Die Suche nach Neuers Nachfolger: Fünf Kandidaten, die Bayern im Visier hat
Alexander Nubel (26)
Wie Neuer kam auch Nübel von Schalke 04 zu den Bayern. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Während Neuer nach seiner Ankunft fast sofort die Nummer eins wurde und Rekorde aufstellte, hat Nübel bisher nur ein einziges Bundesligaspiel für die Bayern absolviert und verbringt aktuell seine zweite Saison auf Leihbasis beim AS Monaco.
Obwohl es für Bayern um Sportvorstand Hasan Salihamidzic die scheinbar naheliegendste Lösung wäre, seinen eigenen Torhüter vorzeitig aus Monaco zurückzuholen, stellt sich die etwas Situation etwas komplexer dar: Laut TZ ist Nübel nämlich kein Fan von Bayerns Torwarttrainer Toni Tapalovic, der als Vertrauter von Manuel Neuer gilt.
Nübel fordert dagegen einen fairen Kampf um den Stammplatz und eine Perspektive, auch wenn Neuer wieder fit ist. Dieser geht auf der anderen Seite davon aus, bei seiner Rückkehr im zarten Alter von 37 wieder die unumstrittene Nummer eins zu sein. Die Gespräche zwischen Bayern und Nübel laufen. Doch aktuell scheint es eher unwahrscheinlich, dass er in absehbarer Zeit nach München zurückkehren wird.
Dominik Livakovic (27)
Livakovic war einer der Hauptdarsteller der Weltmeisterschaft in Katar und einer der wichtigsten Bestandteile der kroatischen Mannschaft, die am Ende die Bronzemedaille mit nach Hause nahm. Im Achtelfinale gegen Japan parierte er drei Elfmeter. Nach dem Viertelfinale gegen Brasilien, bei dem er sein Team mit 11 Paraden im Spiel hielt, galt er auch als Anwärter auf den Goldenen Handschuh.
Livakovic hat seine bisherige Karriere in seinem Heimatland verbracht und war in den letzten sieben Spielzeiten Stammkeeper des kroatischen Spitzenvereins Dinamo Zagreb und gilt scho länger als Kandidat für eine Top-5-Liga. Nach der starken WM dürfte es für den 27-Jährigen höchste Zeit sein. Dinamo würde angeblich 10 Millionen Euro für ihn verlangen - ein Schnäppchen auf dem heutigen Markt für einen Torwart seiner Qualität.
Seine Stärken hat Livakovic vor allem auf der Linie. Um sich dauerhaft bei Bayern München durchsetzen zu können, müsste er wohl noch an seinem Strafraumberschung arbeiten.
Emiliano Martinez (30)
Nach dem WM-Finale sprachen viele mehr über seine provokanten und wilden Feiern als über seine Leistungen. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, was Emiliano Martinez feierte: den Sieg der Welteistershaft sowie den Goldenen Handschuh für den besten Torhüter des Turniers.
Martinez hatte fast ein Jahrzehnt lang um einen Stammplatz bei Arsenal gekämpft, wo er nach sechs Leihgeschäften Bernd Leno das Trikot der Nummer eins streitig machen wollte. Es gelang ihm nicht, weshalb er bei Aston Villa eine neue Herausforderung suchte. Dort ist er mittlerweile Stammspieler und Star einer ambitionierten Mannschaft.
Seine guten Leistungen für die Villans katapultierten ihn in die argentinische Nationalmannschaft, wo er in nur einem Jahr vom Debütanten zum Weltmeister aufstieg. Beim Turnier selbst war er neben Lionel Messi die prägende Figur des argentinischen Teams.
Mit seinen 30 Jahren könnte dies eine seiner letzten Chancen sein, den letzten großen Karrieresprung zu einem wirklich großen Verein zu machen. Und viel größer als Bayern geht es nicht.
Bono (31)
Ein weiterer Torhüter, dessen Stern endgültig bei der Weltmeisterschaft 2022 aufing. Marokko schrieb Geschichte, weil es weiter gekommen ist als jede andere afrikanische Nation zuvor. In Katar erwarben sie sich den Ruf einer defensiven Mannschaft, denn bis zum Halbfinale gegen Frankreich kassierten sie nur ein einziges Gegentor. Bono hatte einen großen Anteil an der felsenfesten Verteidigung.
Er wurde in der kanadischen Stadt Montreal als Sohn marokkanischer Eltern geboren, verbrachte aber den Großteil seiner Jugend in Casablanca in der Jugendabteilung des marokkanischen Vereins Wydad. Seine Profikarriere führte ihn nach Spanien (obwohl er zuvor fast in Rumänien unterschrieben hätte), wo er über Atletico Zaragoza und Gironabeim FC Sevilla landete.
Dort sollte er eigentlich die Zweitbesetzung für den tschechischen Torhüter Tomas Vaclik sein, nahm aber dessen Platz ein und ist nun schon die dritte Saison in Folge Stammspieler bei den Andalusiern. Er verhalf ihnen zu einem weiteren Titel in der Europa League, wurde in die LaLiga-Mannschaft der Saison gewählt und erzielte sogar ein Tor.
Nachdem erfolgreichen WM in Katar wäre Bono sicherlich nicht abgeneigt, den nächsten Karriereschritt zu gehen und nach München zu wechseln. Zumal er als Kind angeblich ein Bayern-Fan war!
Yann Sommer (34)
Die vielleicht offensichtliche Wahl für Bayern? Sommer gilt ein brillanter Torhüter, der sowohl bei Borussia Mönchengladbach als auch in der Schweizer Nationalmannschaft lange Zeit die Nummer eins war und über große Erfahrung verfügt.
Obwohl er seine Qualitäten seit über einem Jahrzehnt immer wieder unter Beweis stellt, hat Sommer seit seinem Wechsel von Basel nach Gladbach keine einzige Trophäe mehr gewonnen.
Bayern denkt wohl ernsthaft über Sommer nach, der aufgrund seines Alters kein langfristiger Ersatz für Neuer wäre, aber viel Qualität zu einem vernünftigen Preis mitbringen würde. Die Borussia würde ihn wahrscheinlich lieber jetzt verkaufen, als ihn im Sommer gehen zu lassen, wenn sein Vertrag ausläuft.
Sein möglicher Status als ablösefreier Spieler ist jedoch auch für andere große Klubs verlockend - sowohl Inter als auch Manchester United sollen an einer Verpflichtung interessiert sein.