"Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht", lobte der trotz alledem glückliche Frank Schmidt. Der Heidenheimer Trainer schöpfte ob der Top-Leistung des europäischen Fußballzwergs gleich Mut für die kommenden Aufgaben. "Darauf kann ich aufbauen", sagte er lächelnd und stellte fest: "Wir hatten gegen so eine Mannschaft genügend Chancen."
Zum Match-Center: 1. FC Heidenheim vs. FC Chelsea
"Am Ende hat der eine 100, der andere 80 Millionen Euro Ablöse gekostet, der die Tore gemacht hat", konstatierte Schmidt. Die Heidenheimer seien in der zweiten Halbzeit "drauf und dran" gewesen, "den verdienten Ausgleich zu machen".

Der Premier-League-Dritte ist mit vier Siegen aus vier Spielen klar auf Achtelfinalkurs. Doch auch der FCH, der sich bei einem Festival der vergebenen Chancen tapfer wehrte, besitzt trotz der Niederlage mit neun Zählern vor den Spielen gegen Basaksehir (12.12.) und St. Gallen (19.12.) nach wie vor beste Chancen auf die K.o.-Runde.
Bereits am Sonntag steht für die Mannschaft von Frank Schmidt jedoch der graue Liga-Alltag erst einmal im Mittelpunkt: Nach zuletzt sechs Spielen mit nur einem Pünktchen befindet sich der FCH in Zugzwang.
Schmidt sprach im Vorfeld von "einem Traum". Das werde "für ewig etwas Besonderes bleiben". Der Unterschied, ergänzte er mit viel Respekt, "könnte größer nicht sein". Hier die renommierten und weltweit geachteten Blues mit 32 großen Titeln inklusive Königsklasse und Klub-WM sowie einem Gesamtmarktwert des Luxus-Kaders von 963,2 (!) Millionen Euro. Dort der 1. FCH mit einer Zweit- und Drittligameisterschaft als größten Erfolgen und einem Marktwert von bescheidenen 63,3 Millionen.

Gegen so ein Team könne "nur dann etwas gehen, wenn wir absolut überperformen", so Schmidt. Allerdings bot sein Kollege Enzo Maresca die zweite Garde auf. Weltmeister Enzo Fernandez und Europameister Marc Cucurella fehlten ganz im Kader, im Vergleich zum jüngsten 2:1 bei Leicester City wechselte der Chelsea-Coach seine Startelf auf zehn Positionen. Doch auch Schmidt rotierte nach dem 2:5 in Leverkusen auf fünf Positionen.
Starker Müller hält Heidenheim im Spiel
Heidenheim startete mutig und hatte durch Mikkel Kaufmann bereits nach 90 Sekunden die große Chance zur Führung. In der Folge übernahmen die Engländer mehr und mehr die Initiative, Marc Guiu, Nkunku oder Kiernan Dewsbury-Hall scheiterten jedoch am starken Kevin Müller. Zudem vergab Nkunku leichtfertig (28.).
Heidenheim blieb dennoch gefährlich, weil die Chelsea-Defensive immer wieder große Räume bot. Paul Wanner hatte die beste Gelegenheit, Filip Jörgensen parierte glänzend.
Nach dem Wechsel drückte der Gast von der Insel aufs Tempo. Nkunku belohnte schnell die Bemühungen. Heidenheim hielt in einem nun offenen Spiel aber weiter dagegen und hatte beste Chancen zum Ausgleich. Jörgensen rettete jedoch in höchster Not gegen Wanner und Niklas Dorsch. Auf der anderen Seite beendete Mudryk alle Hoffnungen auf die Sensation.