Ein Weltmeister für die DFB-Frauen: Wück wird Hrubesch-Nachfolger

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Ein Weltmeister für die DFB-Frauen: Wück wird Hrubesch-Nachfolger

Christian Wück konnte im Dezember '23 den WM-Titel mit der U17 gewinnen.
Christian Wück konnte im Dezember '23 den WM-Titel mit der U17 gewinnen.Profimedia
Christian Wück tritt nach den Olympischen Spielen im Sommer die Nachfolge von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch bei den deutschen Fußballerinnen an.

Frankfurt/Main (SID) Ein Weltmeister mit Stallgeruch für die EM-Mission: Erfolgscoach Christian Wück tritt nach den Olympischen Spielen im Sommer die Nachfolge von Retter Horst Hrubesch bei den deutschen Fußballerinnen an. Der bisherige U17-Trainer soll an die erfolgreiche Arbeit des Interims-Bundestrainers anknüpfen und den Aufwärtstrend der DFB-Frauen nach dem extrem schwierigen Krisenjahr 2023 fortführen.

Er empfinde die Aufgabe "als große Ehre", sagte Wück nach der Bekanntgabe am Weltfrauentag: "Als die Anfrage kam, habe ich nicht lange gezögert: Dieses Team zu coachen, die vorhandene individuelle Qualität der Spielerinnen weiterzuentwickeln und die Mannschaft damit auch zukunftsfähig für Erfolge zu machen, zählt zu den spannendsten und verantwortungsvollsten Aufgaben im deutschen Fußball."

Sieben Monate nach WM-Debakel schafft DFB nun Klarheit

Rund sieben Monate nach dem historischen WM-Debakel in Australien schaffte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) damit Klarheit, wie es langfristig weitergehen soll. Zur Vertragslaufzeit machte der Verband keine Angaben. Die frühere Nationalspielerin Maren Meinert, die bereits zum Stab von Erfolgstrainerin Silvia Neid gehörte, wird Assistenzcoach, ein weiterer Co-Trainer soll "zeitnah" vorgestellt werden.

Wück sei "ein ausgewiesener Experte, und er spricht die Sprache der Spielerinnen und Spieler", schwärmte DFB-Chef Bernd Neuendorf. Er habe "in der Vergangenheit bewiesen, dass er Persönlichkeiten weiterentwickeln und Mannschaften zu einer verschworenen Einheit formen kann". Wichtig sei auch, "junge Spielerinnen perspektivisch an die A-Nationalmannschaft heranzuführen beziehungsweise aktuelle zu Führungsspielerinnen zu formen - dafür ist er der Richtige", ergänzte die neue Sportdirektorin Nia Künzer.

Bis zum Start wird Wück bei den Frauen die U15 des DFB trainieren

Der 50-Jährige, der bis zum Start bei den Frauen die U15 des DFB trainieren wird, hatte die deutsche U17-Auswahl im Vorjahr zunächst zum EM-Titel und wenige Monate später in Indonesien auch zum WM-Triumph geführt. Wück ist seit 2012 als Trainer von verschiedenen Nachwuchsteams beim DFB tätig, sein Vertrag als Coach der U17 wäre in diesem Sommer ausgelaufen. Ein Frauen-Team hat er bislang nicht trainiert.

Zunächst wird Hrubesch die deutsche Auswahl aber noch zu den Olympischen Spielen in diesem Sommer in Paris führen. Der 72-Jährige, der nach der enttäuschenden WM 2023 mit der anschließenden chaotischen Trennung von Martina Voss-Tecklenburg eingesprungen war und das Team wieder in die Spur geführt hat, wird die DFB-Frauen zudem in der EM-Qualifikation betreuen.

Das Turnier in der Schweiz wäre für Wück dann der erste Härtetest. Die Vize-Europameisterinnen treffen in der Quali-Gruppe A4 auf Österreich, Island sowie Polen. Die sechs Gruppenspiele werden zwischen Anfang April und Mitte Juli in drei Länderspielfenstern ausgetragen. Die Play-offs sind für Oktober bis Anfang Dezember terminiert. Am 20. März werden zunächst noch die Gegner für die Sommerspiele ausgelost.

Umbruch muss eingeleitet werden

Auf dem Weg zur EURO wird Wück womöglich gleich einen Umbruch gestalten müssen. Nicht nur die Frage, wie lange Kapitänin Alexandra Popp (32) noch als Aushängeschild weitermacht, schwelt. Die Angreiferin hält sich dazu noch bedeckt, nach der verkorksten WM offenbarte sie Rücktrittsgedanken. Aus der Ü30-Fraktion könnten ebenfalls Stammkräfte wie Svenja Huth oder Marina Hegering vor dem Abschied stehen.

Munter waren vor der Bekanntgabe auch weitere DFB-nahe Namen wie Stefan Kuntz oder Friederike Kromp durch den Raum geworfen worden. Top-Trainerin Emma Hayes vom FC Chelsea zieht es zum US-Nationalteam. Eine heiße Spur zu Kandidaten hatte es im Vorfeld aber nicht gegeben, offen blieb auch, ob der DFB einen Mann oder eine Frau favorisiert.

Für Popp spielt das Geschlecht jedoch keine Rolle. "Die Person muss einfach, doof gesagt, voll und ganz für diesen Posten blühen und gewisse Dinge ein Stück weit vorleben, um die Mannschaft mitzunehmen", hatte die Torjägerin des VfL Wolfsburg zuvor gesagt.

Wück hat bei der U17 schon einmal gezeigt, dass er genau diese Fähigkeiten mitbringt.