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"Scheiß Gefühl": Wolfsburg nach Barca-Machtdemonstration vor dem Aus

Die Wolfsburgerin Lynn Wilms (r.) hadert mit dem Auftritt ihres Teams
Die Wolfsburgerin Lynn Wilms (r.) hadert mit dem Auftritt ihres TeamsSTUART FRANKLIN/GETTY IMAGES EUROPE/Getty Images via AFP
Der VfL Wolfsburg steht in der Champions League vor dem Aus. Es droht die erste Saison ohne Titel seit 13 Jahren.

Bei Alexandra Popp machte sich Ernüchterung breit, Janina Minge stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Extrem bitter" sei die deutliche Pleite des VfL Wolfsburg gegen den FC Barcelona, sagte die Nationalspielerin mit versteinerter Miene.

Die Machtdemonstration des Gegners - einfach "ein scheiß Gefühl auf dem Platz". Nun droht den erfolgsverwöhnten Wölfinnen das Aus in der Champions League und die erste Saison ohne Titel seit 13 Jahren.

Denn nach dem 1:4 (0:1) im Viertelfinal-Hinspiel gegen das haushoch überlegene katalanische Starensemble braucht der VfL nun fast schon ein Wunder, um noch weiterzukommen. "Natürlich sind wir enttäuscht. Vor allem von der Höhe des Ergebnisses, da haben wir uns eine etwas bessere Ausgangssituation erhofft", sagte Popp.

Der VfL war im Heimspiel gegen Barcelona quasi chancenlos
Der VfL war im Heimspiel gegen Barcelona quasi chancenlosFlashscore

Schwindende Titelchancen

"Optimal" sei die Situation für das Rückspiel am 27. März (18:45 Uhr/DAZN) in Barcelona nicht, gab die ehemalige Nationalmannschaftskapitänin zu.

Doch das Team wolle vor allem in der Offensive "ein besseres Gesicht zeigen". Ob das zweite Duell mit dem Titelverteidiger dann zu Gunsten des VfL ausgehe oder einfach nur knapper werde, müsse man sehen, räumte Popp ein: "Aber wir wollen definitiv ein besseres Ergebnis mitnehmen."

Alexander Popp und der VfL war gegen Barca machtlos
Alexander Popp und der VfL war gegen Barca machtlosSWEN PFORTNER/DPA/dpa Picture-Alliance via AFP

Doch das Halbfinale ist in weite Ferne gerückt, die erste Saison ohne Trophäe seit 2012 wird damit immer wahrscheinlicher. Im DFB-Pokal ist der Abonnement-Sieger schon ausgeschieden.

Die deutsche Meisterschaft können die Wölfinnen nach dem Rückschlag gegen den Spitzenreiter Bayern München (1:3) am vergangenen Freitag mit sechs Punkten Rückstand und noch fünf ausstehenden Spielen wohl ebenfalls abhaken.

Weltklasse-Teams außer Reichweite

Während national kaum noch eine Titelchance besteht, bekam Wolfsburg gegen Barca auch auf der internationalen Bühne die Grenzen aufgezeigt. Der spanische Serienmeister um Weltfußballerin Aitana Bonmatí dominierte das Spiel nach Belieben. Sie habe sich "teilweise wie ein Hütchen" auf dem Feld gefühlt, sagte Minge.

Es sei "hart, die Niederlage in der Art und Weise zu spüren bekommen", sagte Trainer Tommy Stroot. Ob das Spiel ein weiterer Beleg für den wachsenden Abstand zur absoluten europäischen Spitze sei? "Ich kann das heute nur bestätigen", gab der VfL-Coach zu. Es sei "ein Stück weit Realität". Es gehe aber darum, weiter daran zu arbeiten, dass "der Abstand nicht größer" werde.

Die Ex-Wolfsburgerin Pajor jubelt über Barcelonas 4:1-Sieg
Die Ex-Wolfsburgerin Pajor jubelt über Barcelonas 4:1-SiegRONNY HARTMANN/AFP

Angesichts der Hypothek aus dem Hinspiel will Stroot im nächsten Duell vor allem einen anderen Auftritt seiner Mannschaft sehen. Aufgaben bezüglich des Ergebnisses seien vor diesem Hintergrund "erstmal zweitrangig".

Kapitänin Svenja Huth versprach jedenfalls, dass die Mannschaft "noch einmal alles reinwerfen" werde - denn: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."j