte der etatmäßige Assistenzcoach und fügte an: "Es ist kein einfaches Teams zu spielen." Wichtig wäre ein Einsatz von Isaac Bonga, der gegen Montenegro humpelnd vom Feld musste. "Ich hoffe, dass er okay sein wird. In der Kabine sah er ganz entspannt aus", sagte Ibrahimagic.

Eine kleine Herausforderung für die Deutschen dürfte in jedem Fall der ungewöhnlich frühe Spielbeginn werden. Gegen die Schweden geht es bereits um 13.30 Uhr Ortszeit los, was Schröder dann doch etwas missfällt. "Ich mag frühe Spiele nicht. Aber am Ende des Tages müssen wir alles tun, um ready zu sein."

"Da hätte man als Weltmeister schon bessere Zeiten kriegen können", sagte er. Die Tip-off-Zeit, für die letztlich die TV-Sender verantwortlich sind, sei jedoch "nochmal ein Ansporn, um rauszugehen und zu zeigen, was wir als deutsche Nationalmannschaft machen können." Womöglich erneut ohne Mumbrú.