Jahn Regenburg vs. 1. FC Köln 1:2 (0:0)
Blamage abgewendet, Start geglückt: Auf den letzten Drücker hat der 1. FC Köln seinem neuen Trainer Lukas Kwasniok ein gelungenes Pflichtspieldebüt beschert. In der ersten Runde des DFB-Pokals besiegte der neu formierte Bundesliga-Aufsteiger den Drittligisten Jahn Regensburg dramatisch mit 2:1 (0:0), zeigte gegen den "Angstgegner" aber über weite Strecken einen glanzlosen Auftritt.
Nachdem Benedikt Bauer (66.) den Außenseiter in Führung gebracht hatte und von der Sensation träumen ließ (66.), drehten Eric Martel (90.+6) und Isak Johannesson (90.+8) die Partie - und sorgten so für späten Jubel und Wiedergutmachung. Schon zum dritten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre musste der FC in Regensburg ran - die letzten beiden Duelle hatte der Underdog für sich entschieden. 2020/21 verlor der FC das Achtelfinale, 2022/23 ebenfalls in der ersten Runde, jeweils mit 5:6 nach Elfmeterschießen.
"Jede Mannschaft stellt eine Gefahr dar. Regensburg ist unangenehm zu bespielen", hatte Kwasniok im Vorfeld gewarnt - und war doch zuversichtlich: "Die Vorzeichen haben sich im Vergleich zu den letzten Spielen etwas verändert."
Alle zehn Neuzugänge nahm er mit nach Regensburg, gleich sechs beorderte er in die Startelf. Doch eine Woche vor dem Bundesliga-Start in Mainz konnte sein Team nicht an die ansehnlichen Leistungen aus der Vorbereitung anknüpfen. Trotz klarer Spielkontrolle fehlten nennenswerte Abschlüsse, Regensburg lauerte unterdessen auf Fehler und kam so nach einem leichtfertigen Ballverlust durch Timo Hübers zur besten Chance der ersten Halbzeit (39.).
Nach der Pause war der Favorit sichtlich um die von Kwasniok geforderte Intensität bemüht. Das Offensivspiel blieb aber weiterhin viel zu zäh und ideenlos. Fast aus dem Nichts traf Regensburgs Bauer dann wuchtig aus 20 Metern und ließ den Drittligisten schon weit vor dem Schlusspfiff von der Überraschung träumen. Dann drehte Köln auf.
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Atlas Delmenhorst vs. Borussia Mönchengladbach 2:3 (2:2)
Borussia Mönchengladbach hat nur mit großer Mühe eine Blamage in der ersten Runde des DFB-Pokals abgewendet. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane siegte in Oldenburg gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Fünftligisten Atlas Delmenhorst mit 3:2 (2:2), offenbarte eine Woche vor dem Bundesligastart gegen den Hamburger SV aber vor allem defensiv noch erhebliche Probleme.
Im Oldenburger Marschweg-Stadion, das aufgrund der größeren Kapazität gegenüber dem Delmenhorster Stadion an der Düsternortstraße als Ausweichspielstätte diente, traf Nico Elvedi (68.) zum Sieg für die Fohlen, die letztmals 2013 in der ersten Runde des DFB-Pokals gescheitert waren. Robin Hack (20., 38.) hatte die Gladbacher zuvor zweimal in Führung gebracht, Steffen Rohwedder (32.) und Linus Urban (40.) jedoch für den Sieger des Niedersachsenpokals ausgeglichen.
Sportdirektor Roland Virkus hatte nach einer gelungenen Vorbereitung einen "demütigen" und "konzentrierten" Auftritt seiner Borussia gefordert - und der Bundesligist begann ohne Nationalspieler Tim Kleindienst, der nach einer Knie-Operation vermutlich im November wieder auf dem Feld stehen wird, aktiv und dominant. Zugang Haris Tabakovic traf aus kurzer Distanz nur die Latte (18.), wenig später sorgte Hack per Lupfer für die Führung.
Der Oberligist zeigte sich aber keineswegs geschockt, Rohwedder glich nach schöner Kombination aus. Noch vor der Pause wurde es turbulent: Hack brachte die Borussia auf Vorlage von Kevin Stöger wieder in Front, doch Urban besorgte per Distanzschuss fast postwendend das 2:2.
Nach dem Seitenwechsel ließ U21-Nationalspieler Rocco Reitz die Riesenchance auf die Führung liegen, als er aus wenigen Metern nur den Innenpfosten traf (51.). Die Borussia drückte in der Folge mächtig auf das 3:2, ließ aber immer wieder beste Gelegenheiten ungenutzt. Elvedi belohnte dann die Gladbacher Bemühungen.
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Blau-Weiß Lohne vs. Greuther Fürth 0:2 (0:0)
Deutlich ereignisärmer lief das Spiel in Lohne, wo sich Zweitligist Greuther Fürth am Ende aber recht ungefährdet durchsetzte. Das Kleeblatt durfte Treffer von Mathias Olesen (58.) und Noah König (84.) bejubeln, zusätzlich profitierte man von Undiszipliniertheiten des Gegners.
