Enzo Maresca kennt die Rechnung seines eigenen Arbeitgebers ganz genau. "Der Verein hat in den letzten drei, vier Jahren viel Geld investiert, daher wartet man auch auf Ergebnisse", sagte der Trainer des FC Chelsea nach dem 4:1-Erfolg der Londoner im Finale der Conference League gegen Betis Sevilla - und richtete nach dem Gewinn des historischen "Quadruples" den Blick gen Zukunft: "Hoffentlich kann das ein Ausgangspunkt sein, um eine Siegermentalität aufzubauen."
Mit dem Triumph in Breslau holten die Blues als erster Verein überhaupt jeden der drei großen aktuellen UEFA-Wettbewerbe. Addiert man dann auch noch die Erfolge im nicht mehr existierenden Europapokal der Pokalsieger hinzu, steht Chelsea nun bei allen vier Wettbewerben in der Siegerliste - ein Novum im europäischen Vereinsfußball. Und dennoch wollten Maresca und die Profis des früher so erfolgsverwöhnten Klubs von der Insel nicht in allzu überschwänglichen Jubel verfallen, die Ansprüche sind - natürlich - andere.
Chelsea will bei Klub-WM angreifen
Die Conference League sei etwas gewesen, "das wir gewinnen mussten", sagte Kapitän Reece James bei TNT Sports. Schließlich investierte der Klub seit der Übernahme des Konsortiums um den US-amerikanischen Unternehmer Todd Boehly im Jahr 2022 über eine Milliarden Euro (!) in neue Spieler. Der Pokal im "drittklassigen" europäischen Wettbewerb bedeutete nun den ersten Titel unter der neuen Führung. "Man muss Spiele, man muss Wettbewerbe gewinnen", betonte Maresca: "Und natürlich wird uns der Pokal, den wir gewonnen haben, besser machen."

Mit Titel Nummer eins in der Tasche und Platz vier in der Premier League im Gepäck will das nur so mit millionenschweren Talenten gespickte Chelsea nun weitere Schritte gehen - und wieder dauerhaft ganz oben angreifen. In der Champions League in der kommenden Saison und natürlich auch im Juni bei der Klub-WM in den USA.
Das Selbstvertrauen für die eigenen Ziele ist auf jeden Fall an die Stamford Bridge zurückgekehrt. "Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind, für größere Dinge zu kämpfen", gab der spanische Europameister Marc Cucurella die Marschroute für die kommenden Aufgaben vor.