Der 28-jährige Yudai Shigeoka gab am Mittwoch auf Instagram bekannt, seine Profikarriere zu beenden, um seinen jüngeren Bruder Ginjiro zu unterstützen. „Ich sehe es als meine Aufgabe als älterer Bruder, sein Leben von nun an zu bereichern“, schrieb Shigeoka. Ginjiro, ehemaliger IBF-Champion im selben Gewichtslimit, liegt seit drei Monaten nach einer Notoperation am Gehirn im Koma, schwebt jedoch nicht mehr in Lebensgefahr.
Mehr Vorkehrungen im japanischen Boxsport
Shigeoka betonte, dass er seinen Entschluss nicht bereut: „Die eigentliche Herausforderung beginnt jetzt.“ Mit einer Bilanz von 9 Siegen und 2 Niederlagen beendet der Boxer seine Karriere, während er sich voll auf die Pflege und Motivation seines Bruders konzentriert. „Ich mache ihm jeden Tag Mut, sage ihm, dass er nicht aufgeben soll, damit das Feuer in seinem Herzen nicht erlischt“, so Shigeoka.
Der Rücktritt kommt in eine schwierige Phase für den japanischen Boxsport. Erst Anfang August verstarben die 28-jährigen Kämpfer Shigetoshi Kotari und Hiromasa Urakawa nach Verletzungen, die sie in getrennten Kämpfen erlitten hatten. Diese Vorfälle haben landesweit für Bestürzung gesorgt und die Sicherheitsdebatte im Boxsport neu entfacht.
Die Japan Boxing Commission reagierte mit einer Krisensitzung und kündigte neue Sicherheitsmaßnahmen an. Dazu zählen unter anderem Urintests zur Dehydrierungskontrolle, strengere Vorschriften für schnellen Gewichtsverlust und die Präsenz von Rettungswagen bei allen Veranstaltungen – selbst bei Nicht-Weltmeisterschaftskämpfen. Tsuyoshi Yasukochi, Generalsekretär der JBC, betonte, dass die Maßnahmen so schnell wie möglich umgesetzt werden sollen.