Während für einige aus Europas Elite schon in zwei Wochen der Kampf um die Runde der letzten 16 beginnt, dürfen Alonso und seine Leverkusener durchschnaufen - erst einmal. Denn Bayer, einziger Bundesligist, der durch das 2:0 (1:0) gegen Sparta Prag direkt ins Achtelfinale einzog und sich den ungeliebten Umweg über die Zwischenrunde ersparte, erwartet einen Kracher. Und womöglich sogar ein deutsches Duell.
"Das ist doch schön", meinte Nationalspieler Jonathan Tah, dafür spiele ein Fußballer schließlich Königsklasse. Doch aus dem Quartett an möglichen Gegnern dürfte der deutsche Meister einzig gegen Celtic Glasgow als Favorit gelten, nach den Play-offs und der Auslosung am 21. Februar herrscht Klarheit für Bayer. "Wir erwarten einen Top-Top-Gegner", sagte Alonso, "es ist Champions League. Es ist der schönste Wettbewerb in Europa und eine große Herausforderung."
Durch das souveräne Weiterkommen als Sechster schüttelte der Werksklub den Frust nach den jüngsten Dämpfern jedenfalls ab. Und: Die "erwachsene Leistung, mit Kontrolle, Geduld und Stabilität" (Alonso) sowie einem Florian Wirtz, der wieder einmal den Takt vorgab, schenkte Bayer frisches Selbstvertrauen. "Das", betonte Alonso, "ist unser Weg."
Vorteil gegen Bayern?
Einer, der den Rheinländern auch im Bundesliga-Titelkampf zumindest einen kleinen Vorteil verschafft? Das Topspiel gegen die Bayern (15. Februar) in der Liga fällt schließlich zwischen die Play-off-Partien, die Leverkusen im Gegensatz zu den Münchnern von der Couch aus verfolgen kann. Der Rekordmeister, meinte Tah allerdings, sei es "gefühlt schon immer gewohnt, alle drei Tage zu spielen".

Aus Sicht von Tah steckt für Leverkusen aber ohnehin noch "sehr viel" in dieser Champions-League-Saison steckt. Zumal Alonso aufgrund der geplatzten Verhandlungen über einen Wechsel nach Saudi-Arabien weiter auf Victor Boniface zählen kann. Doch zur Wahrheit gehört ebenso: Auf dem Weg ins erste Königsklassen-Achtelfinale seit der Saison 2016/17 offenbarte Alonsos Team gegen die größten Klubs der Branche in Liverpool (0:4) oder bei Atletico Madrid (1:2) Schwächen, die es sich ab sofort nicht mehr erlauben darf. Mit Respekt, aber ohne Angst blicken die Bayer-Verantwortlichen entsprechend auf die nächste Runde.
Es sei "keine Frage", dass im Achtelfinale "gute Gegner" auf Leverkusen warteten, "aber das gilt ja nicht nur für uns", sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes mit einem Augenzwinkern. Bayer schaue nun jedenfalls "erstmal zu, wie die anderen das machen", sagte Tah, "und dann wollen wir alles rausholen."