"Im letzten Drittel ist alles auseinandergefallen", sagte Trainer Kris Knoblauch nach der 1:6-Pleite der Oilers beim Titelverteidiger Florida Panthers, betonte aber: "Ich glaube nicht, dass wir so reagiert hätten, wenn es ein knappes Spiel gewesen wäre." Die Prügeleien, die sich auch danach fortsetzten, tat er lapidar ab: "Jungs bleiben einfach Jungs."
Mehr dürfte den Coach geärgert haben, dass sein Team sich schon vorher auf Floridas Spielweise eingelassen hatte. Edmonton ließ sich von den Panthers mit den ligaweit bekannten Provokateuren Matthew Tkachuk und Brad Marchand immer wieder aus dem Rhythmus bringen und kassierte unnötige Strafzeiten für Revanchefouls. Drei der elf Powerplays nutzte der Meister zu Toren, am Ende standen 140 Strafminuten, 85 davon für die Oilers zu Buche.
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Edmonton Oilers: McDavid bleibt optimistisch
Draisaitls Team geriet damit in der Best-of-seven-Serie mit 1:2 in Rückstand, der Traum vom Stanley Cup droht erneut zu platzen. In Spiel vier in der Nacht zu Freitag (2.00 Uhr/Sky) könnte sich Florida Matchbälle erspielen. "Offensichtlich nicht unsere beste Leistung", kommentierte Superstar Connor McDavid kurz und knapp, "ich glaube nicht, dass wir in dieser Serie schon unser Bestes gezeigt haben. Aber es wird kommen."
Vor einem Jahr hatte der Altmeister aus Kanada nach den ersten drei Finalspielen sogar mit 0:3 hinten gelegen, ehe er sich zurückkämpfte und ein siebtes Duell erzwang, das er allerdings mit 1:2 verlor. Diesmal soll es anders laufen - trotz der bösen Abreibung. "Wie man in den Play-offs verliert, spielt nicht so eine große Rolle", meinte Stürmer Evander Kane, "wir haben die Chance auf den Ausgleich, darauf liegt der Fokus."
Draisaitl muss offensiv liefern
Damit die Oilers am Freitag mit einem 2:2 in der Serie zurück nach Kanada fliegen können, müssen ihre Stars liefern. McDavid und Draisaitl, die in den ersten beiden Spielen noch drei Tore und sechs Vorlagen beigesteuert hatten, gingen diesmal komplett leer aus.
Das alles verfolgte Nico Sturm wieder nur von der Tribüne aus. Der Vizeweltmeister von 2023 war bei den Panthers erneut Zuschauer. Der Augsburger, der extra für die Play-offs verpflichtet worden war, hat nur eins der letzten 13 Spiele bestritten, im Finale stand er noch gar nicht auf dem Eis.