EM-Quali: Wales bringt Kroatien in große Not – Schweiz entgeht Blamage gegen Belarus

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EM-Quali: Wales bringt Kroatien in große Not – Schweiz entgeht Blamage gegen Belarus

Aktualisiert
Zeki Amdouni bewahrte die Schweiz mit seinem späten Ausgleich vor der Blamage.
Zeki Amdouni bewahrte die Schweiz mit seinem späten Ausgleich vor der Blamage.AFP
Die Schweiz ist am Sonntagabend in der Qualifikation zur Europameisterschaft in Deutschland nur knapp einer Blamage entgangen. In St. Gallen rettete der Tabellenführer der Gruppe I kurz vor dem Ende ein 3:3 (1:0) gegen das lange führende Belarus. In Gruppe D müssen die Kroaten nach der Niederlage in Wales mächtig um das EM-Ticket zittern, während Spanien durch einen Erfolg in Norwegen die Qualifikation bereits bejubeln konnte.

Gruppe A: Spanien bucht EM-Ticket – Norwegen scheidet aus

Während in der ersten Halbzeit noch ein Tor von Alvaro Morata wegen Abseits aberkannt wurde, gingen die spielerisch überlegenen Iberer nur drei Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte durch Barcelona-Youngster Gavi in Führung (48.). Das Team von Luis de la Fuente spielte in der Folgezeit seine technische Klasse aus und ließ die enthusiastischen Norweger weite Wege gehen.

Zum Match-Center: Norwegen vs. Spanien

Die Skandinavier, bei denen Superstar Erling Haaland trotz sichtbarer Bemühungen weitesgehend blass blieb, versuchten es immer wieder über die Flügel, doch kamen gegen gut gestaffelte Spanier nicht zur Geltung. Durch den Sieg bucht Spanien als viertes Team das Ticket zur Europameisterschaft, Norwegen ist mit fünf Punkten Rückstand auf Platz zwei bei noch einem verbleibenden Spiel ausgeschieden. Stattdessen herrscht Gewissheit für Schottland: Durch die norwegische Niederlage am heutigen Abend können die Männer von der Insel die Qualifikation für die EM feiern.

Die Statistiken zum Spiel Norwegen vs. Spanien.
Die Statistiken zum Spiel Norwegen vs. Spanien.Flashscore

Bereits am frühen Nachmittag wollte Georgien seine letzte Chance auf Platz zwei in der Gruppe mit einem Sieg über das bislang punktlose Zypern wahren. Bei der Rückkehr des ehemaligen georgischen Nationaltrainers Temur Kezbaia auf der Bank der Zyprer schaffte das Team um Top-Flügelspieler Khvicha Kvaratskhelia einen in der zweiten Halbzeit ungefährdeten 4:0 (0:0)-Erfolg.

Zum Match-Center: Georgien vs. Zypern

Nach dem Führungstor durch Otar Kiteishvili von Sturm Graz (46.) legte der Spieler der Saison der Serie A aus dem vergangenen Jahr den zweiten Treffer selbst nach (58.). Kurz vor dem Ende sorgte der eingewechselte Levan Shengelia für den dritten Treffer (82.). Den Enstand stellte der formstarke Georges Mikautadze vom Elfmeterpunkt her, nachdem Zyperns Verteidiger Alex Gogic den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt hatte.

Die Torschützen der Partie Georgien vs. Zypern
Die Torschützen der Partie Georgien vs. ZypernFlashscore

Gruppe D: Türkei vor Qualifikation – Kroatien muss zittern

Durch den Sieg der Türken in Kroatien am vergangenen Spieltag befanden sich die Anatolier vor Beginn der Partie gegen Lettland in der Pole Position für die Qualifikation. Die Türkei hatte mit den defensiv soliden Letten lange Probleme, der Durchbruch gelang erst nach der Pause. Hauptverantwortlich dafür war der junge Angreifer Yunus Akgün, der einen tollen Halbvolley aus 15 Metern in die lange Ecke nagelte (58.).

Zum Match-Center: Türkei vs. Lettland

Für die Entscheidung sorgte rund zehn Minuten vor dem Ende der eingewechselte Besiktas-Angreifer Cenk Tosun mit einem Kopfballtreffer (82.), kurze Zeit später legten Kerem Akturkoglu (87.) und erneut Tosun (90.+3) sogar noch die Tore drei und vier nach. Mit nun 16 Punkten ist den Milli Takim die Qualifikation für die Europameisterschaft nur noch rechnerisch zu nehmen.

Die Noten zum Spiel Türkei vs. Lettland.
Die Noten zum Spiel Türkei vs. Lettland.Flashscore

Im Parallelspiel der Gruppe hatte Wales die Chance, punktemäßig mit Kroatien gleichzuziehen. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit bebte das Cardiff City Stadium ein erstes Mal, als Fulhams Harry Wilson nach einem langen Steilpass Kroatiens Keeper Dominik Livakovic zum 1:0 überlupfte (47.). Und dieser Flügelspieler, der auch bereits beim FC Liverpool aktiv war, hatte jetzt richtig Gefallen an dem Spiel gefunden und legte per Kopf nach einer Stunde sogar das 2:0 nach (60.).

