"Sehr wenig Rückendeckung": Matchwinner Kimmich verpasst dem FC Bayern einen Seitenhieb

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"Sehr wenig Rückendeckung": Matchwinner Kimmich verpasst dem FC Bayern einen Seitenhieb
Kimmich hat Köpfchen bewiesen.
Kimmich hat Köpfchen bewiesen.Profimedia
Joshua Kimmich hat schwere Zeiten hinter sich. Nach seinem Siegtor gegen Arsenal kritisiert er auch seine Bosse.

Einen Vergleich mit Horst Hrubesch lehnte Joshua Kimmich ab. "Ich bin jetzt nicht gerade ein Kopfball-Ungeheuer", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln, als er nach dem Einzug des FC Bayern ins Halbfinale der Champions League über das Siegtor, sein Siegtor zum 1:0 gegen den FC Arsenal sprach. "Aber", schob er gleich hinterher, "ich glaub' ich hab mal unter Carlo drei Kopfball-Tore in einer Saison gemacht."

Tatsächlich hat Kimmich damals unter Trainer Carlo Ancelotti (2016/2017) sogar vier Tore per Kopf erzielt - ebenso wie insgesamt acht seiner nun 45 Pflichtspieltreffer als Profi für RB Leipzig und den FC Bayern. Keine so schlechte Quote für einen Spieler mit 1,77 m Körpergröße. Und der Treffer am Mittwochabend (63.) war schon ein ziemlicher Torpedo - würdig eines Kopfball-Ungeheuers. Trainer Thomas Tuchel sagte dazu: "Sensationell."

Sensationell, und irgendwie auch sehr kurios im Endstadium einer Saison, in der Kimmich oft genug im Regen stand wie ein begossener Pudel, dem keiner helfen will. Es begann mit dem lauten Ruf von Tuchel nach einer sogenannten "holding six". Es ging weiter mit Kritik an seiner Spielweise von jedem, der sich dazu berufen fühlte, und endete mit der Versetzung aus dem Mittelfeld nach rechts außen - zunächst beim FC Bayern, dann in der DFB-Auswahl.

Kimmich verspüre keine "Genugtuung"

Und nein, all diese großen und kleinen Demütigungen hatte Kimmich nicht vergessen. Also, "Genugtuung" verspüre er "jetzt nicht", dass er die Bayern ins Halbfinale geköpfelt habe, behauptete er. "Aber natürlich ist es schon so, dass das Tor sehr, sehr gut tut. Ich bin stolz, dass der Abend so gelaufen ist." Er habe sich, ja "im letzten Jahr sehr viel anhören müssen", und: "Ich habe sehr, sehr wenig Rückendeckung bekommen."

Vom nun gar nicht so dezenten Hinweis auf mangelnde Unterstützung dürfen sich in erster Linie die Bosse des FC Bayern angesprochen fühlen. Er meine das mit der Rückendeckung "generell", sagte Kimmich auf Nachfrage und ergänzte: "Zu meiner Person hat sich ja Hinz und Kunz geäußert", und da sei dann "wenig" gekommen, was "mal irgendwie pro Kimmich war". Deshalb "ist es ganz schön, wenn ich selber dafür sorgen kann, dass sich die Stimmen wieder ändern."

Bliebe zu klären, was Kimmich denn von einer Rückkehr von Julian Nagelsmann als Nachfolger von Tuchel hält - seine Zukunft beim FC Bayern will er ja nicht zuletzt vom neuen Trainer abhängig machen. Das sei, sagte er kryptisch, "wie bei einem Elfmeterschießen. Ich nehme es, wie es kommt. Und dann sage ich was dazu."

Zum Match-Center: Bayern vs. Arsenal