Von seiner guten Laune wollte sich Dino Toppmöller nicht zu viel anmerken lassen. Nach dem ersten überzeugenden Spiel von Eintracht Frankfurt seit Wochen beugte der besonnene Trainer allem Überschwang sofort vor. "Niemand wird aus dem Stadion fliegen, nur weil wir gewonnen haben", versprach er, denn das 2:1 (1:1) gegen Ajax Amsterdam sei "eine gute Ausgangsposition – mehr aber auch nicht".
Schon am Sonntag (15:30 Uhr/Flashscore-Audioreportage) muss die SGE ihren Aufschwung in der Fußball-Bundesliga gegen Union Berlin bestätigen. "Das wollen wir unbedingt mit aller Macht. Da hilft so ein Ergebnis", sagte der 44-Jährige, seine Mannschaft sei "gut vorbereitet" und "körperlich gut im Saft". Kommenden Donnerstag kommt es im heimischen Waldstadion dann zum Showdown mit Ajax.
Den Europa-League-Sieg in Amsterdam, der zumindest leichte Erinnerungen an die magischen Nächte der Eintracht in der Titelsaison 2021/22 weckte, könne sein Team ebenso "gut einordnen" wie die Niederlagen gegen Bayern München und Bayer Leverkusen zuvor, versicherte Toppmöller. Er blickte nach dem Achtelfinal-Hinspiel gleich nach vorn: "Unser Fokus liegt nun erst einmal wieder auf der Bundesliga und Union Berlin."

Erfolgreiche Aufholjagd
Wie angekündigt zeigte die SGE in der Johan-Cruyff-Arena ein völlig verändertes Gesicht. Angriffslustig, griffig in den Zweikämpfen und phasenweise spielerisch dominant. Gelenkt vom überragenden Torschützen Hugo Larsson (27.), der den Gegentreffer durch Brian Brobbey (10.) konterte.
"Die Reaktion auf den Rückstand war genau richtig", lobte der junge Schwede, der in Frankfurt im Eiltempo zum Führungsspieler gereift ist: "Wir wollen mehr." Doch auch Larsson legte den Fokus auf das "wichtige Spiel am Sonntag".

Für Toppmöller sei der Sieg zwar "psychologisch sehr wichtig" gewesen, alles lief jedoch nach wie vor nicht nach Maß. Die Abwehr - ohne den angeschlagenen Robin Koch als Stütze in der Innenverteidigung - offenbarte erneut Schwächen und agierte zwischendurch unsicher.
"Alles ist nicht perfekt", gab Siegtorschütze Ellyes Skhiri zu, doch: "Wir haben zusammen gekämpft, das war sehr wichtig. Die Message des Trainers war die ganze Woche, dass wir eine Einheit brauchen und zusammenbleiben wollen. Die Reaktion in diesem Spiel war super."
Torwart Kevin Trapp machte beim Gegentor eine unglückliche Figur - nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen. "Ich dachte, dass der Ball länger wird, als er am Ende war. Das müssen wir uns nochmal anschauen", gab er bei RTL zu, hob aber die Reaktion seines Teamkameraden hervor: "Wenn du hier in Rückstand gerätst, wird es doppelt schwer, aber wir haben es geschafft. Das ist bemerkenswert."