Es war ja auch einiges geboten. Auf der Tribüne im Stadion des FC Augsburg, der in letzter Sekunde noch 1:2 gegen Union Berlin verlor, hatten sich Familie und Freunde breitgemacht, auf einem der Banner, die sie mitgebracht hatten, stand: "Unparteiisch, unvergesslich - unser Felix." Brych selbst umarmte und küsste auf dem Rasen seine Frau Andrea, die Spieler standen Spalier. "Das war unglaublich", sagte er bei Sky.
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Es lag auch an Brych selbst, dass der Abschied so harmonisch verlief. Er hatte sich zum Abschied ein Spiel gewünscht, in dem es um nichts mehr ging, weil: Nichts wäre für ihn Schlimmer gewesen, als mit einem folgenschweren Fehler als letztem Eindruck in Rente zu gehen. Die Sorgen aber waren unbegründet. Erleichtert stellte er fest: "Jetzt habe ich keinen Flurschaden angerichtet, da bin ich sehr zufrieden."
Am Samstag um 17.23 Uhr dann der Abpfiff: 359 Spiele in der Bundesliga, Rekord. 69 in der Champions League, auch Rekord. Dazu 139 in der 2. Liga und 42 im DFB-Pokal. In all diesen Spielen griff Brych 51 Mal nach der Roten Karte - am Samstag sah er sie dann selbst: scherzhaft und symbolisch stellte ihn seine Frau vom Platz. Der Rat an seine Nachfolger: Wenn's ernst wird, auch mal böse schauen, mit "feurigen Augen".