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Darts-Saison 2024: Littlers titelreiches Debütjahr und überraschende Major-Sieger

Luke Littler mit der Trophäe des Grand Slam of Darts.
Luke Littler mit der Trophäe des Grand Slam of Darts.PDC Darts
Die Darts-WM 2025 steht in den Startlöchern, doch auch abseits des Ally Pallys wurde im Jahr 2024 wieder jede Menge Darts gespielt. Dabei konnte der junge Luke Littler gleich in seinem ersten Jahr zahlreiche Titel gewinnen. Besonders bei den Majors überraschten zudem immer wieder unerwartete Gesichter. Und Deutschlands Nummer 1, Martin Schindler, hat immer wieder Geschichte geschrieben. Flashscore schaut zurück auf die Darts-Saison 2024.

Luke Littler: Zehn Titel sind erst der Anfang

Luke Littler ging in die Darts-WM 2024 als ein unbeschriebenes Blatt. Als Jugendweltmeister und Zweiter der Development Tour schaffte es der junge Engländer mit nur 16 Jahren in den Ally Pally – und dort direkt ins Endspiel.

Auch wenn er dieses verlieren sollte, war es der Startschuss eines der besten Jahre, die die PDC je gesehen hat. "The Nuke" gewann Mitte Januar das Bahrain Darts Masters und nur einen Monat später sein erstes Turnier der Players Championship. Es folgten insgesamt acht weitere Titel, darunter gleich drei Majors – Premier League, World Series of Darts Finals und Grand Slam of Darts –, ein weiterer Erfolg auf der World Series und zwei European-Tour-Titel.

Vor der Darts-WM ist der nun 17-Jährige über alle Statistiken hinweg der dominanteste und formstärkste Spieler. Über seine letzten 200 Legs hinweg warf Littler 104,22 im Average, warf 109 171+-Aufnahmen, nahm 24 Drei-Dart-Finishes raus und traf insgesamt 46,36% seiner Doppel.

De Decker, Edhouse und die überraschenden Major-Sieger 2024

Nach dem Sieg bei der Darts-WM 2024 kam die erste kleine Überraschung bereits beim Masters, als Stephen Bunting, BDO-Weltmeister von 2024, im Finale Michael van Gerwen besiegte und so seinen ersten Major-Titel einfuhr. Sein Weg dorthin war zudem kein einfacher: Mit Averages um die 100 besiegte "The Bullet" unter anderem Humphries, Wright und Aspinall.

Einen Monat später, im März 2024, ging es mit den Überraschungen direkt weiter. Bei den UK Open, dem vom Teilnehmerfeld größten Major der Saison, gewann der Belgier Dimitri Van den Bergh seinen zweiten Major-Titel seiner Karriere.

Es folgte die englische Dominanz: Littler gewann im Mai das Finale der Premier League Darts und vier Monate später die World Series of Darts Finals. Dazwischen gab es zwei Titel für Humphries: Beim World Matchplay gewann er alleine, beim World Cup of Darts an der Seite von Michael Smith.

Im Oktober überraschte dann erneut ein Belgier, dieses Mal aber Mike De Decker. "The Real Deal" überzeugte beim World Grand Prix, bei welchem man den seltenen Double-In-Modus spielte, mit seiner unfassbaren Doppelquote – sowohl zu Beginn, als auch Ende der Legs. Verdientermaßen verlor er in den ersten drei Runden nur ein Set und gewann nach einem Sieg gegen Kumpel Van den Bergh auch das Finale gegen Humphries. Es war sein erster Major-Titel.

Nur zwei Wochen später wurde die Darts-EM 2024 zum Turnier der Überraschungen. Von den Top 10 der Setzliste schaffte es keiner ins Halbfinale. Unter den Top 4 standen schließlich Danny Noppert, Ritchie Edhouse, Jermaine Wattimena und Luke Woodhouse. Schließlich waren es Edhouse und Wattimena, die sich im Finale gegenüberstanden, wobei Ersterer klar mit 11:3 gewann. Es war das mit Abstand beste Karriereergebnis von "Madhouse".

Die beiden letzten Major des Jahres gingen dann wieder an die beiden Spieler, die über das Jahr hinweg die besten Spieler waren: Luke Littler gewann Mitte November den Grand Slam of Darts, eine Woche später verlor er das Finale der Players Championship Finals gegen Humphries.

Martin Schindler gewinnt zwei European-Tour-Turniere

Als erst dritter Deutscher gewann Martin Schindler im April ein Turnier der European Tour. Bei den International Darts Open besiegte "The Wall" im Finale Gerwyn Price mit 8:5. Die nun neue deutsche Nummer 1 schrieb im Laufe der Saison weiter deutsche Dartsgeschichte. So warf er bei der Hungarian Darts Trophy als erster Deutscher einen Neundarter und sicherte sich im September schließlich als erster Deutscher einen zweiten European-Tour-Titel.

Neben Schindler gewannen auch Littler (Belgian Darts Open, Austrian Darts Open), Humphries (German Darts Grand Prix, Czech Darts Open) und Dave Chisnall (European Darts Open, Flanders Darts Trophy) mehrere Turniere. Die Liste der Turniersieger fügten Gary Anderson, Rob Cross, Josh Rock, Peter Wright und Michael van Gerwen ihre Namen hinzu.

Vor Schindler hätte auch Ricardo Pietreczko als erster Deutscher einen zweiten European-Tour-Titel gewinnen können, doch "Pikachu" verlor in Antwerpen, drei Wochen vor Schindler zweitem Titel, das Finale gegen Chisnall.

World Series of Darts: Littler mit Start-Ziel-Sieg

Auch in 2024 führte die World Series of Darts die Darts-Elite in die Länder der Welt, in der die PDC sonst keine Turniere veranstaltet. Dabei war es auch hier Luke Littler, der zwei der sieben Turniere gewann und später auch die World Series of Darts Finals.

Als einziger lokaler Teilnehmer, der nicht zu den acht PDC-Repräsentanten gehörte, schaffte es Damon Heta in Neuseeland in ein Finale, verlor dieses aber gegen Luke Humphries.

Players Championship: Wesley Plaisier schockt alle

Die Players Championship besteht aus 30 Turnieren, an denen alle Tour Card Holder teilnehmen können. Dementsprechend gab es auch diverse Sieger, wobei ein Spieler unter allen hervorstach.

Der 34-jährige Niederländer Wesley Plaisier spielt seit 2019 auf der PDC Tour, konnte aber noch nie eine Tour Card erringen. Über seine guten Leistungen auf der Challenge Tour durfte er aber mehrmals zur PC-Events nachrücken. Dreimal schaffte er es dabei ins Finale, doch er musste sich bis Event 28 gedulden, bis er es tatsächlich auch gewinnen konnte. Sein Sieg gegen Josh Rock machte ihn zum erst vierten Spieler, der ein solches Turnier ohne Tour Card gewinnen konnte.

Sieben Spieler konnten mehrerer Titel erringen: Chris Dobey und Luke Littler gewannen je drei, Gary Anderson, Dave Chisnall, Damon Heta, Josh Rock und Michael van Gerwen holten je zwei Titel. Florian Hempel (PC 17) und Martin Schindler (PC 23) sorgten mit ihren Halbfinaleinzügen für die besten deutschen Leistungen.