Die zweite Runde der ADMIRAL Bundesliga bot wieder reichlich Stoff für Diskussionen. Die WSG Tirol feierte einen historischen Saisonstart, Rapid Wien setzte ein Ausrufezeichen beim Meister Sturm Graz und Salzburg meldete sich mit einem Kantersieg eindrucksvoll zurück. Auf der anderen Seite steckt Austria Wien weiter in der Krise, während LASK, Blau-Weiß Linz und die SV Ried noch auf den ersten vollen Erfolg warten und ein oberösterreichisches Trio am Tabellenende bilden. Zwischen historischen Erfolgen, bitteren Niederlagen und ersten Krisenstimmungen gab es auch diesmal klare Gewinner und Verlierer des Spieltags.
TOP – WSG Tirol mit historischem Start
Mit dem 3:1-Heimsieg gegen den LASK gelang der WSG Tirol der erste Liga-Doppelsieg zu Saisonbeginn in der Vereinsgeschichte. Früh störten die Tiroler den Spielaufbau der Linzer und hätten schon in Halbzeit eins deutlich höher führen können. Moritz Wels und ein Doppelpack von Kapitän Valentino Müller sicherten die Punkte. „Viel mehr kann ich nicht von meiner Mannschaft verlangen, als was sie erste Halbzeit geliefert hat“, sagte WSG-Trainer Philipp Semlic zufrieden.
Damit lachen die Tiroler nach zwei Runden sogar von der Tabellenspitze. Schon am Dienstag wartet das nächste Highlight auf die WSG: Ein Testmatch gegen Real Madrid im ausverkauften Innsbrucker Tivoli.
FLOP – Austria Wien kommt weiter nicht in Fahrt
Von der großen Euphorie der Vorsaison ist bei Austria Wien nichts mehr übrig. Nach dem peinlichen Cup-Aus gegen Voitsberg konnten die Veilchen nur selten überzeugen. Das Heimspiel gegen den WAC sollte eine große Party zum 70er von Herbert Prohaska werden, doch diese Party wurde schnell getrübt. Früh gerieten die Violetten gegen den WAC durch Alessandro Schöpf in Rückstand, ein Eigentor von Lee Kang Hee stellte noch vor der Pause auf 0:2. Trotz Chancen von Fitz, Ranftl und Malone gelang kein Treffer – der vermeintliche Anschlusstreffer wurde wegen Handspiels zurückgenommen.
„Der WAC hat eine sehr gute Leistung abgerufen, von uns war es überhaupt nicht gut. Die Niederlage schmerzt. Wir haben uns viel vorgenommen, aber nur wenig davon auf den Platz gebracht. Jetzt muss jeder selbstkritisch sein und die Bereitschaft zeigen zu investieren.“, ärgerte sich Austria-Trainer Stephan Helm. Wenn das Europacup-Rückspiel gegen Ostrava am Donnerstag ebenfalls schiefgehen sollte, könnte es schon sehr früh sehr unruhig werden im zehnten Bezirk. Allerdings: In der Vorsaison hatte Austria Wien einen ähnlich holprigen Start, landete am Ende jedoch mittendrin im großen Titelrennen.
TOP – Rapid kommt immer besser in Fahrt
Im Westen Wiens sieht das aktuell deutlich erfreulicher aus. Der SK Rapid kommt nach anfänglich eher schwachen, aber letzten Endes erfolgreichen Auftritten immer besser in Fahrt. Rapid hat die immer stärker werdende Frühform auch beim Meister Sturm Graz unter Beweis gestellt. Nach einem 0:1-Rückstand drehten Petter Nosa Dahl und Claudy M’Buyi innerhalb von drei Minuten die Partie in Graz. Es war der erste Rapid-Sieg an der Mur seit Juni 2020 und der erste Auswärtserfolg bei Sturm nach zehn sieglosen Spielen.
„Wir haben uns in der Halbzeitpause darauf eingeschworen, dass wir die Umschaltsituationen besser nutzen wollen. Es ist erfreulich, dass nach dem Gegentor keine Schockstarre eingetreten ist“, so Rapid-Trainer Peter Stöger. Auch wichtig: Dieser Sieg sollte eine wichtige Moralinjektion für das wichtige und zugleich schwierige Auswärtsspiel am Donnerstag bei Dundee United sein.
FLOP – Oberösterreichisches Tabellenende
Nach zwei Spielen kommen die drei letzten Teams der Bundesliga-Tabelle aus Oberösterreich: SV Ried, Blau-Weiß Linz und der LASK. Auch im zweiten Ligaspiel unter Joao Sacramento blieb der LASK ohne Punkte. Nach einer schwachen ersten Hälfte in Tirol lagen die Linzer bereits 0:2 zurück und kamen erst nach der Pause durch George Bello ins Spiel. Zu viele Fehler im Aufbau und fehlende Konsequenz im Angriff verhinderten die Wende. „Es geht nicht, dass man dieses Trikot trägt und dann so eine schlechte Einstellung zeigt, wie in der ersten Hälfte“, kritisierte Sacramento deutlich.
Mangelnde Einstellung werfen viele Fans auch den Spielern von Blau-Weiß Linz vor. Im Heimspiel gegen den TSV Hartberg standen die Linzer vor einer unangenehmen Aufgabe. Die Gäste zogen sich weitgehend zurück und zwangen die Gastgeber, das Spiel zu machen – Wohlwissend, dass das definitiv nicht ihre Stärke ist. Spätestens mit dem Tor von Jed Drew in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ging der Hartberger Plan voll auf. In Halbzeit zwei konnten sie sich noch mehr zurückziehen. Die Linzer fanden kein Rezept, um wirklich Gefahr zu erzeugen und einige Spieler zeigten nicht den gewünschten Einsatz. Das Resultat: Ein Fußballspiel, das definitiv keine Werbung für die österreichische Bundesliga war.
Die SV Ried konnte mit dem 2:2 gegen Salzburg in Runde 1 für ein positives Ausrufezeichen sorgen. Im zweiten Spiel mussten sie jedoch in Altach eine Niederlage hinnehmen. Altach konnte wiederum den Schwung vom Auftaktsieg mitnehmen. Patrick Greil erzielte den entscheidenden Treffer in der 65. Spielminute.
TOP – Salzburg schlägt souverän zurück
Nach dem enttäuschenden Remis zum Auftakt in Ried meldete sich Red Bull Salzburg eindrucksvoll zurück. Gegen den GAK feierte der Vizemeister mit einem 5:0 den höchsten Ligasieg seit Mai 2024. Entscheidend war der Weitschuss des erst 17-jährigen Kerim Alajbegovic kurz vor der Pause, der den Knoten löste. Nach der Roten Karte gegen Fofana spielten sich die Salzburger in einen Rausch und legten durch Maurits Kjaergaard, einen Doppelpack von Yorbe Vertessen und einen Elfmeter von Petar Ratkov nach. „Wir haben den Weitschuss gebraucht als Dosenöffner. Nach dem 2:0 sind wir in einen Spielrausch gekommen“, bilanzierte der Salzburger Trainer Thomas Letsch.