Ole Werner: Vom Tatort-Nachtwächter zum Bayern-Jäger

Leipzigs Cheftrainer Ole Werner
Leipzigs Cheftrainer Ole WernerČTK / imago sportfotodienst / Gabor Krieg

Ole Werner hat mal beim "Tatort" gearbeitet. Doch auch als Fußballtrainer ist er nicht allzu schlecht, wie er derzeit bei RB Leipzig beweist. Nun kommt es zum Wiedersehen mit seinem Ex-Verein Werder Bremen.

Als Kommissar Klaus Borowski in der Kieler Unterwelt die Mörder hinter Schloss und Riegel brachte, hielt ihm Ole Werner den Rücken frei.

Damals war der heutige Trainer von RB Leipzig noch ein klammer Student, der sich am Set des "Tatorts" ein paar Euros hinzuverdiente. Als Nachtwächter passte er auf das teure Filmequipment auf – lange vor dem Anruf von Jürgen Klopp.

Über eine Freundin sei er an den Job gekommen, erzählte Werner im Bild-Podcast "Phrasenmäher": "Ich habe nachts in der Kulisse gesessen – zum Beispiel im Büro des Kommissars – und auf der Couch gewartet, dass irgendwas passiert. Ist aber nie was passiert. Und ehrlich gesagt: Keiner konnte mir sagen, was ich hätte tun sollen, wenn doch was passiert wäre. Am nächsten Morgen gab’s dann einen Hunni – das war schon ganz ordentlich."

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Wiedersehen mit Werder

Mittlerweile verdient der 37-Jährige etwas mehr. 2,5 Millionen Euro soll der Coach bei den Sachsen jährlich bekommen. Und aktuell ist er jeden Cent wert!

Nach der schweren Vorsaison unter seinem Vorgänger Marco Rose, in der RB das europäische Geschäft verpasst hatte, machte Werner Leipzig wieder zum Bayern-Jäger Nummer eins. Mit sieben Siegen aus zehn Spielen liegen die Leipziger auf Rang zwei.

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Werner ist weit gekommen: Von den Nächten am Filmset über seine erste Trainer-Station bei Holstein Kiel zu Werder Bremen und dann eben nach Leipzig.

Vor dem Wiedersehen mit Werder am Sonntag (15:30 Uhr/DAZN und Flashscore-Audioreportage) wird Werner mit der Vergangenheit konfrontiert. Vor allem mit seinem Abgang in Bremen, der im Sommer für Aufruhr gesorgt hatte. Nachdem er seinen Abschied für 2026 angekündigt hatte, musste er sofort gehen.

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Plan B funktioniert bestens

Einen Groll hegt Werner jedoch nicht: "Das ist mit die schönste Zeit, die ich im Fußball bisher hatte. Aber das ist abgeschlossen. Ich bin da komplett im Reinen." Denn das Schicksal meinte es gut mit ihm. Schon an jenem 27. Mai, als er in Bremen freigestellt wurde, rief ihn Jürgen Klopp an.

Während die Öffentlichkeit über Weltnamen wie Cesc Fabregas diskutierte, fühlte der Fußball-Chef von Red Bull beim vermeintlichen Außenseiterkandidaten vor. 

"Da ging es natürlich eher darum: Was hat RB vor? Was suchen sie? Was habe ich vor?", verriet Werner. Doch dann war er plötzlich weg – weil er mit seiner Mutter am nächsten Tag auf Kreuzfahrt ging. "Das heißt", so Werner, "ich war dann gar nicht erreichbar für ein Treffen."

Letztlich fanden Werner und Klopp aber doch noch zusammen – und der Coach musste seine alten "Tatort"-Kontakte nicht noch einmal bemühen.