Mehr

"Sehr viel" steht auf dem Spiel: DEG droht der Abstieg

Düsseldorf-Profi Jacob Pivonka
Düsseldorf-Profi Jacob PivonkaČTK / imago sportfotodienst / Fotostand / Stiebert
Der Düsseldorfer EG droht der Abstieg aus der DEL – dieser hätte weitreichende Folgen.

Ein erzwungener Kaltstart ohne Spieler, die potenzielle Rückkehr in die Brehmstraße und eine Zukunft voller Fragezeichen - ein Absturz in die Zweitklassigkeit würde die stolze Düsseldorfer EG schwer treffen. Entsprechend groß ist die Sorge vor dem Showdown am letzten Hauptrundenspieltag der Deutschen Eishockey Liga.

Die DEG geht als Tabellenletzter ins Duell mit den Grizzlys Wolfsburg. Um sich zu retten, muss das Team selbst punkten und auf einen Ausrutscher der Augsburger Panther beim Düsseldorfer Rivalen Iserlohn Roosters (beide 19:30 Uhr/MagentaSport) hoffen.

Match-Center: Düsseldorf vs. Wolfsburg

Abstieg mit Konsequenzen

Doch weder Stimmung noch Form sprechen für eine Rettung, das 1:5 am Dienstag beim direkten Konkurrenten Augsburg war ein Tiefschlag, der gravierende Folgen haben könnte. Noch in der Drittelpause des vollmundig als "Spiel des Jahres" ausgerufenen Duells bei den Panthern hatte Geschäftsführer Harald Wirtz betont, dass sich der Klub "momentan überhaupt keine Gedanken" über den Abstieg machen würde.

Die DEG befindet sich auf Formsuche
Die DEG befindet sich auf FormsucheFlashscore

Doch spätestens nach der sportlichen Bankrotterklärung in Augsburg ist die DEG gezwungen, sich für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen.

Weil die Verträge aller Spieler "nur für die DEL" gelten, wie Manager Niki Mondt betonte, müsste der achtmalige Meister bei null anfangen. Auch bei Vertragsverhandlungen mit neuen Spielern ist es elementar, in welcher Liga Düsseldorf spielt. Mögliche bereits getroffene Vereinbarungen könnten mit einem Schlag also nichtig sein.

Und laut Rheinischer Post habe zumindest bereits die Stadt Düsseldorf bei der DEL2 angefragt, ob das altehrwürdige Stadion an der Brehmstraße den Anforderungen der 2. Liga entsprechen würde. Ein Verbleib in der modernen Arena in Düsseldorf Rath könnte schlicht zu teuer sein.

DEL: Tabelle vor Ende der Hauptschlussrunde
DEL: Tabelle vor Ende der HauptschlussrundeFlashscore

Daher stehe für die DEG "sehr viel" auf dem Spiel, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, der betonte, dass sowohl Düsseldorf als auch Augsburg Verfechter eines Modus mit Auf- und Abstieg seien.

Letzte Chance

"Das Risiko bestand, das kannte jeder", so Tripcke. Für die DEL wäre ein Düsseldorfer Abstieg aus wirtschaftlicher Sicht ein Schlag. Die DEG hat den vierthöchsten Zuspruch unter den Zuschauern und lockt trotz der so enttäuschenden Saison im Schnitt mehr als 9.000 Fans in den PSD Bank Dome. Auch im Bereich der TV-Zahlen bedient Düsseldorf einen großen Markt.

"Man muss abwarten, was passiert", sagte Tripcke. Im Fall eines Abstieges sei es "wichtiger, dass die DEG damit positiv umgeht und die Herausforderung annimmt, zurückzukommen." Aber, so der DEL-Chef, "so weit ist es nicht, wir haben noch ein Spiel zu spielen."

Der abschließende DEL-Spieltag im Überblick
Der abschließende DEL-Spieltag im ÜberblickFlashscore

Daran klammert sich auch die DEG. "Heulen bringt auch nichts", sagte Verteidiger Sinan Akgad: "Wir haben noch eine Chance, und die werden wir nutzen." Jedoch kommt Wolfsburg mit der Perspektive nach Düsseldorf, noch in die Pre-Play-offs einzuziehen und hat entsprechend nichts zu verschenken. Für den Augsburger Gegner Iserlohn geht es dagegen nur noch um einen Abschied von seinen Fans.

Gelingt es der DEG nicht sportlich, bliebe ein letzter Rettungsanker: Sollte der Meister der DEL2 keine Lizenz für die DEL beantragt haben, würde Düsseldorf erstklassig bleiben. Dies hatte 2023 und 2024 die Augsburger vor dem Absturz bewahrt. Allerdings sind in dieser Spielzeit gleich fünf Zweitligisten aufstiegsberechtigt, alle nehmen an den Play-offs teil.