Das Duell zwischen Humphries und Wright hatte seine Schatten voraus geworfen. "Snakebite" kündigte vor dem Turnier an, Humphries und Littler zu "vernichten". Der Engländer antwortete: "Ich bin nur noch einen Weltmeistertitel davon entfernt, mit seiner Karriere mitzuhalten, und ich bin etwa 25 Jahre jünger. Ich denke, das würde alles übertreffen, was er im Sport erreicht hat."
Zum Match-Center: Luke Humphries vs. Peter Wright
Wright gewann das Ausbullen, konnte mit dem Anwurfvorteil im ersten Leg aber direkt nicht viel anfangen. Humphries startete hervorragend und erzielte einen Zwölf-Darter zum Break. Doch "Snakebite" zeigte seine gute Form bei diesem Turnier, als er sofort rebreakte. Anschließend ging alles seinen normalen Gang, sodass "Cool Hand Luke" seinen ersten Satz bei diesem Turnier verlor.
Im zweiten Satz blieb das Match völlig ausgeglichen, doch einen Aufreger gab es beim Stand von 2:1 für Humphries dann doch: Der Titelverteidiger stand bei 141 Rest, als Wright selbst noch 164 stehen hatte. Anstatt nach der Triple-20 auf die Triple-18 zu wechseln, um einen Dart aufs Bullseye zu bekommen, ging er weiter auf die Triple-20 und stellte sich 32 Rest. Humphries checkte nicht, Wright vollendete seine mutige Entscheidung - und verlor ein Leg später das Set.
Auch nach der zweiten Pause ging wenig gegen die Anwürfe. Im gesamten dritten Satz konnte sich nicht ein Spieler einen einzelnen Breakdart erspielen. Profiteur war der unfassbar doppel-starke Wright, der seinen Anwurfsatz zum 2:1 durchbrachte.
Und im vierten Satz ging es lange so weiter - bis zum Stand von 2:2 in Legs. Wright kam beim Anwurf von Humphries hervorragend rein und startete mit fünf perfekten. Nach neun Darts stand er bei 60 Rest und machte damit richtig Druck auf die 122 von Humphries, der diese nicht checken kann. Den ersten Dart auf Tops wirft "Snakebite" noch zu hoch, den zweiten dann hinein.
Es ging noch einmal in die Pause und danach lief es weiter zugunsten Wrights. Der Schotte brachte unter gewaltig Druck seinen Anwurf zum 1:0 durch und breakte anschließend zum 2:0. "Snakebite" warf zum Match an, bekam sechs Darts für 164 Rest und nutzte schließlich seinen fünften Dart für den Sieg auf der Doppel-8.
Auf den Sieger des Weltmeister-Duells wartet nun ein Viertelfinale gegen Stephen Bunting oder Luke Woodhouse.
Price gewinnt walisisches Duell
Gerwyn Price hat sein Achtelfinale gegen Jonny Clayton mit 4:2 gewonnen und steht damit als erster Spieler des Jahres im Viertelfinale der Darts-WM.
Zum Match-Center: Jonny Clayton vs. Gerwyn Price
Price war von Anfang an der bessere Spieler und zeigte das direkt im zweiten Leg, als er gegen die Pfeile mit sechs perfekten Darts startete, sich aber nicht belohnte sondern nur 24 Rest stellen konnte und schließlich den Zehn-Darter erzielter. Clayton konnte sich zwar direkt das Rebreak holen, konnte im folgenden Anwurf-Leg aber nicht checken und kassierte den Satzverlust.
Der Weltmeister von 2021 blieb auf dem Gas und sorgte im zweiten Satz beim Stand von 1:1 für das nächste Highlight. Über das Bullseye kam der "Iceman" zum 124er-Finish, breakte so den Anwurf Claytons und sicherte sich ein Leg später dessen Anwurfsatz.
Nach der zweiten Pause kam jedoch ein Bruch ins Spiel: Clayton drehte im dritten Satz komplett auf und profitierte erst von Prices verpasstem Doppel und checkte anschließend nicht nur 121, sondern auch 141 zum nächsten Break und dem damit verbundenen Satzgewinn - gegen den Anwurf und zu null.
Auch den vierten Satz begann Clayton mit zwei Legs, ehe Price wieder einen Fuß in die Tür bekam und ausglich. Doch im vierten Leg ging erneut wenig zusammen. Für 141 Rest bekam der ehemalige Weltmeister sechs Darts Zeit und stellte sich deshalb Tops, vergab im Anschluss aber gleich sechs Versuche auf Tops, Doppel-10 und Doppel-5. "The Furret" nutzte es zum Satzausgleich.
Doch auch nach der letzten Pause des Matches kam es zu einem Bruch im Spiel. Im fünften Satz ging das Spiel drei Legs lang seinen normalen Gang, ehe Price seinen Anwurfsatz mit einem Break beendete.
Den "Iceman" trennte nun nur noch ein Satz zum Sieg. Mit Anwurfvorteil im Match, hätte er also nur noch jedes Anwurfleg durchbringen müssen, doch Price wollte es schon schneller beenden. Er begann den sechsten Satz mit einem Break und ließ Clayton nicht mehr zum Rebreak kommen. Der zweite Matchdart fand den Weg in die Doppel-20.
Im Viertelfinale wartet auf den Waliser nun entweder Kevin Doets oder Chris Dobey.
Owen behält seine Tour Card
Zum Auftakt in den Abend besiegte Robert Owen Ricky Evans mit 4:2 und setzte damit nicht nur seinen überraschenden Siegzug bei dieser WM fort, sondern sicherte sich auch die Tour Card für die Saison 2025 - in der Order of Merit wird er nach dem Turnier in den Top 64 stehen.
Das Match war über weite Phase eng, wobei es Owen war, der das höhere Scoring hatte, aber immer wieder die entscheidenden Doppel verpasste. Evans, der immer wieder Streuung in seinem Spiel hatte und von Bouncern gebeutelt wurde, profitierte davon und zeigte sich auf den Doppeln eiskalt. "Rapid" half am Ende aber auch nicht die Unterstützung der Fans und er brach spielerisch ein. Owen breakte zum 3:2 und brachte anschließend seinen Anwurf durch.
Im Achtelfinale am Montag wartet nun Callan Rydz, der am Nachmittag Dimitri Van den Bergh mit einer überragenden Leistung eliminierte.