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NBA: Jimmy Butlers Rückkehr nach Miami - Große Erwartungen, wenig Spektakel

NBA: Jimmy Butler konnte bei seiner Rückkehr nach Miami nicht überzeugen.
NBA: Jimmy Butler konnte bei seiner Rückkehr nach Miami nicht überzeugen.RICH STORRY/Getty Images via AFP
Es hätte eine Nacht voller Drama, Emotionen und sportlicher Rivalität werden können. Stattdessen war es eine Rückkehr, die mit großen Erwartungen begann und mit einem Schulterzucken endete. Jimmy Butler, der ehemalige Held der Miami Heat, betrat das Kaseya Center zum ersten Mal im Trikot der Golden State Warriors – und ließ Miami ohne bleibenden Eindruck zurück.

Schon vor dem Spiel war klar, dass Butler nach wie vor eine besondere Verbindung zu Miami hat. Auf dem Campus der Barry University versammelten sich Hunderte von Fans, um ihn nach dem Training zu sehen. Sie warteten geduldig, während sich seine Teamkollegen längst auf den Weg gemacht hatten. Doch als Butler auftauchte, gab es keine Autogramme, keine Interviews – nur ein lässiges Schlendern durch die Menge, ein Lächeln hier, ein Winken dort. Und dann war er weg.

Ein Vorgeschmack auf das, was kommen sollte: eine Nacht, die zwar voller Bedeutung war, aber an Intensität vermissen ließ.

Miami dominiert - Butler bleibt blass

Das Spiel selbst entwickelte sich schnell zu einer einseitigen Angelegenheit. Die Heat zerlegten Golden State mit 112:86 und ließen Butler und seine neuen Kollegen chancenlos zurück. Dabei wäre dies der perfekte Moment für "Playoff-Jimmy" gewesen – die Version von Butler, die in entscheidenden Momenten aufblüht und das Spiel an sich reißt. Doch stattdessen zeigte er eine ungewohnt passive Vorstellung und kam lediglich auf 11 Punkte.

Zum Match-Center: Miami Heat vs. Golden State Warriors

Miamis Fans wollten eine Show. Sie bekamen sie von Bam Adebayo, der das gesamte Spielfeld dominierte, von Tyler Herro, der das heiße Wurfhändchen hatte, und von einer Heat-Mannschaft, die spielte, als ginge es um mehr als nur einen Sieg in der regulären Saison. Butler hingegen blieb seltsam distanziert, als gehöre er nicht mehr wirklich dazu – weder zu den Heat noch zu den Warriors, die ohne den verletzten Superstar Stephen Curry hilflos wirkten.

Die Heat zeigten Butler zu Ehren ein Tribute-Video. Er saß auf der Bank, trank Espresso und beobachtete das Ganze mit einer Mischung aus Nostalgie und Gleichgültigkeit. Ein kurzes Winken in die Menge, ein stoischer Blick – das war's. Kein großer Moment, keine Tränen, kein Zeichen von Revanchegelüsten. Miami jubelte während des Videos, buhte, sobald er den Ball berührte, aber eine richtige emotionale Explosion blieb aus.

Vielleicht, weil Butler das Skript nicht spielte, das alle erwartet hatten. Er machte kein Theater, suchte keine Konfrontation, sondern behandelte diesen Abend wie jedes andere Spiel. "Das liegt schon lange hinter mir", sagte er nach der Partie. "Sobald ich bei den Warriors gelandet bin, war alles andere für mich vergessen."

Eine verpasste Gelegenheit – für wen?

Golden State kämpft um einen Platz in den Playoffs. Miami befindet sich in einer durchwachsenen Saison, doch an diesem Abend wirkten sie wie ein Team, das eine Mission hat. Die Warriors dagegen spielten, als hätten sie drei Tage am South Beach durchgefeiert. Und Butler? Er war kühl, kontrolliert und vor allem: unbeeindruckt.

Seine Rückkehr nach Miami hätte das große Basketball-Drama dieses Monats werden können. Stattdessen wurde sie zu einer Fußnote in der Geschichte eines der faszinierendsten Spieler der NBA. Vielleicht ist das Butlers wahre Superkraft: Er gibt den Fans nie genau das, was sie erwarten. Und dann ist er einfach weg.