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Darts-WM: Keine Chance für Aspinall und Wright - Littler trifft im Halbfinale auf Bunting

Aktualisiert
Luke Littler erreicht bereits das zweite WM-Halbfinale seiner Karriere.
Luke Littler erreicht bereits das zweite WM-Halbfinale seiner Karriere.PDC/Taylor Lanning
Nachdem sich Chris Dobey und Michael van Gerwen am Nachmittag bereits für das Halbfinale qualifizieren konnten, wurden in der Nightsession die letzten beiden Viertelfinalpartien ausgespielt. Stephen Bunting und Luke Littler waren am heutigen Abend einfach nicht zu stoppen.

Von Druck nichts zu sehen

Während dem bisherigen Turnierverlauf wurde Luke Littler vermehrt nachgesagt, dass ihm der Druck momentan einfach zu viel wird. Selbst wenn dies der Fall sein sollte, merkte man dem 17-Jährigen das zunächst nicht an. 

Nicht einmal fünf Minuten brauchte Luke „The Nuke“, um sich den ersten Satz 3:0 zu sichern. Dabei spielte er einen unglaublichen Average von knapp über 118. Sein hohes Scoring konnte er auch in den zweiten Satz mitnehmen. Nach zwei gespielten Sätzen warf das Ausnahmetalent bereits zwanzigmal 100+ und zehnmal 140+.

Sein Kontrahent spielt dabei zwar eine gute Partie, doch er bekam zunächst erst gar keine Chancen auf Checkouts.

Im dritten Satz kühlte Littler dann aber doch ein wenig ab. Im wichtigen Decider traf er bei keinem seiner ersten neun Darts ins Triple. Nathan Aspinall nutze diese Gelegenheit und verkürzte auf 2:1.

Kaum Fehler auf der Zielgeraden

Allzu lange hielt die Freude aber nicht an, denn ein Luke Littler verteilt nur selten solche „Geschenke“. Insgesamt war die Partie nach dem zweiten Satz jedoch deutlich ausgeglichener. 

Auch der vierte Satz fand erst im Decider einen Sieger. Diesmal blieb der Vierte der Order of Merit aber eiskalt und stellte den alten Abstand wieder her.

Dieses 3:1 war rückblickend wohl die Entscheidung in diesem Viertelfinale. Denn im Anschluss verlor Aspinall mehr und mehr den Glauben an sein Weiterkommen. Ausschlaggebend war dafür auch die Treffsicherheit seines noch so jungen Gegners. 

Zwar sicherte Aspinall sich zum Schluss noch einen Satzgewinn zum 4:2, aufhalten konnte er den rasenden Zug namens Luke Littler aber nicht mehr. 

Im siebten und entscheidenden Satz lief Luke "The Nuke" dann erneut zu Hochtouren auf. Mit einem Average von fast 113 ließ er "The Asp" einfach keine Chance, um in diesem Satz weiter an seinem Comeback zu arbeiten. 

Damit triumphierte der Teenager in acht von neun Begegnungen mit Nathan Aspinall. Nach seinen zehn Titeln im vergangenen Jahr steht der 17-Jährige knapp zwei Wochen vor seinem Geburtstag zum bereits zweiten Mal im WM-Halbfinale. Dort wartet nach einer unterhaltsamen Partie mit prächtiger Stimmung bereits Stephen Bunting.

Zum Match-Center: Luke Littler vs. Nathan Aspinall

Traumstart für "The Bullet"

Der Ally Pally war zum Start der Nightsession bereit für das Duell zwischen den beiden Fan-Favoriten Stephen Bunting und Peter Wright. Schon beim Einlaufen hielt es niemanden mehr auf den Stühlen.

Zu Beginn der Partie konnte sich "The Bullet" blitzschnell auszeichnen. Erst zum Ende des zweiten Satzes verfehlte Bunting seinen ersten Doppel. Mit seinem 99er-Average war er zu dem Zeitpunkt auch starke zehn Punkte über dem von Peter Wright. 

Nachdem Stephen Bunting zu Beginn des dritten Satzes seinen Rhythmus verloren hatte und seine Doppel gar nicht mehr getroffen hatte, schnupperte "Snakebite" nach seinem direkten Break bereits am Comeback, mit einem 143er-Checkout sicherte sich Bunting aber das direkte Rebreak. Mit jedem Treffer wuchsen die Zweifel in den Augen Wrights, die beim 0:3-Rückstand nur größer wurden.

Im vierten Satz hatte Wright nicht einmal die Chance auf ein Checkout, während Buntings Selbstvertrauen ins Unermessliche wuchs. Wright versuchte zwar sich weiter zu motivieren, doch selbst ihm fehlte zwischenzeitlich der Glaube an ein Comeback. 

Und doch startet Peter Wright direkt mit einem Break in den fünften Satz. Und direkt im Anschluss sind lautstarke "Peter-Wright-Gesänge" zu hören. Anders als im dritten Satz gelingt Bunting es aber nicht, sich mit einem erneut hohen Checkout das Break zurückzuholen. 

Eine starke Antwort von Wright sorgte für seinen ersten Satzgewinn und beendete damit auch den starken Lauf seines Kontrahenten. Der hatte zuvor zehn Sätze in Folge gewonnen.

Wrights Aufbäumen kam zu spät

Zum Beginn des sechsten Satzes holt sich Bunting mit einem schnellen Break die Ruhe zurück. Man merkte beiden Spielern den immer größer werdenden Druck an. Die Qualität der Würfe ließ nach, die Spannung stieg dabei zeitgleich an. Die Ausreißer vermehrten sich und die Checkout-Rate sank auf unter 50 %. 

Dann trifft "Snakebite" erst seinen dritten 180er und holt sich dann mit einem 133er-Checkout den sechsten Satz und verkürzt auf 2:4. 

Im siebten Satz findet der 39-jährige Achte der Order of Merit jedoch zurück zu seiner Form. Zunächst gewinnt er souverän bei eigener Aufnahme und holt sich im Anschluss das entscheidende Break. Der Druck wurde letztendlich zu groß und Wright war nicht mehr in der Lage sich zurückzukämpfen. Mit dem fünften Matchdart löste Bunting dann sein Halbfinalticket.

Mit den zwei gewonnenen Sätzen kann sich Peter Wright aber erhobenen Hauptes aus dem Turnier verabschieden. Am Ende konnte er seine starke Form im bisherigen Turnierverlauf nicht vollends bestätigen und "The Bullet" steht verdient im Halbfinale.

Wer ihm dorthin folgt, werden Luke Littler und Nathan Aspinall gleich ausspielen.

Zum Match-Center: Peter Wright vs. Stephen Bunting