Mehr

Femke Bol wechselt auf die 800 Meter – Begeisterung in der Leichtathletik-Welt

Femke Bol nach ihrem Weltmeistertitel über 400m Hürden in Tokio im September 2024
Femke Bol nach ihrem Weltmeistertitel über 400m Hürden in Tokio im September 2024Kunihiko Miura/The Yomiuri Shimbun via AFP

Femke Bol, die niederländische Königin der 400-Meter-Hürden, hat ihren Wechsel auf die 800-Meter-Strecke angekündigt. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2028 will Bol eine neue Herausforderung annehmen und ihre beeindruckende Geschwindigkeit über zwei Stadionrunden unter Beweis stellen. Viele sehen darin ein kalkuliertes Risiko, das nicht nur für die Athletin selbst, sondern auch für die Leichtathletik als Ganzes eine belebende Wirkung haben könnte.

Bol tritt damit in die Fußstapfen großer Namen: Wie einst Alberto Juantorena, der 1976 in Montreal das legendäre 400-800-Doppel gewann, wagt auch sie den Sprung in eine neue Leistungsdimension.

Als Europarekordhalterin über 400 Meter Hürden und Hallenweltrekordlerin über 400 Meter flach bringt sie die nötige Schnelligkeit mit, muss nun aber die taktischen Feinheiten des 800-Meter-Laufs meistern: ein Rennen, das im Pulk entschieden wird und blitzschnelle Entscheidungen verlangt.

 

Ihr Trainer Laurent Meuwly und Sprint-Experte Renaud Longuèvre sehen in diesem Wechsel eine logische Weiterentwicklung, die seit Monaten vorbereitet wurde. „Bei 800 Metern geht es darum, Entscheidungen in Sekundenbruchteilen zu treffen und das Rennen lesen zu können“, erklärt Longuèvre.

Longuèvre: "Herausforderungen, die der Leichtathletik guttun"

Für Bol bedeutet das einen neuen Lernprozess, bei dem sie Geduld beweisen muss. Ihre Stärken im Laktatbereich bilden eine hervorragende Grundlage, doch nun muss sie ihre Ausdauerfähigkeit über längere Belastungsphasen ausbauen. Das Ziel ist klar formuliert: ein Podiumsplatz bei den Olympischen Spielen in Los Angeles. Das ist ambitioniert, aber keineswegs unrealistisch für eine Athletin ihres Formats.

Die Leichtathletik-Welt reagiert mit Begeisterung auf Bols Schritt. Experten sehen in ihrem Wechsel eine inspirierende Geschichte, die der Sportart neue Tiefe verleiht, ähnlich wie zuvor Sydney McLaughlin-Levrone, die erfolgreich von den 400-Meter-Hürden auf die flache Runde wechselte.  „Das sind Herausforderungen, die der Leichtathletik guttun“, betont Longuèvre.