Deutschland gegen Japan - Drei Punkte gegen die DFB-Zweifel?

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Deutschland gegen Japan - Drei Punkte gegen die DFB-Zweifel?

Deutschland gegen Japan - Drei Punkte gegen die DFB-Zweifel?
Deutschland gegen Japan - Drei Punkte gegen die DFB-Zweifel?AFP
Das erste Spiel bei einer WM ist immer wichtig, doch selten gab es vor einer Partie der deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft so viele Fragezeichen wie in diesem Jahr. Im Duell mit Japan geht es darum, gegen eine unangenehme Mannschaft den richtigen Ton für das startende Turnier zu setzen.

Das erste Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Japan bei einer Weltmeisterschaft ist der Auftakt in die Gruppe D mit Spanien und Costa Rica. Nach Gastgeber Katar war Deutschland die Mannschaft, die sich als erstes für die Winter-WM qualifiziert hat, auch Japan spielte in Asien eine recht ruhige Qualifikation und kam sieben Punkte vor dem Playoff-Platz ins Ziel. Beide Mannschaften trafen sich bisher lediglich in zwei Freundschaftsspielen: 2004 gewann die DFB-Elf mit 3:0, 2006 gab es ein 2:2. 

Deutschland kommt mit einem bescheidenen 1:0-Sieg im Oman im Gepäck nach Katar, zuvor gab es ein 3:3 gegen England und ein enttäuschendes 0:1 gegen Ungarn. Die Mannschaft von Hansi Flick versucht, ihrem Namen als Turniermannschaft alle Ehre zu machen: Keine großartige Vorbereitung, aber beim Turnier wird geliefert. Die Statistik spricht dabei klar für die Deutschen: Bei vier von fünf WM-Teilnahmen in diesem Jahrtausend haben sie das Halbfinale erreicht, lediglich vor vier Jahren in Russland gab es das Aus in der Gruppenphase.

Auch Japan befindet sich nicht in Top-Form: Das 1-2 gegen WM-Konkurrent Kanada am 17. November war eher ernüchternd für das Team von Hajime Moriyasu. Immerhin: Den einzigen Sieg in den letzten acht WM-Vergleichen hat man im Eröffnungsspiel 2018 gegen Kolumbien errungen (2-1). Die "Blauen Samurai" hoffen darauf, mit einem überraschenden Weiterkommen in der "Todesgruppe" D zum ersten Mal in ihrer Geschichte bei zwei aufeinanderfolgenden Weltturnieren das Achtelfinale zu erreichen.

Das Personal: Deutschland

Die angesprochenen vielen Fragezeichen bei der DFB-Elf beziehen sich vordergründig auf die Personalien. Gesetzt sind wohl nur Torhüter Neuer, Innenverteidiger Rüdiger, Mittelfeldspieler Kimmich und Flügelspieler Gnabry. Bei den restlichen sieben Positionen hat Hansi Flick verschiedene Möglichkeiten, die jeweils Vor- und Nachteile bieten.

Abgesehen von der Frage, ob mit Dreierkette oder mit Viererkette agiert wird, könnte es gegen die kleiner gewachsenen Japaner sinnvoll sein, körperlich stärkere Spieler aufzustellen, was ein Argument für Niklas Süle als Rechtsverteidiger wäre. Andere Optionen wären Thilo Kehrer oder Jonas Hofmann. Spielt Süle rechts, ist sein Dortmunder Kollege Nico Schlotterbeck innen gesetzt. Wer links das Duell Raum gegen Günter gewinnt, ist zur Stunde genauso offen wie der Zweikampf im zentralen Mittelfeld zwischen Ilkay Gündogan und Leon Goretzka. Davor besetzen nach dem kurzfristigen Ausfall von Leroy Sané Thomas Müller und Jamal Musiala um die beiden Plätze neben Serge Gnabry. Und dann wäre da noch die Position des Mittelstürmers: Bekommt der frisch gebacken volljährige Moukoko tatsächlich sofort den WM-Startplatz oder beginnt Kai Havertz, der eine dürftige erste Saisonhälfte mit Chelsea hinter sich hat?

Voraussichtliche Aufstellung von Deutschland:

Neuer; Raum, Schlotterbeck, Rüdiger, Süle; Kimmich, Goretzka; Müller, Musiala, Gnabry; Havertz

Das Personal: Japan

So viele Möglichkeiten wie beim DFB-Team gibt es in Japan nicht. Trainer Moriyasu wechselt zwar gerne zwischen einem offensiveren 4-3-3 und einem defensiveren 4-2-3-1, die personelle Besetzung variiert dabei aber nur wenig. Gerade in der Verteidigung zeichnen sich die Japaner durch ihre Routine aus: Torwart Gonda (33), Kapitän und Abwehrchef Yoshida (34) und Linksverteidiger Nagatomo (36) sind insgesamt über 100 Jahre alt. Falls Innenverteidiger Itakura von Borussia Mönchengladbach nicht rechtzeitig fit wird, könnte Bundesliga-Kollege Ito (Stuttgart) in die Startelf rücken.

Wataru Endo über die WM-Chancen Japans.
Wataru Endo über die WM-Chancen Japans.StatsPerform

Das zentrale Mittelfeld mit Endo - der sich vor dem Spiel sehr optimistisch über die japanischen Chancen geäußert hat - und Morita (falls er seine Wadenverletzung rechtzeitig auskuriert) ist genauso gesetzt wie davor Frankfurts Daichi Kamada. Spannend wird es auf den Außenbahnen: Für die zwei Flügelpositionen konkurrieren mit Takumi Minamino (Monaco, bester Torschütze der gesamten asiatischen Qualifikation), Kaoru Mitoma (Brighton), Ritsu Doan (Freiburg), Take Kubo (Real Sociedad) und Junya Ito (Reims) gleich fünf Spieler von internationalem Format. Diese Außenbahnspieler müssen viel Verantwortung übernehmen, denn traditionell fehlt Japan auch in diesem Jahr ein klassicher Verwerter in der Mitte. Am wahrscheinlichsten ist es, dass entweder Daizen Maeda von Celtic - eigentlich Rechtsaußen - oder Bochums Takuma Asano in der Sturmspitze beginnen.

Voraussichtliche Aufstellung von Japan:

Gonda; Nagatomo, Yoshida, Itakura, Tomiyasu; Endo, Morita; Doan, Kamada, Minamino; Maeda