Seinen 43. Geburtstag ließ sich Xabi Alonso nicht verderben. Bei frühlingshaften Temperaturen betrat der Meister-Trainer von Bayer Leverkusen lächelnd den Trainingsplatz, schnürte seine Fußballschuhe zu und mischte sich dann gut gelaunt unter seinen ausgedünnten Kader.
Trotz der immer größeren Verletzungssorgen bei der Werkself strahlte der Baske an seinem Ehrentag Zuversicht aus. Ausreden lässt er nicht gelten.
Und da schließt sich auch Anführer Granit Xhaka an. "Zuhause gegen RB Salzburg muss bei allem Respekt ein Sieg her. Mit unserer Qualität müssen wir gewinnen", sagte der Schweizer vor dem wegweisenden Heimspiel am Dienstag (21 Uhr/LIVE in der Flashscore-Audioreportage).
Nach einem Remis in Brest und der schmerzhaften 0:4-Pleite beim FC Liverpool steht die Werkself im Kampf um den direkten Achtelfinaleinzug bereits unter Druck.
Match-Center: Leverkusen vs. Salzburg
Leverkusens lange Verletztenliste
Die Werkself möchte sich direkt für das Achtelfinale qualifizieren und kräftezehrenden Playoffs aus dem Weg gehen. Zwei Spiele weniger würden "nochmal mehr Luft zum Erholen geben", betonte Xhaka, "und dafür werden wir alles tun."
Beim deutschen Double-Sieger ist jede Auszeit willkommen. Das Lazarett ist gut gefüllt. Mit Torjäger Victor Boniface, Martin Terrier, Jonas Hofmann und Amine Adli fehlen alleine in der Offensive vier Spieler mit Stammplatz-Anspruch für mehrere Wochen.
"Dafür haben wir diesen großen Kader", übte sich Xhaka in Optimismus, um wenig später einzuräumen, dass die personelle Lage bei Bayer vor wichtigen Wochen in der Liga, im DFB-Pokal und in der Champions League kritisch ist. "Wir müssen natürlich schauen, dass es nicht noch mehr Verletzungen gibt. Es sind mehr als erwünscht."
Zusammenfassung der Leverkusener Pressekonferenz
Salzburger Krise
Gegen kriselnde Salzburger ist Leverkusen dennoch deutlich zu favorisieren. Die Österreicher liegen in der Liga nur auf Platz sechs, kassierten am Samstag ihre vierte Saisonpleite. Trainer Pep Lijnders hat den schlechtesten Saisonstart seit der Übernahme durch Red Bull zu verantworten.
Eine Entlassung ist vorerst kein Thema, Sportchef Stephan Reiter betrachtet den jungen, unerfahrenen Kader als Ursache für die Misere.

Immerhin konnte RB bereits in der Champions League anschreiben, vor der Länderspielpause überraschte man mit einem 3:1-Sieg bei Feyenoord Rotterdam.
Schick plötzlich im Mittelpunkt
Durch die Verletzung von Boniface steht Angreifer Patrik Schick auch am Dienstag im Fokus. Beim 5:2-Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag präsentierte sich der Tscheche in Torlaune.
Mit einem Dreierpack hat er seine Ansprüche auf einen langfristigen Stammplatz unterstrichen. "Verletzungen gehören dazu im Fußball. Auch die anderen Spieler müssen immer bereit sein und auf ihre Chance warten – und das mache ich", sagte Schick, der in der Champions League noch auf sein Premierentor wartet.

Nach dem Heimspiel gegen Salzburg warten auf Bayer 04 harte Kaliber, neben Sparta Prag trifft man noch auf den italienischen Meister Inter Mailand und auf Diego Simeones Atletico. Alleine bis Weihnachten gebe es für Leverkusen noch "sieben Finalspiele", sagte Xhaka: "Die sind dazu da, um sie zu gewinnen."
Voraussichtliche Aufstellungen:
Bayer Leverkusen (3-4-2-1): Hradecky - Tapsoba, Tah, Hincapie - Tella, Xhaka, Andrich, Grimaldo - Aleix Garcia, Wirtz - Schick
RB Salzburg (4-1-2-1-2): Schlager - Dedic, Piatkowski, Baidoo, Terzic - Gourna-Douath - Bidstrup, Clark - Gloukh - Nene, Konate
Schiedsrichter: Mykola Balakin (Ukraine)