Die USA mit der Major League Soccer wird für Müller nach 17 Profijahren beim FC Bayern wohl die Schlussetappe auf dem Weg in den Ruhestand sein. "Ich habe mich natürlich mit diesen Themen beschäftigt, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Die MLS ist schon eine interessante Liga – gerade im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Amerika", betonte er.
Zuletzt war der Los Angeles FC, Partnerklub der Bayern, als wahrscheinlichstes Ziel genannt worden. Auch der Cincinnati FC galt als interessiert und hatte sich zunächst sogar die Transferrechte an Müller für einen MLS-Wechsel gesichert. Ein Transfer nach Australien zum Sydney FC dürfte sich dagegen erledigt haben. In der kommenden Woche soll Klarheit herrschen.
Müller will weiter "auf höchster Ebene spielen" – Ziel MLS?
Sicher ist, so Müller, "dass es eine Auslandserfahrung für mich wird. Da freue ich mich sehr drauf. Ich bin mir im Klaren, dass, wenn du vom FC Bayern weggehst, andere Bedingungen herrschen. Dementsprechend bin ich neugierig."
Dass Müller nach 756 Pflichtspielen bei den Bayern mit 250 Toren und 34 Titeln überhaupt noch einmal angreift, war lange offen gewesen. Aber nach dem Viertelfinal-Aus bei der Klub-WM war dem Offensivspieler offenbar schnell klar geworden, dass es doch noch nicht vorbei sein kann.
"Ich liebe die Fußball-Bühne und auch den Druck, Leistung zu bringen", sagte Müller. Dementsprechend versuche er, "die Chance zu nutzen, solange eben mein Körper so fit ist, dass ich das weiter auf höchster Ebene machen darf. Auch wenn ich nicht mehr in Europa bin oder um die Champions League spiele."
Matthäus rät zu USA-Wechsel
Aus Sicht von Uli Hoeneß wäre ein USA-Wechsel allerdings ein Fehler. "Ich habe immer meine Meinung gesagt, dass es für ihn besser wäre aufzuhören. Aber wenn er das unbedingt will, soll er es machen", hatte Hoeneß bei BR24 Sport gesagt. Ihn selbst reize die MLS "nicht so" - FCB oder LAFC, das sei "nicht dasselbe".
Doch von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus über den früheren Bundes- und US-Trainer Jürgen Klinsmann bis hin zu LA-Legionär Marco Reus, der beim Lokalrivalen Galaxy spielt, warb viel Prominenz für Müllers Abenteuer. "Er wäre neben Lionel Messi das Zugpferd der Liga, gar keine Frage", sagte Klinsmann dem SID: "Ganz Amerika würde sich freuen, das wäre für die MLS ein Riesending."