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EXKLUSIV: Atletico Madrid statt Al-Nassr – Die Transfer-Odyssee von David Hancko

Dávid Hancko wird in der neuen Saison für Atlético Madrid spielen.
Dávid Hancko wird in der neuen Saison für Atlético Madrid spielen.Atletico Madrid
Was als lukrativer Wechsel in den Nahen Osten begann, entwickelte sich zu einem emotionalen Auf und Ab – und endete mit einem Rekordtransfer nach Spanien: David Hancko, bis vor Kurzem Kapitän von Feyenoord Rotterdam, ist neuer Spieler von Atlético Madrid. Die Geschichte hinter diesem Wechsel lässt tief blicken.

David Hancko stand kurz davor, einen hochdotierten Vertrag beim saudi-arabischen Klub Al-Nassr zu unterschreiben, dem Verein von Weltstar Cristiano Ronaldo. Doch kaum war der slowakische Nationalspieler im österreichischen Trainingslager der Saudis eingetroffen, kam es zur überraschenden Kehrtwende.

Die neue sportliche Leitung teilte seinen Beratern mit, dass man doch keine Verwendung für den Innenverteidiger habe. Der Vertrag wurde storniert, die vereinbarte Ablösesumme an Feyenoord nicht überwiesen. Hancko kehrte daraufhin zurück nach Deutschland, wo sich Feyenoord zu diesem Zeitpunkt im Trainingslager befand.

Sein Vater, Jan Hancko, beschreibt diese Phase im Interview mit Flashscore als äußerst emotional: „Es war ein Auf und Ab wie auf einer Wippe. Freude, Enttäuschung, Erleichterung – alles innerhalb von 24 Stunden.“

Unerwartete Wendung: Atletico Madrid klopft an

Kaum hatten sich die Wogen geglättet, kam die nächste Überraschung – diesmal positiv. Während die Familie gerade damit beschäftigt war, die heimische Garage zu putzen, kam die Nachricht über den möglichen Wechsel zu Atlético Madrid – via WhatsApp. „Meine Tochter fragte David in unserer Familiengruppe, ob das mit Atletico stimme. David schrieb nur: ‚Es stimmt.‘ So haben wir es erfahren“, berichtet Jan Hancko schmunzelnd.

Kurz darauf wurde der Wechsel offiziell: Für rund 30 Millionen Euro unterschrieb der 26-jährige Verteidiger einen Fünfjahresvertrag bei den „Colchoneros“. Damit wurde David Hancko zum teuersten slowakischen Fußballer aller Zeiten – noch vor Milan Škriniar, der 2017 für 24 Millionen Euro zu Inter Mailand wechselte.

Die Transfergeschichte hat auch positive Auswirkungen auf Hanckos Heimatregion. Sein Vater Jan ist Trainer und Geschäftsführer beim slowakischen Klub Baník Prievidza, bei dem David Miteigentümer ist. Ein Teil der Ablöse soll für die Weiterentwicklung des Klubs genutzt werden. „Ein erheblicher Teil wird für den Kauf des Vereins vom vorherigen Eigentümer verwendet“, erklärte Jan Hancko. Der Verein ist jüngst in die dritte Liga aufgestiegen – nach sieben Jahren.

Abschied als Legende in Rotterdam

Hancko verlässt Feyenoord Rotterdam als Führungsspieler und Publikumsliebling. In drei Jahren gewann er mit dem Team die Meisterschaft, den Pokal und den Supercup. Zudem führte er den Klub zurück in die Champions League. Insgesamt absolvierte er 140 Spiele, erzielte 15 Tore und gab 12 Vorlagen – eine bemerkenswerte Bilanz für einen Verteidiger.

Sein Vater blickt mit Stolz zurück: „Feyenoord hat es dank David und seinen Kollegen so weit geschafft wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Es war eine fantastische Zeit – für ihn, für uns, für die Fans.

In Madrid wartet auf Hancko nun die nächste Herausforderung. Atlético Madrid vertraut dem robusten Defensivspieler, der von seinen neuen Klubfans bereits als „Mann aus Eisen“ gefeiert wird. Unter Trainer Diego Simeone wird Hancko seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau unter Beweis stellen müssen – gegen Gegner wie Mbappé, Bellingham oder Lewandowski.

David sagt immer, die Wahrheit liegt auf dem Platz. Ich hoffe, er kann an die Leistungen aus Rotterdam anknüpfen“, so Jan Hancko. Und wenn man bedenkt, dass er in drei Jahren fast kein Spiel verpasste, scheint der slowakische Rekordtransfer gut gewappnet für das Abenteuer LaLiga.