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Victor Wembanyama: Note eins nach dem ersten Lehrjahr

SID
Victor Wembanyama ist in der NBA angekommen.
Victor Wembanyama ist in der NBA angekommen.Profimedia
Riesig war der Hype um das Basketball-Wunderkind Victor Wembanyama. Und nach der ersten NBA-Saison des Franzosen ist festzuhalten: Er war berechtigt.

Raus ohne letzten Applaus - aber mit vielen Lorbeeren: Die mit riesiger Spannung erwartete Premierensaison von Basketball-"Wunderkind" Victor Wembanyama ist vorzeitig beendet. Der 20 Jahre alte Franzose gehörte am Sonntag beim abschließenden Spiel seiner San Antonio Spurs bei den Detroit Pistons wegen leichter Knöchelprobleme nicht zum Kader - das Kronjuwel der NBA wandert zunächst zurück in den Tresor.

Auch wenn die Spurs die Play-offs mit der viertschlechtesten Bilanz der Liga (bis Sonntag nur 20 Siege in 81 Spielen) deutlich verpassten, zeigte sich Wembanyama mit der Teamleistung durchaus zufrieden: "Wir haben das Potenzial, einmal groß zu sein."

Mit seiner eigenen Bilanz übererfüllte "Wemby" derweil die riesigen Erwartungen - der Hype um den krakenhaften 2,24-m-Riesen mit Spielmacher-Qualitäten und unwahrscheinlichem Basketball-Intellekt war absolut gerechtfertigt.

Spurs und Wembanyama steht große Zukunft bevor

Wembanyama lieferte im Schnitt 21,4 Punkte, 10,6 Rebounds, 3,9 Assists und - NBA-Bestwert - 3,9 Blocks pro Spiel ab. Doch die bloßen Statistiken geben die bislang noch nie gesehene Melange aus Körpergröße und Ballgefühl, offensiver Brillanz und defensiver Dominanz kaum ausreichend wieder. Der Titel des "Rookie of the Year" dürfte Wembanyama jedenfalls sicher sein. Ebenso eine strahlende Zukunft.

"Wirklich interessant ist, wie sehr er sich seit Beginn der Saison verbessert hat", sagt Michael Malone, Headcoach von Meister Denver Nuggets: "Er kam als Talent in die Liga, und wenn man ihn sich jetzt anschaut... 'Pop' hat einen Wahnsinns-Job erledigt, ihn in nur einer Saison so aufzubauen."

Dieser 'Pop' ist Gregg Popovich, mittlerweile 75 Jahre alte Trainer-Legende der Spurs im 29. Jahr seiner Amtszeit. Und Popovich kann dem jungen Wembanyama nicht nur eine Unmenge an Basketball-Wissen vermitteln, er hat im ruhigen texanischen Umfeld auch alle Zeit, sein "Wemby-Projekt" in Ruhe aufzubauen. Auch wenn dem Juwel selbst die mitunter verordneten Ruhepause so gar nicht schmecken.

"Ich fühle mich dann immer schlecht, weil es ihm wirklich nicht gefällt", sagte Popovich: "Er will immer da draußen sein, aber er hatte nun mal seine Verletzungen. Und da muss ich auf die langfristige Perspektive arten." Und die dürfte einigermaßen großartig sein.