Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hatte zu Beginn noch einige Probleme mit Finnland. Die körperlichen Unterschiede führten aufgrund der Switching Defense zu zahlreichen einfachen Punkten. Unter dem Korb kamen die großen Forwards immer wieder in direkte Duelle gegen Dennis Schröder und den anderen deutschen Guards.
"Wir wollen noch ein Spiel gewinnen und die Goldmedaille nach Deutschland bringen", sagte Schröder bei RTL. "Wir haben unser Minimalziel erreicht", meinte Daniel Theis bei MagentaSport, Trainer Alan Ibrahimagic blickte derweil schon Richtung Endspiel: "Wir sind nicht fertig. Wir können uns kurz freuen."
Starker Lauf führt zu deutscher Führung
Früh im Spiel dann der erste große Schockmoment: Während eines finnischen Angriffs fällt Isaac Bonga seitlich in das Knie von Dennis Schröder. Nach kurzem Zögern stand der 31-Jährige jedoch wieder auf und gab direkt ein Zeichen an die Seitenlinie, dass alles okay ist und er weiterspielen kann. Direkt im Anschluss war es dann eben jener Schröder, der mit zwei Steals bei schnellen Gegenstößen für die Wende im ersten Viertel sorgte.
Sowohl offensiv als auch defensiv kommt die DBB-Auswahl dann immer besser in Fahrt und erarbeitet sich einen beeindruckenden 15:1-Lauf, der den Deutschen infolge beim Stand von 26:19 einen sieben Punkte Vorsprung verschaffte.
Die Deutschen setzten diesen Lauf im zweiten Viertel fort und ließen den Gegner regelrecht verzweifeln. Der finnische Plan, die deutschen Fast-Break-Möglichkeiten mit Fouls zu unterbinden, ging nicht auf und bereits nach weniger als drei Minuten befand sich das Team von Alan Ibrahimagic schon im Bonus. Bis zur Hälfte des zweiten Abschnitts gelangen Lauri Markkanen & Co. lediglich vier Punkte.
Mit einer 61:47-Führung ging es dann für das deutsche Team in die Kabine. Zur Halbzeit waren Franz Wagner (20 Punkte) und Dennis Schröder (8 Assists) wieder einmal der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive.
Finnland gab sich nie auf
Zwar kam der das finnische Team mit fünf schnellen Punkten energetisch aus der Kabine. Doch ein Dreier, gefolgt von einem Block von Isaac Bonga reißen das Momentum in Windeseile wieder auf die Seite der Deutschen. Nachdem der Rückstand kurzfristig auf neun Punkte gesunken ist, dauert es nicht lange bis unter anderem Dennis Schröder, dessen Dreier (4/9) heute deutlich besser als zuletzt gefallen ist, den Abstand wieder auf fast 20 stellen konnte.

Unterstützt von den lautstarken Fans in Riga gab die Mannschaft von Lassi Tuovi aber zu keinem Zeitpunkt auf und kämpfte sich erneut gegen Ende des dritten Abschnitts heran. Zum Start des letzten Viertels trennten die beiden Mannschaften nur noch acht Punkte.
Starke Verteidigung entscheidet die Partie
Die ersten Punkte des Schlussabschnitts gehörten nach einem offensiven Rebound Daniel Theis. In den nächsten Minuten glänzte vor allem die deutsche Defensive. Immer wieder kamen Franz Wagner und seine Kollegen dadurch zu einfachen Körben nach Stops und ließen den Gegner so nie vollends zurück in die Partie finden. Im Halbfeld brachte die finnische Zonenverteidigung das deutsche Offensivspiel immer wieder zum Stagnieren.
Am Ende war es ein Dreier von Andi Obst zur Fünf-Minuten-Marke des letzten Viertels, der für den entscheidenden offensiven Impuls sorgte. Die Führung zu diesem Zeitpunkt betrug bereits wieder 15 Punkte. Diesen Vorteil ließ sich Deutschland in der Folge nicht mehr nehmen.
Mit 26 Punkten und 12 Assists war Dennis Schröder einmal mehr der überragende Mann im deutschen Team. Emotional lag sich die Mannschaft nach Abpfiff in den Armen. Im Endspiel trifft der amtierende Weltmeister entweder auf Griechenland oder die Türkei. Das zweite Halbfinale findet ebenfalls am Freitagabend ab 19:30 statt. Das Finale selbst wird am Sonntag ab 20 Uhr (MESZ) ausgetragen.
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