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Eberl über die Bayern-Pläne: "Das Leben ist kein Konjunktiv"

Eberl beschäftigt sich mit etlichen möglichen Transfers.
Eberl beschäftigt sich mit etlichen möglichen Transfers.ČTK / imago sportfotodienst / Weis/TEAM2sportphoto
Bischof, Urbig - und mehr: Der FC Bayern bastelt inmitten hektischer Wochen an seiner Mannschaft der Zukunft.

Max Eberl sah müde aus. Die Schatten unter seinen Augen und sein Dreitagebart verrieten jede Menge Arbeit, und tatsächlich steht der Sportvorstand des FC Bayern seit Wochen unter Dauerstrom. Wann verlängert er mit Jamal Musiala? Was wird aus Joshua Kimmich? Schon wieder Ärger mit dem Berater von Alphonso Davies? Und wen von all den interessanten Namen holt er denn nun wirklich nach München?

Auch vor dem Spiel des souveränen Bundesliga-Tabellenführers zum Rückrundenstart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den Lieblingsgegner VfL Wolfsburg wurde Eberl mal wieder zu den Themen Transfers und Vertragsverlängerungen gefragt - und klang ein wenig genervt. "Meine Antwort ist ganz simpel: Das Leben ist kein Konjunktiv", sagte er knapp, und: "Wenn Entscheidungen getroffen sind, können wir gerne drüber reden, aber nicht: Was wäre, wenn?!"

Zum Match-Center: FC Bayern München vs. VfL Wolfsburg

Neuer Neuer - die zweite

Allein: Es gibt eben noch keine Entscheidungen, sehr zum Ärger von Eberl. Musiala zögert genau so wie Kimmich, und auch Davies' Agent trägt offenbar nicht zu Eberls Erheiterung bei. Immerhin: Mit Kapitän Manuel Neuer sind sich die Bayern über ein weiteres Jahr einig, der Torhüter verkündete unlängst, schon "bald" könne der Deal verkündet werden. Auch Neuers Nachfolger scheint gefunden. Wieder einmal. 

Denn eigentlich sollte ja Alexander Nübel den "ewigen" Manu beerben. Der Nationaltorwart ist an den VfB Stuttgart verliehen, steht aber noch bis 2029 unter Vertrag. Dennoch wollen die Bayern nun das Talent Jonas Urbig vom 1. FC Köln verpflichten, einen "echten Mini-Neuer" (Abendzeitung) - und zwar möglichst sofort. Damit der 21-Jährige wie einst Nübel hinter Neuer lernen kann. Und danach dessen Posten übernimmt? "Jonas Urbig", sagte Eberl knapp, "ist Torwart beim 1. FC Köln."

Die Gerüchteküche brodelt 

Und Tom Bischof Mittelfeldspieler bei der TSG Hoffenheim. Doch während es bei Urbig noch an der Transfersumme hakt (im Gespräch sind acht bis zehn Millionen Euro), wird der im Sommer ablösefreie Bischof (19) laut Sky kommende Woche zum Medizincheck in München erwartet. Gut möglich also, dass Eberl doch bald etwas zu verkünden hat. "Wir versuchen, die besten Entscheidungen zu fällen", sagte er am Freitag, "für die Saison 2025/26, aber auch darüber hinaus."

Wie womöglich auch mit Angreifer Christopher Nkunku (27, FC Chelsea), Innenverteidiger Ousmane Diomande (21, Sporting Lissabon) oder Flügelspieler Jamie Gittens (20, Borussia Dortmund), dem neuesten Namen auf der Gerüchtebörse. "Wir brauchen einen kompetitiven Kader, wollen jede Position doppelt besetzt haben", sagte Trainer Vincent Kompany - nicht über Gittens, sondern über die Rechtsverteidigerposition, die genau genommen vierfach besetzt ist. 

Josip Stanisic, die eigentliche Stammbesetzung, soll gegen Wolfsburg erstmals seit der ersten Pokalrunde wieder im Kader stehen. Kompany plant nichts weniger als den dritten Sieg im dritten Pflichtspiel des Jahres ein.

"Was wir sehen", sagte er, "ist, dass der Hunger da ist und die Jungs immer wieder bereit sind, besser zu werden." Diese Gewissheit lässt auch den viel beschäftigten Eberl besser schlafen.