"The Machine" Wade zog nach einem ausgeglichenen Start schnell davon und hielt den Weltranglistenfünften Clayton lange auf Distanz - in der Schlussphase wackelte er dann aber bedenklich. Trotz einer 16:10-Führung musste der Engländer, dem nur ein Leg zum Sieg fehlte, in die Verlängerung. Dort behielt er aber die Nerven und ließ seinen zuletzt überraschend aufmüpfigen Worten Taten folgen. Dem sonst eher ruhigen Wade missfiel die mediale Darstellung seiner Person.
Zum Match-Center: James Wade vs. Jonny Clayton
"Beim Darts geht es nicht mehr darum, wer großartig spielt. Es geht darum, wen die Presse erwischt hat und publizieren will. Das ist alles. Das ist alles", sagte er nach seinem Sieg im Viertelfinale über Gian van Veen: "Das werdet ihr nie wieder von mir hören, aber ich glaube, ich bin einer der besten Dartsspieler der Welt."
Unter anderem habe ihn die geringe Berichterstattung über seine Person sowie seine niedrige Werbepräsenz gestört. Damit kritisierte der Weltranglistenachte vor allem den in Großbritannien übertragenen Sender Sky.
Im Finale des zweitwichtigsten Turnier des Jahres am Sonntag könnte er nun seinen zweiten Titel nach 2007 beim World Matchplay perfekt machen, es wäre sein erster Major-Titel seit 2021.
Das perfekte achte Leg
Im zweiten Halbfinale des Abends setzte sich Weltmeister Luke Littler gegen den Nordiren Josh Rock durch. Beim 17:14 des Engländers wurden die Zuschauer in Blackpool des bestmöglichen Legs im Darts. Nach je zwei 180ern von Littler und Rock war es "The Nuke", der als Erstes zurück ans Oche durfte und 141 Rest zum Neun-Darter checkte.
Zum Match-Center: Luke Littler vs. Josh Rock
Es war wohl die Wende im Spiel Littlers, der bis dahin kaum stattfand. Nach zwei Breaks lag der Weltmeister früh 0:5 in Rückstand. Nach seinem Neun-Darter und einigen Breaks auf beiden Seiten stand es 9:6 für Rock, ehe der Favorit fünf Legs am Stück gewann und seinerseits mit 11:9 führte. Littler spielte weiter vorne weg und Rock musste Finishes von 170 und 120 zeigen, um im Match zu bleiben. Die Niederlage konnte der Nordire aber nicht mehr verhindern.
Für Littler, der nach seinem WM-Titel in diesem Jahr auch schon die UK Open gewann und ins Finale der Premier League stand, ist es bei seiner zweiten World-Matchplay-Teilnahme das erste Finale. Im Vorjahr scheiterte er als noch ungesetzter Spieler in Runde 1 an Michael van Gerwen.