Zum Match-Center: Wales vs. Kroatien

Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Bergamos Mario Pasalic die Gäste durch einen Kopfball wieder heran (75.), doch der Anschlusstreffer für die Kroaten kam zu spät. Wales überholt damit Kroatien und hat den direkten Vergleich gegen die Südosteuropäer gewonnen, damit haben sie die EM-Qualifikation nun in der eigenen Hand.

Die Waliser bejubeln einen eminent wichtigen Sieg über Kroatien.
Die Waliser bejubeln einen eminent wichtigen Sieg über Kroatien.AFP

Gruppe E: Tschechien ringt Färöer nieder – Polen stolpert

Nach der schmerzhaften 0:3-Niederlage gegen Albanien am vergangenen Donnerstag brauchte Tschechien im Heimspiel gegen die noch sieglosen Färöer zwingend einen Sieg, um im Fernduell mit Polen zu bestehen. In der ersten Halbzeit bissen sich die Gastgeber trotz ganzen 22 Torschüssen und zwei Pfostentreffern die Zähne an der leidenschaftlichen färöischen Defensive aus.

Zum Match-Center: Tschechien vs. Färöer Inseln

Auch in der zweiten Hälfte gab es für die Zuschauer in Pilsen ein ähnliches Bild zu sehen, das erst durch einen Elfmeter aufzulösen war. Färöer-Verteidiger Odmar Faero sprang eine Hereingabe von der rechten Seite an die Hand, den fälligen Strafstoß verwandelte Tomas Soucek von West Ham United souverän in die Mitte zum 1:0 (0:0)-Siegtreffer (76.).

Tomas Soucek (M., Nr. 22) bejubelt seinen Siegtreffer gegen die Färöer Inseln.
Tomas Soucek (M., Nr. 22) bejubelt seinen Siegtreffer gegen die Färöer Inseln.AFP

Noch schwerer taten sich über weite Strecken die Polen, die am späteren Abend in Warschau gegen Moldau gefordert waren. Ohne Superstar Robert Lewandowski kamen die Osteuropäer kaum in Tritt und gerieten in der 26. Minute durch einen Treffer von Ion Nicolaescu sogar in Rückstand. 

Zum Match-Center: Polen vs. Moldau

Nach dem Pausenpfiff kamen die Polen besser in die Partie, übten Druck aus und wurden in der 53. Minuten mit dem Ausgleich durch Lewandowski-Ersatz Karol Swiderski belohnt. Für mehr reichte es trotz großer Bemühungen in der zweiten Halbzeit aber nicht. Polen rutscht damit hinter Tschechien auf den dritten Platz der Gruppe und hat das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand.

Die Noten zum Spiel Polen vs. Moldau
Die Noten zum Spiel Polen vs. MoldauFlashscore

Gruppe I: Belarus verpasst Sensation in der Schweiz

Historisch war die Partie der Schweiz gegen Belarus bereits vor dem Anpfiff: Der Leverkusener Granit Xhaka erreichte durch seine Startelfnominierung den Meilenstein von 118 Länderspielen, womit er mit dem bisherigen Rekordspieler Heinz Hermann gleichzog. Die Partie selbst nahm in der ersten Halbzeit den erwarteten Verlauf, auch wenn es einen feinen Distanzschuss von Ex-Bundesliga-Profi Xherdan Xhaqiri benötigte, um die Eidgenossen in Führung zu bringen (28.).

Zum Match-Center: Schweiz vs. Belarus

Mit phasenweise 75% Ballbesitz waren die Schweizer hoch überlegen, doch gegen den Verlauf des Spiels kam Belarus zum Ausgleich: Nach einer schönen Flanke von Dmitri Antilevski köpfte der völlig ungedeckte Max Ebong ein (61.). Ein Schock für die Schweizer, doch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Denis Polyakov (69.) und Dmitri Antilevski (84.) sorgten gar für die sensationelle Zwei-Tore-Führung der Osteuropäer.

Es brauchte einen wahren Kraftakt, um in den letzten Minuten der Partie zumindest einen Punkt zu sichern. Zunächst stocherte Manchester City-Verteidiger Manuel Akanji einen langen Freistoß ins Tor (89.), dann stand der eingewechselte Stürmer Zeki Amdouni goldrichtig und rettete das Remis für insgesamt enttäuschende Schweizer (90.).

Vom Ausrutscher der Schweizer konnte wenig später Rumänien profitieren. Gegen Außenseiter Andorra gab sich die Elf von Trainer Edward Iordanescu keine Blöße und kam zu einem ungefährdeten 4:0 (3:0)-Erfolg. Bereits in der ersten Hälfte stellten Kapitän Nicolae Stanciu (23.), Ianis Hagi (28.) und Razvan Marin per Foulelfmeter (44.) die Weichen für den Sieg.

Zum Match-Center: Rumänien vs. Andorra

Nach dem Seitenwechsel legte Florinel Coman noch den vierten Treffer für die Gastgeber nach (50.). Mit nun 16 Punkten sind die Rumänen vor der Schweiz voll im Rennen um die EM-Tickets. Auch noch eingreifen kann Israel, dessen Match gegen den Kosovo heute wegen des Krieges verschoben wurde.

Die Torschützen des Spiels Rumänien vs. Andorra.
Die Torschützen des Spiels Rumänien vs. Andorra.Flashscore