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EXKLUSIV: Nathan Tella über Ten Hag und Leverkusens Saison: „Wir können stolz sein“

Bayer Leverkusens Nathan Tella sprach exklusiv mit Flashscore.
Bayer Leverkusens Nathan Tella sprach exklusiv mit Flashscore.CTK / imago sportfotodienst / Jerry Andre
In einem exklusiven Interview mit Flashscore hat Bayer Leverkusens Flügelspieler Nathan Tella nicht nur seine Vorfreude auf den neuen Trainer Erik ten Hag zum Ausdruck gebracht, sondern auch eine differenzierte Bilanz der Saison 2024/25 gezogen. Der nigerianische Nationalspieler nahm dabei kein Blatt vor den Mund – sowohl, wenn es um Kritiker des neuen Cheftrainers als auch um die eigenen Leistungshöhen und -tiefen der Werkself geht.

Erik ten Hag übernimmt zur neuen Saison das Traineramt bei Bayer Leverkusen – eine Entscheidung, die nicht überall mit Begeisterung aufgenommen wurde. Nach seiner zuletzt durchwachsenen Zeit bei Manchester United wurde seine Verpflichtung mit Skepsis betrachtet. Für Tella ist diese Kritik unverständlich: „Ich denke, er ist ein sehr guter Trainer. Die Leute schauen nur auf das, was bei Manchester United passiert ist, aber vergessen, dass er dort zwei Trophäen gewonnen hat – und was er zuvor mit Ajax erreicht hat.“

Tella betont, dass allein die Tatsache, dass ten Hag nach seinem Aus in Manchester direkt einen hochkarätigen Job bei Leverkusen erhielt, ein Beleg für dessen Qualität sei. Besonders die Erinnerung an seine Zeit in Amsterdam, wo ten Hag mit attraktivem Offensivfußball und Champions-League-Erfolgen begeisterte, sei für ihn ein starkes Argument für dessen Eignung. „Dass er überhaupt von Ajax zu Manchester United kam, zeigt, dass er etwas Unglaubliches geleistet haben muss.

Ten Hag tritt in große Fußstapfen: Xabi Alonso führte Leverkusen zur Meisterschaft und zum Europa-League-Finale. Tella sieht in der Verpflichtung des Niederländers eine Fortsetzung der Ambitionen des Vereins: „Ein weiterer großer Name im Weltfußball – die Möglichkeit, mit ihm zu arbeiten, ist etwas, auf das ich mich sehr freue.

Bayer Leverkusen: "Gute", aber nicht perfekte Saison

Mit Blick auf die Saison 2024/25 zog Tella ein insgesamt positives Fazit – trotz einiger schmerzlicher Rückschläge. Leverkusen hatte eine starke Spielzeit hingelegt, sicherte sich den deutschen Supercup, wurde Vizemeister in der Bundesliga und erreichte das Achtelfinale der Champions League sowie das Halbfinale im DFB-Pokal.

Ich würde sagen, es war eine gute Saison. Natürlich ist es enttäuschend, das Pokalhalbfinale gegen Arminia Bielefeld zu verlieren – mit allem Respekt, das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen müssen.“ 

Das frühe Aus im Pokal schmerzte – umso mehr, weil es gegen einen nominell unterlegenen Gegner passierte. Dennoch hob Tella hervor, wie stark die Mannschaft auftrumpfte – besonders in der Bundesliga und der Königsklasse. „In einer hart umkämpften Liga Zweiter zu werden und ins Champions-League-Achtelfinale einzuziehen – das sind Leistungen, auf die wir stolz sein können.

Auch auf das vorangegangene Fußballjahr blickte der Offensivspieler mit Stolz zurück: die ungeschlagene Bundesliga-Saison 2023/24 und der Finaleinzug in der Europa League seien keine Zufälle gewesen: „So wie wir letztes Jahr gespielt haben, würde ich nicht sagen, dass es viele Teams gab, die mit uns mithalten konnten – außer Atalanta vielleicht.

Tella: Konkurrenzkampf mit Bayern München bleibt hart

Der Rückblick wäre nicht vollständig ohne den Vergleich mit dem Dauerrivalen aus München. Die Bayern unter Vincent Kompany zeigten sich stabil und holten den Meistertitel zurück. Tella zollt Respekt – sieht aber auch, wo Leverkusen Schwächen zeigte: „Die Bayern waren wirklich gut. Wir hatten aber auch Spiele, in denen wir rücksichtsloser hätten sein müssen – mehr wie Killer. Das haben wir nicht geschafft.

Trotz dieser selbstkritischen Worte ist Tella überzeugt: Die Werkself hat sich in der Spitzengruppe des europäischen Fußballs etabliert – und mit Erik ten Hag an der Seitenlinie soll der nächste Schritt folgen.

Shina Oludare
Shina OludareFlashscore