England vs. USA - Amerikaner bereits früh unter Druck

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England vs. USA - Amerikaner bereits früh unter Druck

England vs. USA - Amerikaner bereits früh unter Druck
England vs. USA - Amerikaner bereits früh unter DruckAFP
Das Duell zwischen England und den USA ist im Fußball traditionell eine Umkehrung der demographischen Kräfteverhältnisse: 330 Millionen Einwohner gegen 55 Millionen Einwohner. Doch sobald der Ball rollt, sind die Amerikaner der David und England der Goliath. Ob der Außenseiter für eine weitere Überraschung bei dieser WM sorgen kann, entscheidet sich am Freitag um 20 Uhr.

England hat noch nie in einem WM-Spiel gegen die USA gewonnen, die bisherigen beiden Begegnungen endeten mit einem Unentschieden und einer Niederlage. Viel spricht nicht dafür, dass diese Serie hält, wenn am Freitagabend um 20 Uhr das englischsprachige Duell in Gruppe B angepfiffen wird. Nach dem überzeugenden 6:2-Kantersieg zum Auftakt gegen den Iran kommen die "Three Lions" mit viel Rückenwind, auch wenn sie sich sicher sein können, dass vom Team der US-Amerikaner etwas mehr Gegenwehr kommen wird. Der Grund liegt auch in der Ausgangslage: Während die Engländer durch den Sieg im ersten Spiel souverän auf Platz eins der Gruppe liegen, steht die USA schon etwas unter Druck, da Wales im Parallelspiel gegen die Iraner vermutlich gewinnen wird.

Der EM-Finalist von 2021 will endlich den nächsten großen internationalen Titel holen, und das mehr als 50 Jahre nach dem legendären Finalsieg im Wembley-Stadion gegen Deutschland. Eine Parallele zu damals gibt es schon, auch wenn sie eher eine Spielerei ist: Mit 766 erfolgreichen Pässen gegen den Iran überboten sie ihre eigene ewige Bestmarke in Sachen Passgenauigkeit, diese stammte von einem WM-Spiel 1966. Die Engländer sind also bereit, ihren starken Kader in diesem Jahr endlich in zählbaren Erfolg umzumünzen.

Die US-Boys wollen den Engländern bei diesem Plan nicht nur ein Bein stellen, sondern auch ihren eigenen Aufschwung unter Trainer Gregg Berhalter aufrechterhalten. Der ehemalige Bundesligaprofi (Energie Cottbus, 1860 München) setzt auf eine junge, hungrige Mannschaft. Gegen Wales stach aus dieser besonders Timothy Weah hervor. Der 22-Jährige vom OSC Lille ist nicht nur der erste WM-Torschütze gegen Wales seit Pélé, sondern hat in den letzten vier Spielen genauso viele Treffer für die Nationalmannschaft erzielt wie in seinen 22 Einsätzen zuvor: nämlich zwei.

Das Personal: England

Nach einem 6:2-Sieg gibt es wohl nicht viel an der Startaufstellung zu ändern. Gareth Southgate hatte sowohl bei der Kadernominierung vor der WM, als auch bei der Berufung der ersten Startelf gegen den Iran einige Fans überrascht. Die Mannschaft hingegen schien gefestigt, selbst der oft kritisierte Harry Maguire zeigte eine defensiv solide Leistung und brachte sich mit zwei Torbeteiligungen sogar in der Offensive ein. Da er nach dem Spiel leicht angeschlagen war, steht hinter seinem Einsatz ein kleines Fragezeichen, doch sein letzter Instagram-Post ("Just a precaution" - dt.: "Nur eine Vorsichtsmaßnahme") lässt eine Startelfnominierung vermuten. 

Der zweitere kleinere Zweifel gilt Top-Stürmer Harry Kane. Auch er hat eine kleinere Verletzung aus dem Iran-Spiel mitgenommen, bei ihm zwickt der Knöchel. Falls er rechtzeitig fit wird, spricht für Trainer Southgate nichts dagegen, die unveränderte Startelf wie im Spiel gegen den Iran aufzubieten.

Voraussichtliche Aufstellung von England:

Pickford - Shaw, Maguire, Stones, Trippier - Mount, Rice, Bellingham - Sterling, Kane, Saka

Seit neuestem auch torgefährlich: Innenverteidiger Harry Maguire.
Seit neuestem auch torgefährlich: Innenverteidiger Harry Maguire.AFP

Das Personal: USA

Auch die US-Amerikaner haben ein gutes Auftaktspiel hinter sich, wenn auch nicht ganz so erfolgreich wie das der Engländer. Auch Gregg Berhalter will deshalb so wenig wie möglich ändern, könnte aber dazu gezwungen sein. Die Viererkette vor Torwart Turner wird unverändert bleiben, doch im Mittelfeld gibt es mit Yunus Musah und Weston McKennie gleich zwei angeschlagene Spieler. Falls sie es nicht bis zum Anpfiff schaffen, könnten Brenden Aaronson und Kellyn Acosta in die Startelf rücken.

Interessant wird auch sein, ob Berhalter beim offensiv ausgerichteten 4-3-3 bleibt oder ob er seine Mannschaft gegen den großen Favoriten England etwas abwartender aufstellt. Falls er sich für die defensivere Variante entscheidet, könnte Mittelfeldspieler Roldan für Stürmer Joshua Sargent ins Spiel kommen.

Voraussichtliche Aufstellung der USA:

Turner - Robinson, Ream, Zimmerman, Dest - Musah, Adams, McKennie - Pulisic, Sargent, Weah

US-Torschütze im ersten Gruppenspiel gegen Wales: Timothy Weah.
US-Torschütze im ersten Gruppenspiel gegen Wales: Timothy Weah.AFP