Zum Auftakt des 3. Spieltags der 3. Liga hatte sein Team nach Rückstand einen wilden 4:3-Auswärtssieg gefeiert. In einem wahren Torfestival brachte Jordy Gillekens die Gastgeber in der 24. Minute zunächst in Führung. Doch nach der Pause drehten die Gäste das Spiel: José-Enrique Rios Alonso (55.) und Kaito Mizuta (63.) stellten die Partie auf den Kopf, ehe Ahmet Arslan per Handelfmeter (70.) erhöhte.
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Wehen reagierte, verkürzte durch Fatih Kaya (74./Foulelfmeter) und Nikolas Agrafiotis (87.), doch das letzte Wort hatte Torben Müsel, der in der 90.+4 den umjubelten Siegtreffer erzielte. "Wenn du hier rauskommst und eine solche Kurve erlebst, dann bist du verpflichtet, alles rauszuholen“, lobte Trainer Koschinat die mitgereisten Fans nach dem Schlusspfiff.
Matchwinner Müsel beschrieb das Spiel als „geil, mit ein bisschen Glück für uns am Ende“ und bestätigte, dass die Halbzeitansprache des Trainers Wirkung zeigte: „Er ist eigentlich ein relativ entspannter Trainer. Aber man hat schon gemerkt, dass wir ein sehr schlechtes Spiel gemacht haben in der 1. Halbzeit. Das hat er uns auch spüren lassen.“
Wiesbaden mit Blick auf das "Jahrhundertspiel"
Auf der anderen Seite war die Enttäuschung bei Wehen Wiesbaden groß. Trainer Nils Döring kritisierte die defensive Naivität in den Schlussminuten, aber auch die fehlende Effizienz: „In der ersten Hälfte hätten wir den Sack zumachen müssen.“
Der Blick auf das kommende DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Bayern falle ihm deshalb aktuell noch schwer: „Am Mittwoch wird's ein mega Highlight, aber der Frust im Moment ist einfach noch zu groß.“
Dennoch blickt die SVWW-Familie mit Vorfreude auf das Pokal-Highlight. Ex-Spieler und Klub-Legende Alf Mintzel bezeichnete die Partie gegen den Rekordmeister als „Jahrhundertspiel“: „Wir freuen uns sehr, dass es in unserem Wohnzimmer stattfindet. Wir fiebern dem Ganzen entgegen.“