„Das ist natürlich keine dauerhafte Situation. Ich bin frustriert – schließlich bin ich, wie Sie alle, ein Mensch, der Fußball liebt. In der Kiste muss eine Nummer 9 stehen“, sagte Neestrup deutlich.
Seit drei Jahren muss der FC Kopenhagen auf eine echte Sturmspitze verzichten, stattdessen setzt das Team auf flexible Offensivlösungen mit sogenannten „falschen Neunen“. Diese Variante bringe zwar taktische Vorteile, so Neestrup, „aber was sie nicht bietet, ist physische Präsenz“.
Der Däne machte keinen Hehl daraus, dass sich der aufgestaute Ärger entladen habe: „Irgendwann wird der Frust darüber so groß, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Wir brauchen in jedem Spiel einen großen Stürmer, das macht uns wettbewerbsfähiger.“
Besonders schmerzlich ist der Ausfall von Andreas Cornelius, der nach mehreren Verletzungen weiterhin nicht einsatzfähig ist. „Die Art und Weise, wie er in den Playoffs gespielt hat, spricht für sich. Aber wir wissen, wie schwer es war, ihn über längere Zeit auf dem Platz zu halten“, erklärte Neestrup.
Hoffnung auf 17-jährigen Dadason?
Ohne den ehemaligen Nationalspieler fehlt Kopenhagen die gewohnte Wucht im Angriff. Eine Schwäche, die gegen Dortmund besonders ins Gewicht fallen könnte.
Trotz aller Sorgen sieht der Trainer aber auch Hoffnung in der Jugend. Der erst 17-jährige Viktor Dadason, der zuletzt in der dänischen Liga überzeugte, könnte seine Chance erhalten. „Er ist derjenige, der einem reinen Zielspieler am meisten ähnelt. Wir haben die Verpflichtung, ihn einzuführen. Er kann uns neue Möglichkeiten für den Rest des Jahres geben“, so Neestrup.
Ob der Youngster schon am Dienstagabend im Parken-Stadion gegen den BVB (20:45 Uhr/DAZN und Flashscore-Audioreportage) sein Debüt auf der großen Bühne feiern darf, bleibt abzuwarten.