Wie's kam? "Gut geschlafen, guter Kaffee - das reicht auf jeden Fall", begründete Thomas Tuchel augenzwinkernd seine gute Laune. Das war allerdings sicher nur ein kleiner Teil der Wahrheit.
Vielmehr präsentierte sich hier ein Trainer, der sich den klaren Blick auf das Wesentliche - nämlich die Highlight-Spiele gegen Real Madrid - auch leisten kann. Weil sein Abschied zum Saisonende feststeht, muss sich Tuchel nicht mehr in lästige Debatten über Wunschspieler ("Holding Six"!) oder nervige Experten (Hamann, Didi) stürzen. Tuchel ist eben buchstäblich: frei.
Und so erscheint die Entscheidung der Bosse, die Trennung frühzeitig zu verkünden, nun doch als genau richtige Variante. Hier sprach keine "lame duck" - sondern ein Trainer, der plötzlich sogar die Liebe der Fans spürt, die mit einer Petition für sein Bleiben werben.
Bleibt die Frage, warum es Tuchel nicht möglich war, schon viel früher wenigstens ein bisschen mehr dieser puren Lebensfreude zu zeigen. Schade eigentlich - da hätte richtig was draus werden können.
Thomas Tuchel weicht Rangnick-Frage aus: "Krach machender Nachbar"