Blau-Weiß schwächte sich zunächst durch eine Blitz-Ampelkarte von Abwehrchef Johannes Sabah (81. und 83.) selbst, in der Nachspielzeit sah dann auch noch Malte Wengerowski nach einem harten Foul die rote Karte.
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ZFC Meuselwitz vs. Karlsruher SC 0:5 (0:3)
Komplett ohne Probleme zeigte sich der Karlsruher SC beim Auftritt in Meuselwitz. Bereits in der ersten Halbzeit stellten Fabian Schleusener mit einem Doppelpack (1., 42.) und Nicolai Rapp (11.) die Weichen, nach der Pause sorgten Lilian Egloff und Christoph Kobald für den Endstand.
Der KSC kann damit nach vier Punkten aus den ersten beiden Zweitligaspielen und einem ungefährdeten Weiterkommen im Pokal durchaus von einem gelungenen Saisonstart sprechen. Am nächsten Samstag geht es für die Badener weiter gegen die ebenfalls hervorragend gestarteten Löwen aus Braunschweig.
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RSV Eintracht vs. 1. FC Kaiserslautern 0:7 (0:4)
Der einzige Pokaldebütant des Tages kam aus Stahnsdorf, doch ein echter Feiertag sollte es für die Brandenburger nicht werden. Der RSV Eintracht unterlag beim ersten DFB-Pokalspiel der eigenen Vereinsgeschichte mit 0:7 dem 1. FC Kaiserslautern.
Die Roten Teufel, die die Partie von Beginn an mit voller Konzentration angingen, führten durch Fabian Kunze (11.), Mahir Emreli (15.), Ji-Soo Kim (24.) und Daniel Hanslik (34.) bereits zur Pause mit 4:0.
In der zweiten Spielhälfte gesellten sich auch noch individuelle Fehler der Männer vom Stadtrand Berlins dazu, Kaiserslautern profitierte weiter: Marlon Ritter (48.), Tobias Raschl (71.) und Richmond Tachie (90.) stellten auf 7:0.
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Lokomotive Leipzig vs. FC Schalke 04
Schalke 04 hat mit viel Mühe die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Bei Regionalligist 1. FC Lok Leipzig setzte sich das Team von Trainer Miron Muslic erst in der Verlängerung mit 1:0 (0:0) durch und überstand damit zum elften Mal in Folge die Pokal-Auftakthürde. Für den erlösenden Siegtreffer sorgte Bryan Lasme (107.).
Die Schalker begannen druckvoll und gerieten in der dominanten Startphase nur einmal in Gefahr. Den Volleyschuss von Leipzig-Kapitän Farid Abderrahmane parierte Justin Heekeren im Nachfassen (6.).
Unterbrochen wurde der Schalker Spielfluss durch Vorfälle auf den Rängen. Bei einem Einwurf flog offenbar ein Gegenstand in Richtung Christopher Antwi-Adjei, der daraufhin den Kontakt zum Gespann um Schiedsrichter Max Burda suchte. Der Verdacht rassistischer Beleidigungen durch Fans ließ sich zunächst nicht verifizieren.
"Wir haben einen Mitarbeiter, der genau an der Stelle sitzt, wo der Spieler gestanden hat. Der hat nichts gehört. Auch der Linienrichter hat wohl nichts gehört", sagte Leipzigs Pressesprecher Carsten Muschalle in der Halbzeit bei Sky. Eine Durchsage im Bruno-Plache-Stadion verurteilte diskriminierende Äußerungen, "das ist als Verein unser Standpunkt. Auf dem Fußballplatz haben Rassismus und Diskriminierung nichts zu suchen." Das Spiel wurde für knapp fünf Minuten pausiert. Der ghanaisch-deutsche Flügelspieler Antwi-Adjei wurde in der Folge wiederholt ausgepfiffen.
Schalke ging in der Folge der Schwung verloren. In den Offensivaktionen fehlten die letzte Konsequenz und Präzision. Die vom früheren Schalke-Profi Jochen Seitz trainierten Leipziger hatten durch Ayodele Adetula (41.) und Alexander Siebeck (44.) dagegen gute Möglichkeiten.
Nach der Pause war ein Klassenunterschied weiter kaum auszumachen. Schalke fehlten die Ideen. Die Chance von Moussa Sylla (57.) hatte Seltenheitswert. Der Angreifer verpasste den späten Siegtreffer und traf nur die Latte (82.). In der Verlängerung war Schalke dem Lucky Punch näher. Sylla (95.) und Lasme (105.), dessen Schuss Lok-Torhüter Andreas Naumann an den Pfosten lenkte, scheiterten knapp. Kurz darauf war Lasme erfolgreich.
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