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Der "ideale Trainer" für den VfB: Hoeneß verlängert bis 2028 - Ziel Europapokal

Sebastian Hoeneß gilt als Symbol des Stuttgarter Aufschwungs.
Sebastian Hoeneß gilt als Symbol des Stuttgarter Aufschwungs.CHRISTIAN KASPAR-BARTKE/Getty Images via AFP
Den größten Beifall gab es für einen, der gar nicht da war. Als Sebastian Hoeneß bei der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart mit einer Videobotschaft verkündete, dass er seinen Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert hatte, da brandete in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle lang anhaltender Applaus auf. Der neu gewählte Präsident Dietmar Allgaier musste sich mit weniger begnügen.

Der Vertrag mit Hoeneß läuft nun bis 2028, nach Informationen mehrerer Medien enthält er keine Ausstiegsklausel. Befürchtungen, der 42 Jahre alte Trainer, der den VfB vor zwei Jahren zunächst vor dem Abstieg bewahrt hatte, könne womöglich dem Werben anderer Klubs erliegen, scheinen damit unbegründet. Sportvorstand Fabian Wohlgemuth betonte deshalb, die Verlängerung sei "natürlich ein besonderes Zeichen".

Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, Hoeneß könnte ein Kandidat bei Bayer Leverkusen oder RB Leipzig sein, sollte dort ein Nachfolger für Xabi Alonso und Marco Rose gesucht werden müssen. Durch die vorzeitige Verlängerung erhofft sich Wohlgemuth nun außerdem einen "Schub" für den Endspurt um die Europapokalplätze in der Bundesliga sowie für das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Leipzig (2. April).

Tatsächlich ist die Bilanz von Hoeneß äußerst bemerkenswert: Rettung vor dem Abstieg 2023, dann in der folgenden Saison Platz zwei in der Bundesliga, in dieser Spielzeit Teilnahme an der Champions League. Hoeneß darf sich auch zugute halten, zahlreiche Spieler zu Nationalspielern gemacht zu haben wie Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt oder Angelo Stiller. Zuletzt entwickelte sich Angreifer Nick Woltemade prächtig.

Stuttgart "fühlt sich richtig an"

"Das war in den letzten zwei Jahren eine ideale Konstellation und wird es dann eben für die kommenden Aufgaben sein", sagte Wohlgemuth. Das heißt zunächst: Die Ergebniskrise beenden. In der Bundesliga liegt der VfB nach zuletzt nur zwei Punkten aus fünf Spielen derzeit nur auf Rang zehn, zu den Europapokalplätze fehlen fünf Punkte. Immerhin: Das Restprogramm scheint nicht das schwerste zu sein.

Wohlgemuth betonte, dass in Stuttgart langfristig gedacht werden soll. "Wir wollen uns in der oberen Hälfte, möglicherweise auch im oberen Drittel etablieren, und dafür haben wir in Sebastian Hoeneß den idealen Trainer." Die Zuneigung beruht offensichtlich auf Gegenseitigkeit. "Als ich vor knapp zwei Jahren zum VfB kam, war die sportliche Situation auf Tabellenplatz 18 anspruchsvoll", sagte Hoeneß. Dennoch habe sich "der Wechsel zum VfB damals richtig angefühlt. Und genauso richtig fühlt es sich jetzt an, den Vertrag zu verlängern."