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Ein Streif-Zug vor Weltcup in Kitzbühel: Alles zur legendären Alpin-Strecke

Die Streif in Kitzbühel ist einer der prestigeträchtigsten Alpin-Strecken überhaupt.
Die Streif in Kitzbühel ist einer der prestigeträchtigsten Alpin-Strecken überhaupt.Klaus Pressberger / APA-PictureDesk via AFP / Profimedia
Die Streif in Kitzbühel ist die berühmteste und zugleich berüchtigste Abfahrtsstrecke im alpinen Skirennlauf. Sie beginnt oben auf dem Hahnenkamm auf 1665 m und schlängelt sich über 3312 m und mit einem Höhenunterschied von 860 m bis zum Ortsrand. Das durchschnittliche Gefälle beträgt 27 Prozent, das heißt: Auf einer Länge von 100 m beträgt der Höhenunterschied 27 m.

Es gibt längere und steilere Strecken, tatsächlich geht es auf der Streif, die auch ein langes, im Fernsehen selten zu sehendes Gleitstück enthält, sogar zweimal für wenige Meter bergauf. Gefürchtet ist die Strecke, auf der am Samstag (11.30 Uhr/ZDF) die traditionsreiche Abfahrt ausgetragen wird, wegen ihrer extrem steilen Passagen und herausfordernden Schlüsselstellen. - Ein Streif-Zug:

STARTHAUS: Seit 1973 starteten die Fahrer aus einer ehemaligen Luftwaffenbaracke. Zu seinem 750-jährigen Jubiläum leistete sich Kitzbühel 2021 ein neues Starthaus aus Beton, Holz und Glas.

1. STARTSCHUSS: Volle Beschleunigung am steilsten Starthang im Weltcup (51 Prozent Gefälle), inklusive scharfer Linkskurve zur "Mausefalle". Die 160 m bis dorthin werden in 8,5 Sekunden zurückgelegt.

2. MAUSEFALLE: Steilste Stelle der Streif mit 85 Prozent Gefälle. Hier wird bis zu 80 m weit gesprungen. Tempo: 110 bis 120 km/h. Linkskurve hin zur...

3. KARUSSELLKURVE: Die erste Schlüsselstelle: technisch anspruchsvolle 180-Grad-Rechtskurve. Hier wirken auf die Fahrer kurzzeitig Fliehkräfte von bis zu 3,1 g. Mit Tempo 60 bis 80 km/h geht es hinein in den...

4. STEILHANG: Die eisigste Passage der Streif, technisch herausfordernd. Tempo hier: 90 bis 100 km/h. Schwung mitnehmen in den...

5. BRÜCKENSCHUSS: Nach Ausfahrt Steilhang. Schmalste Stelle der Streif. Ca. 110 km/h.

6. GSCHÖSS: Mit 650 m längstes Gleitstück. Einzige Passage zum Durchschnaufen. Ca. 90 km/h. Am Ende Rechtsknick mit Sprung hinein in die...

7. ALTE SCHNEISE: Unruhige, nach rechts hängende Passage, rascher Geländewechsel, mit ca. 120 km/h Anfahrt auf den...

Mit Highspeed auf den Seidlalmsprung

8. SEIDLALMSPRUNG: "Halbzeit". 80 bis 90 km/h. Landezone nicht einsehbar. Auf der Seidlalm wurde 1966 der Ski-Weltcup erfunden.

9. SEIDLALMKURVE: Schwierige S-Kurve, mit 80 bis 90 km/h rechts hinein in den...

10. LÄRCHENSCHUSS: Zweites "Gleitstück". Mit ca. 100 bis 110 km/h Anfahrt auf den...

11. OBERHAUSBERG: Kürzeste Abfolge der Richtungstore, scharfe Richtungsänderungen. Mit Tempo 60 bis 80 km/h geht es zur...

12. HAUSBERGKANTE: Sprung nach rechts. Vom Ziel einsehbar. Ca. 100 km/h.

13. HAUSBERG-KOMPRESSION: Linkskurve nach der Hausbergkante. Maximale Fliehkraft von 3,5 g - Einengung des Gesichtsfeldes (Tunnelblick). Ca. 100 km/h.

14. TRAVERSE: Querfahrt auf hängendem, unruhigem Gelände, extrem für Mensch und Material. Zwischen 90 und 105 km/h, danach leichter Rechtsknick in den...

15. ZIELSCHUSS: 63 Prozent Gefälle, schnellste Stelle mit Geschwindigkeiten über 140 km/h. Rekord: 153 km/h, Michael Walchhofer/Österreich, 2006.

16. ZIELSPRUNG: Bis zu 50 m weit, 120 bis 140 km/h.

17. ZIEL: Rekordhalter auf der Streif ist seit 1997 der Österreicher Fritz Strobl mit einer Zeit von 1:51,57 Minuten.