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Weltmeister gegen Europameister: Nicht "invincible", nicht unruhig

Dennis Schröder bei der EM-Vorbereitung.
Dennis Schröder bei der EM-Vorbereitung.ČTK / DPA / Sven Hoppe
Vor den letzten EM-Tests gegen sein Heimatland Spanien hat Álex Mumbrú noch Baustellen. Der Basketball-Bundestrainer muss Kaderentscheidungen treffen, auch seine Spielidee sitzt noch nicht ganz.

Abwechslung war angesagt, Völkerball statt Basketball hieß es in München, und so jagten sich die Weltmeister um Dennis Schröder durch die Halle. Es ging blitzschnell hin und her beim Trainingsspielchen, dabei flogen nicht wie üblich kleine, sondern riesige Gymnastikbälle umher. Es wurde viel gelacht, vor der letzten Phase der EM-Vorbereitung ist die Stimmung im deutschen Team trotz einiger Probleme bestens.

Dass es zuletzt nicht wie erhofft lief und gut eine Woche vor dem Turnierstart Arbeit wartet, ist nicht nur Bundestrainer Álex Mumbrú bewusst. Franz Wagner sieht darin aber auch Vorteile. "Lieber hat man jetzt in der Vorbereitung ein paar Downs und spielt dann gut, wenn es drauf ankommt", meinte der NBA-Profi im Podcast "Kannst du so nicht sagen".

Franz Wagner heiß auf EuroBasket

Klar sei man "angepisst, wenn man verliert, aber am Ende geht es in den Vorbereitungsspielen darum, dass man an den Sachen arbeitet. Eigentlich ist es ja so wie ein Training vor Leuten", so Wagner weiter. Wenn alles gut laufe, sei die Gefahr, vor dem Ernstfall zu denken, "man ist invincible (unbesiegbar/d. Red.), wenn man da reingeht".

Natürlich geht es dennoch darum, sich zu entwickeln. Ob die Mannschaft nach der Niederlage gegen Serbien im Finale des Münchner Supercups bei der Formsuche einen Schritt weiter ist, wird sich schnell zeigen - ein letzter Doppelpack steht an. Am Donnerstag (21.00 Uhr) in Madrid und am Samstag (19.00 Uhr/beide kostenfrei bei MagentaSport) bei der Generalprobe in Köln warten Duelle mit Europameister Spanien.

Besondere Spiele für Mumbrú, es geht gegen sein Heimatland. Doch der 46-Jährige bekommt viel Unterstützung. "Mein Sohn hat sogar ein Trikot von Franz Wagner", sagte Mumbrú der Sport Bild. "Auch meine Freunde sind für Deutschland. Wenn sie uns nicht die Daumen drücken, sind sie nicht meine Freunde", erklärte der frühere Nationalspieler mit einem Lachen.

DBB hat noch Baustellen

Mumbrú plagen Sorgen, die von ihm erdachte Spielidee, der etwas schnellere Stil, sitzt noch nicht ganz, er muss vor seinem ersten großen Turnier noch einige Fragen beantworten. Teenager Christian Anderson strich der Nachfolger von Goldcoach Gordon Herbert am Montag, es müssen zwei weitere Spieler folgen, nur zwölf fliegen kommende Woche mit nach Finnland - derzeit stehen 14 Profis im Kader.

Es dürfte einen "Großen" und einen "Kleinen" erwischen. Nelson Weidemann könnte es treffen, vielleicht Leon Kratzer oder Oscar da Silva, vielleicht auch einen angeschlagener Spieler. Spätestens nach den Tests muss sich Mumbrú entscheiden, könnte den letzten Cut aber früher vornehmen.

Als Spieler wurde Mumbrú mit den Spaniern Welt- und Europameister, sein Seitenwechsel bringt Schwierigkeiten. "Alle, die mich kennen, wissen, dass ich der spanischen Nationalmannschaft das Beste wünsche. Außer, sie spielen gegen meine Mannschaft", betonte Mumbrú.

In Tampere geht es ab dem 27. August in der Gruppenphase gegen Montenegro, Litauen, Schweden, Großbritannien und den Gastgeber. Dem Weltmeister bleibt nicht mehr viel Zeit.