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Bundesliga 2025/26: Diese Regeländerungen führt der DFB zur neuen Spielzeit ein

Aktualisiert
Diese Regeländerungen erwarten die Vereine und Schiedsrichter in der neuen Saison.
Diese Regeländerungen erwarten die Vereine und Schiedsrichter in der neuen Saison.Foto von ULRIK PEDERSEN / NurPhoto / NurPhoto via AFP
Am 22. August beginnt die 63. Saison der deutschen Fußball-Bundesliga. Vor dem Topspiel am 1. Spieltag zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig hat sich Flashscore für dich ausführlich mit den vom DFB geplanten Regeländerungen beschäftigt. Diese neuen Regeln sind am 1. Juli in Kraft getreten und gelten bereits ab der neuen Spielzeit flächendeckend in allen deutschen Spielklassen.

Neue Saison, neue Regeln: an manchen Stellen im Regelwerk wird es Veränderungen geben. Diese Regelanpassungen plant der DFB für die neue Spielzeit in den deutschen Ligen. 

Regel 3 – Kapitänsdialog

Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr in Deutschland wurde während einer Pilotphase die Kapitänsdialoge mit den Unparteiischen getestet. Zur Erinnerung: Die Regel besagt, dass nur die Kapitäne der beiden Mannschaften bei strittigen Entscheidungen mit dem Schiedsrichter diskutieren dürfen. Verhält sich ein anderer Spieler zu energisch gegenüber dem Gespann, wird er mir einer Gelben Karte bestraft.

Falls der Torhüter die Kapitänsbinde trägt, darf vor der Partie ein Feldspieler in seiner Stellvertretung für den Dialog bestimmt werden. Die Testphase war durchweg erfolgreich und die "Leitlinien zur Kapitänsregelung" sollen nun in allen Wettbewerben angewendet werden. In Deutschland ändert sich dabei praktisch aber nichts, da der Kapitänsdialog bereits seit der letzten Spielzeit in allen deutschen Spielklassen eingeführt worden ist. 

Regel 8 – Beginn und Fortsetzung des Spiels

Im Zentrum dieser Regeländerung steht die Fortsetzung des Spiels nach einer Unterbrechung. Ab sofort wird der Schiedsrichterball immer dort ausgeführt, wo der Ball bei der Spielunterbrechung ursprünglich war. Eine weitere kleine Regeländerung besagt dabei, dass das Spielgerät in Zukunft der Mannschaft zugesprochen wird, die in Ballbesitz war oder zu diesem gekommen wäre. 

Entscheidend dabei ist, dass dies für den Schiedsrichter klar erkennbar ist. Ansonsten bleibt alles beim Alten und die Mannschaft bekommt den Schiedsrichterball, die das Leder zuletzt berührt hatte.

Regel 9 – Ball im und aus dem Spiel

Bis zuletzt wurde bei einer unbeabsichtigten Ballberührung, bevor das Spielgerät das Spielfeld verlässt, eine persönliche Strafe verhängt. Dabei steht vor allem das Eingreifen ohne unfaire Absichten eines Teamoffiziellen (z.B. eines Mitglieds des Trainerteams) oder eines Spielers, der entweder des Platzes verwiesen, bereits ausgewechselt wurde oder noch auf seine Einwechslung wartet, im Vordergrund. 

Ein Beispiel wäre, wenn ein Spieler, der sich neben dem Tor aufwärmt, den auf ihn zurollenden Ball noch knapp im Spielfeld stoppt, um seinem Torhüter ein schnelles Weiterspielen zu ermöglichen. Anstatt einer Gelben Karte wird es in Zukunft hier nur noch einen indirekten Freistoß geben.

Regel 12 – Zeitspiel durch den Torhüter

Bei der U21-Europameisterschaft und der FIFA Klub-WM diesen Sommer wurde diese Regel bereits implementiert. Und auch in den deutschen Ligen werden die Torhüter ab sofort genau auf ein mögliches Zeitspiel beim Abschlag überprüft. Künftig dürfen die Torwarte das Spielgerät nur noch für acht Sekunden mit der Hand oder dem Arm kontrollieren.

Die letzten fünf Sekunden zeigt der Unparteiische gut sichtbar mit seiner Hand an. Hält der Keeper den Ball im Anschluss immer noch fest und wurde nicht am Abschlag gehindert, gibt es einen Eckstoß für das gegnerische Team.

Regel 14 – Doppelberührung beim Strafstoß

Der ein oder andere wird sich direkt an den tragischen Elfmeter von Julian Alvarez im Champions-League-Achtelfinale von Atlético Madrid gegen Real Madrid erinnern. Der Argentinier rutschte bei der Ausführung des wichtigen Strafstoßes leicht mit dem Standbein weg und traf eben jenes bei seinem Schuss. 

Bislang sorgte solch eine Doppelberührung stets für eine Annullierung des Versuchs und wurde als Fehlschuss gewertet. Erzielt der Schütze nach der Doppelberührung ein Tor, wird der Elfmeter in Zukunft wiederholt. Zappelt das Leder nach dem doppelten Kontakt jedoch nicht im Netz, wird es wie bisher üblich weiterhin einen indirekten Freistoß geben. 

Änderungen bei Nachspielzeiten

Für Tore und Auswechsel-Slots werden jeweils 30 Sekunden nachgespielt. Dazu gibt es eine Echtzeit-Erfassung von Verletzungsunterbrechungen, VAR-Checks und äußeren Einflüsse wie beispielsweise Pyro oder Gewitter. Der zweite Videoassistent protokolliert alle Vorkommnisse und gibt die Infos an den Schiedsrichter weiter, der letztlich über die Nachspielzeit entscheidet.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) begrüßt die größere Genauigkeit bei der Nachspielzeit. "Es gab den Kritikpunk und das Empfinden der Klubs, dass es nicht einheitlich angewendet wird", sagte DFL-Direktor Ansgar Schwenken: "Da wollten wir nachschärfen, um eine höhere Verlässlichkeit für die Klubs zu schaffen."

Schiedsrichter-Chef Knut Kircher rechnet damit, dass sich die Netto-Spielzeit "wahrscheinlich ein Stück weit" erhöhen wird. In der vergangenen Saison lag die Netto-Spielzeit in der Bundesliga bei knapp 60 Minuten. "Die Erhöhung der Netto-Spielzeit ist aber nicht das erste Ansinnen", bekräftigte Kircher: "In erster Linie geht es um Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Berechenbarkeit."

Halbautomatischen Abseitserkennung und Schiedsrichter-Durchsagen 

Für die halbautomatische Abseitserkennung kommen elf zusätzliche Kameras in den Stadien zum Einsatz. "Das ist eine deutliche Vereinfachung für die Schiedsrichter und die Assistenten. Ein Zentimeter Abseits ist halt Abseits", sagte DFL-Direktor Ansgar Schwenken.

Wie hoch die zusätzlichen Kosten der wesentlich schnelleren Technik für die Vereine sind, wollte Schwenken nicht preisgeben: "Es ist tragbar für die Klubs, sie haben zugestimmt." Die flächendeckenden Schiedsrichter-Durchsagen wird es ab dem ersten Spieltag in der Bundesliga geben, aus organisatorischen Gründen zieht die 2. Liga erst ab dem neunten Spieltag nach.