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Bielefeld und Dresden: Gekommen, um zu bleiben

Bielefeld und Dresden im direkten Duell in der 3. Liga.
Bielefeld und Dresden im direkten Duell in der 3. Liga.FRISO GENTSCH / DPA / dpa Picture-Alliance via AFP / Profimedia
Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden kehren auf die Zweitliga-Bühne zurück - mit klaren Zielen.

Das Mitch-Kniat-Radar im Arminia-Stadion funktioniert immer noch - nur ganz anders. In schlechten Zeiten, erinnert sich der Trainer des Rückkehrers in die 2. Fußball-Bundesliga, da wussten auch alle auf der Bielefelder Alm "genau, wo ich rumlaufe: Man musste nur den Pfiffen folgen." Heute lässt sich das am Jubel erkennen: Die Fans werfen ihm spätestens nach dem Pokal-Rausch Blumen vor die Füße.

In zwei Jahren hat der 39-Jährige die Arminia in positivem Sinne auf links gedreht. Aufstieg, Pokalfinale, die halbe Stadt in Berlin. Selten wohl ist ein Verein mit dermaßen gewaltiger Euphorie in die Zweitklassigkeit zurückgekehrt. Noch ein Rückblick: "Als wir angefangen haben, da mussten wir die Leute noch anrufen und mehr oder weniger anbetteln, dass sie ins Stadion kommen, Dauerkarten kaufen oder behalten", sagte Kniat im RTL/ntv-Interview. Jetzt rennen ihnen die Leute die Kartenhäuschen ein.

Kein Wunder also, dass vor dem Zweitliga-Start die Aufmerksamkeit eher Bielefeld gehörte, das am Samstag (20.30 Uhr/RTL und Sky) zum Auftakt Fortuna Düsseldorf zum ausverkauften Topspiel empfängt. Und nicht dem Mitaufsteiger Dynamo Dresden, obwohl dieser auch eine riesige Fanbasis hat. Das wird am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) bei der SpVgg Greuther Fürth zu sehen und zu hören sein.

Arminia Bielefeld: Abgänge von Louis Oppie und Marius Wörl schmerzen

Kniat hat in Bielefeld eine Mannschaft mit klarer Identität geformt. Allerdings schmerzen die Abgänge der Aufstiegs- und Pokalhelden Louis Oppie (FC St. Pauli) und Marius Wörl (Hannover 96). Dennoch: "Es ist schon alles geil gerade", schwärmte Kniat während der Saisonvorbereitung. Der Drittligameister wolle "das, was uns im vergangenen Jahr ausgezeichnet hat, noch mal machen". Die eine oder andere Arminia-Party im Café Europa wäre wohl gesichert.

Auch Dynamo hat sich nach der Aufstiegsfeier konzeptionell auf die neue Saison vorbereitet - und dafür den richtigen Mann. Nach drei Jahren Zweitliga-Abstinenz führte Thomas Stamm die Sachsen wieder nach oben, er brauchte dafür nur eine Saison. Zur Belohnung wurde sein Vertrag verlängert: Für wie lange, verriet der Klub nicht.

Dynamo Dresden hat noch Luft nach oben

"Wichtig ist, dass der Kern der Mannschaft zusammengeblieben ist", betonte der Schweizer im Interview mit dem kicker. Doch nicht alles läuft reibungslos. Stamm erkannte in der Vorbereitung die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung. "Ich finde, dass wir spielerisch noch nicht alles ausgeschöpft haben", sagte er.

Im Test bei Slavia Prag (2:4) passte ihm das Zweikampfverhalten ganz und gar nicht. "Wenn wir dieses mit in die Liga reinnehmen, dann wird es richtig schwierig", schimpfte der 42-Jährige.

Zum Match-Center: Slavia Prag vs. Dynamo Dresden

Zwei Rückkehrer also, zwei Traditionsklubs, zwei ambitionierte Trainer. In Bielefeld und Dresden will man mehr sein als nur Platzhalter.