Relegation: Demütige Fortuna warnt - VfL klammert sich an "kleinen Strohhalm"

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Relegation: Demütige Fortuna warnt - VfL klammert sich an "kleinen Strohhalm"

Aktualisiert
Nach dem Hinspiel in Bochum steht die Fortuna bereits mit eineinhalb Beinen in der Bundesliga.
Nach dem Hinspiel in Bochum steht die Fortuna bereits mit eineinhalb Beinen in der Bundesliga.AFP
An der längsten Theke der Welt machen sie sich bereit für eine wilde Aufstiegsparty, doch bei Fortuna Düsseldorf will noch niemand von der Bundesliga-Rückkehr sprechen. "Euphorie ist A deplatziert und B gar kein Begleiter von uns", versicherte Trainer Daniel Thioune vor dem Showdown am Montagabend (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) in der Düsseldorfer EM-Arena.

Trotz der klaren Voraussetzungen beim entscheidenden zweiten Duell mit dem VfL Bochum gibt sich der Zweitligist betont demütig - und denkt auch etwas besorgt an das chaotische letzte Relegations-Rückspiel im eigenen Stadion zurück. "Ich hoffe, so was passiert am Montag nicht", sagte Fortuna-Stürmer Christos Tzolis schmunzelnd, als er auf die Bilder des Bundesliga-Aufstiegs 2012 angesprochen wurde.

Im Spiel gegen Hertha BSC waren zahlreiche Düsseldorfer - im Glauben, zuvor den Abpfiff gehört zu haben - zu früh auf den Rasen gestürmt, ein Anhänger riss gar übereifrig den Elfmeterpunkt heraus. Das Spiel wurde nach minutenlanger Unterbrechung zwar regulär beendet, der Aufstieg stand jedoch erst Wochen später am Grünen Tisch endgültig fest.

Und überhaupt, das bekräftigt Thioune seit dem Abpfiff des Hinspiels (3:0) nicht zu Unrecht mantraartig, müsse ja noch "eine zweite Halbzeit" gespielt werden. "Wir müssen in der Lage sein, auf alles reagieren zu können", warnte der Düsseldorfer Trainer am Sonntag: "Die Bochumer werden alles auf eine Karte setzen. Sie werden mit maximaler Energie und Intensität in dieses Spiel reingehen."

Die Leistung vom vergangenen Donnerstag macht aufseiten des VfL, der sich seit dem Heimsieg gegen den FC Bayern (3:2) vor rund drei Monaten in eine bemerkenswerte Abstiegsspirale manövriert hat, allerdings niemanden Mut. Engagiert, vielleicht, aber spielerisch maximal limitiert hatte das bröckelnde Team von Heiko Butscher gegen die mutige Fortuna kaum etwas entgegenzusetzen. Die Düsseldorfer, seit nunmehr 15 Pflichtspielen ungeschlagen, hätten sogar noch höher gewinnen können.

Bochum vor Umbruch im Sommer

In Bochum haben sich die Fans daher längst auf den siebten Bundesliga-Abstieg eingestellt. Die Zukunft, nicht nur im Falle des Absturzes, ist ungewiss: Ein neuer Trainer muss her, zahlreiche Leistungsträger wie Kevin Stöger werden den Verein verlassen - und wie es mit Torhüter Manuel Riemann weitergeht, der nach dem Absturz auf den Relegationsplatz am letzten Spieltag aus dem Kader gestrichen wurde - ist ebenfalls völlig offen.

Ohne ein letztes Aufbäumen will sich der VfL aber nicht aus dem Oberhaus verabschieden. Die Durchhalteparolen der Spieler ("Wir lassen die da drüben feiern und machen am Montag dann den Gegenschlag", Keven Schlotterbeck) lesen sich allerdings mutiger als sie klangen. Auch Butscher, der in Düsseldorf anders als im Hinspiel mit Kapitän Anthony Losilla beginnen dürfte, klammert sich an einen nur "kleinen Strohhalm. Aber wir werden es versuchen."

Zum Match-Center: Fortuna Düsseldorf vs. VfL Bochum