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Klub-WM: Spieler von Bayern-Gegner Auckland City muss unbezahlten Urlaub nehmen

Die Spieler von Auckland City fiebern der Klub-WM entgegen.
Die Spieler von Auckland City fiebern der Klub-WM entgegen.FADEL SENNA/AFP
Wenn am Samstag die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025 in den USA startet, stehen nicht nur Stars wie Lionel Messi und Kylian Mbappé im Rampenlicht. Inmitten eines Turniers mit 32 Mannschaften, prall gefüllt mit Billionen-Dollar-Budgets und Weltstars, sorgt ein Team für besondere Aufmerksamkeit: Auckland City – ein Amateurverein aus Neuseeland.

Während Mannschaften wie Bayern München, Real Madrid oder Manchester City mit einem Heer von Profis, Betreuern und Analysten anreisen, kommt Auckland City mit einer Gruppe von Spielern, die tagsüber Lehrer, Immobilienmakler oder Handelsvertreter sind. Ihr Fußballleben findet nach Feierabend statt – ohne Gehalt, aber mit Leidenschaft.

Stürmer Angus Kilkolly bringt es auf den Punkt: „Für uns ist es ein Traum, gegen diese Mannschaften zu spielen. Auf demselben Spielfeld zu stehen, ist schon ein bisschen verrückt.“ Er selbst arbeitet als Verkaufsleiter für Elektrowerkzeuge, beginnt seinen Tag um 7:30 Uhr im Büro, trainiert abends und wiederholt das Ganze drei- bis viermal pro Woche. Urlaub? Fehlanzeige – Fußball frisst ihn auf. Für die Klub-WM nimmt er unbezahlten Urlaub. Zum Glück hat sein Chef ein Herz für Fußball.

Auckland City als David gegen Goliath – und das dreimal

Die Gruppenauslosung hätte spektakulärer kaum sein können: Erstes Spiel gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München mit Starstürmer Harry Kane, dann Benfica Lissabon und Boca Juniors – drei Schwergewichte des Weltfußballs. Auckland City dagegen: ein Klub, dessen Heimspiele im beschaulichen Stadion an der Kiwitea Street stattfinden, meist vor 200 bis 2.000 Zuschauern.

Zum Match-Center: FC Bayern vs. Auckland City

Und doch bringt dieser Verein große Erfahrung mit: 13 Titel in der Ozeanien-Champions-League, regelmäßige Teilnahme an Klub-Weltmeisterschaften seit 2006 – mit einem Höhepunkt 2014, als man sensationell Dritter wurde.

Wir sind ein Familienverein“, beschreibt Kilkolly seine Mannschaft. Man kennt sich, bleibt nach den Spielen noch für ein Getränk, lebt den Fußball in seiner ursprünglichen Form. Trotz des Klassenunterschieds will Auckland City seiner Philosophie treu bleiben: Ballbesitz, Spielaufbau von hinten, Mut statt Mauerfußball.

Klub-WM 2025: Ein Hauch von Profi – für einen Moment

Die Erwartungshaltung ist dabei realistisch. Kilkolly: „Wenn wir sagen können: ‚Wir haben unseren Stil gespielt, unser Bestes gegeben‘, dann ist das schon ein Erfolg.

Die Teilnahme an der Klub-Weltmeisterschaft ist für die Amateure von Auckland City eine Reise in eine andere Welt – ein Monat in den USA, Spiele in großen Stadien, ein Vorgeschmack auf ein Leben, das sie normalerweise nicht führen. Doch für Kilkolly zählt nicht nur das Erlebnis: Vielleicht tauscht er nach dem Spiel gegen Bayern auch Trikots – Nummer neun gegen Nummer neun, Kilkolly gegen Kane.

Ich glaube, er verdient in einer Woche mehr, als ich in einem Jahr Arbeit verdiene“, sagt er lachend – und doch ist klar: Fußballherz schlägt nicht nur im Millionenmarkt, sondern auch im Alltag von Amateuren, die für 90 Minuten alles geben.

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