Die dritte Runde der ADMIRAL Bundesliga hatte es in sich: Altach überrascht weiter und grüßt von der Tabellenspitze, Sturm Graz zeigt die passende Antwort auf die Niederlage gegen Rapid, während die Austria immer tiefer in die Krise rutscht. Dazu feierte der WAC eine gelungene Generalprobe für den Europacup – und Blau-Weiß Linz steckt weiter im Fehlstart fest. Aber all das sehen wir uns am besten der Reihe nach an.
TOP – Altach bleibt ungeschlagen und übernimmt die Spitze
Der SCR Altach reitet weiter auf seiner Erfolgswelle. Nach Siegen gegen den WAC und Ried erkämpften die Vorarlberger beim 0:0 gegen den SK Rapid erstmals seit über sechs Jahren wieder einen Punkt in Wien Hütteldorf und stehen nach drei Runden sensationell an der Tabellenspitze. Zwei Siege, ein Remis, sieben Punkte und ein Torverhältnis von 3:0 – ein Szenario, das vor der Saison kaum jemand erwartet hätte.
Maßgeblichen Anteil hatte Torhüter Dejan Stojanovic, der in der Nachspielzeit einen Elfmeter von Ercan Kara parierte und so den Punktgewinn sicherte. „Wir sind momentan gut drauf und haben das nötige Selbstvertrauen aus den letzten Wochen. Das macht uns zurzeit so stark. Aber wir hatten heute auch einen guten Matchplan“, erklärte Altach-Trainer Fabio Ingolitsch.
„Wir freuen uns, dass wir das dritte Mal in dieser Saison ungeschlagen sind. Saisonübergreifend sogar seit sieben Spielen - das hat es in Altach noch nicht so oft gegeben. Das ist etwas Besonderes und diesen Flow wollen wir mitnehmen“, meinte Ingolitsch gegenüber laola1.at.
FLOP – Fehlstart von Blau-Weiß Linz
Blau-Weiß Linz bleibt nach dem 0:3 beim WAC ohne Tor und ohne Punkt. Unter Neo-Coach Mitja Mörec setzte es bereits die dritte Niederlage in Serie, auch die Auftritte wirken verunsichert. „Was mich stört, ist, dass wir in gewissen Situationen undiszipliniert waren. Wir halten uns nicht an Sachen, die wir vor dem Spiel ausmachen. Gegen solche Gegner wird das bestraft“, kritisierte Mörec.
Der Trainer sah aber auch unglückliche Spielverläufe als Faktor: „Dass du so schnell 1:0 hinten bist und dann ein paar Minuten später eine Rote Karte bekommst, ist einfach sehr, sehr unglücklich.“ Kapitän Manuel Maranda haderte zudem mit dem verhängten Handelfmeter: „Der Elfmeter ist sehr unglücklich, ich weiß nicht ob man den geben muss.“
Mörec machte auch klar, dass personelle Verstärkungen notwendig sind: „Wir wissen alle, dass wir Verstärkungen brauchen. Das weiß auch unser Sportdirektor, er arbeitet dran. Aber mir ist klar, wie die Situation ist: Wir müssen versuchen Spieler zu holen, die uns weiterbringen, und das ist nicht so einfach.“ Ob die Linzer beim Heimspiel gegen Aufsteiger Ried die Trendwende schaffen, bleibt abzuwarten. Für Ruhe im und rund um den Verein muss dringend ein Erfolgserlebnis her. Sonst könnte langsam aber sicher auch die Stimmung im ansonsten sehr geduldigen und nachsichtigen blau-weißen Anhang kippen.
TOP – Sturm Graz zeigt die richtige Reaktion
Nach der Heimniederlage gegen Rapid meldete sich Meister Sturm Graz mit einem souveränen 3:1 in Ried zurück. Trotz frühem Rückstand durch die eigene Leihgabe Peter Kiedl drehten Otar Kiteischwili mit einem Doppelpack und Max Johnston die Partie noch vor der Pause. Danach verwalteten die Grazer das Ergebnis souverän – und lieferten eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Play-off.
FLOP – Austria Wien in der Krise – nicht nur sportlich
Das 1:2 beim LASK war für die Wiener Austria bereits die zweite Liga-Niederlage in Folge. Nach dem frühen Führungstreffer durch ein Eigentor von Cisse gaben die Veilchen die Partie aus der Hand und kassierten durch Adeniran und einen Elfmeter von Usor die Wende. In der Tabelle steht nur ein Punkt aus drei Spielen zu Buche, zudem schied die Austria unter der Woche in der Conference-League-Qualifikation aus. „Wir müssen klarer, genauer werden und so schnell wie möglich in die Erfolgsspur finden“, mahnte Austria-Trainer Stephan Helm.
Doch die Probleme der Austria gehen weit über den sportlichen Bereich hinaus. Bis Jahresende benötigen die Veilchen laut kurier.at mindestens vier Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen, um die Lizenzvorgaben der Bundesliga zu erfüllen. Zwar konnte der Schuldenberg in den vergangenen Jahren von 73 auf 13 Millionen Euro reduziert werden, doch sinkende Sponsorenerlöse, ausgebliebene Transfermillionen und ein aufgeblähter Kader verschärfen die Lage.
Die Austria muss sparen, den Kader verkleinern und verstärkt auf junge Eigenbauspieler setzen. Hinzu kommen Unklarheiten bei Investorenstrukturen und die Insolvenz der Pisec Group, die als Teilhaber an der Viola Investment GmbH beteiligt ist. Sportliche Rückschläge wie zuletzt verschärfen damit die ohnehin angespannte Situation zusätzlich.
TOP – WAC erholt sich schnell vom PAOK-Rückschlag
Nur drei Tage nach dem bitteren Aus in der Europa-League-Qualifikation meldete sich der WAC eindrucksvoll zurück. Beim 3:0-Heimsieg gegen Blau-Weiß Linz überzeugten die Kärntner vor allem mit dem Zusammenspiel von Dejan Zukic und Markus Pink. Zukic eröffnete per Elfmeter und legte anschließend beide Treffer von Pink auf.
„Heute hat es sehr gut funktioniert. Ich werde ihm dann einen Apfelsaft geben, dass er mich das nächste Mal wieder so in Szene bringt. Weil das trinkt er ganz gern“, scherzte Pink nach dem Spiel. WAC-Trainer Dietmar Kühbauer war ebenfalls zufrieden: „Wir waren die weit bessere Mannschaft und haben es dann leider verpasst, noch mehr Tore zu schießen. Grundsätzlich haben es die Burschen wieder gut gemacht.“