Mehr

Wer folgt auf Robert Lewandowski? Barcelonas Suche nach dem neuen Tor-Garanten

Barcelonas Robert Lewandowski im Duell mit Bayerns Harry Kane
Barcelonas Robert Lewandowski im Duell mit Bayerns Harry KaneGongora/NurPhoto / Shutterstock Editorial / Profimedia

Mit 37 Jahren hat Robert Lewandowski längst seinen Platz in der Geschichte des FC Barcelona gefunden. Seit seinem Wechsel von Bayern München im Juli 2022 hat der polnische Torjäger in allen Wettbewerben 105 Tore erzielt, 48 mehr als jeder andere Spieler im Kader, und zusätzlich 20 Assists beigesteuert. Eine Bilanz, die seine Ablösesumme von 45 Millionen Euro mehr als rechtfertigt.

Doch obwohl Lewandowski sportlich weiterhin überzeugt, deutet aktuell wenig darauf hin, dass Barcelona seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert. Klubnahe Quellen sprechen davon, dass man dem Routinier zwar einen respektvollen Abschied bereiten möchte, aber gleichzeitig schon intensiv über seine Nachfolge nachdenkt.

Rashford: Ökonomische Lösung mit Tempo und Torgefahr

Angesichts der angespannten finanziellen Situation der Katalanen könnte Marcus Rashford von Manchester United zu einer realistischen Option werden. Der englische Nationalspieler hat in der Saison 2022/23 bewiesen, dass er auch als zentraler Stürmer brandgefährlich sein kann.

Seine Schnelligkeit, Dynamik und Abschlussstärke würden gut in das System von Trainer Hansi Flick passen – vorausgesetzt, der Coach traut sich, Rashford dauerhaft im Zentrum und nicht auf dem Flügel einzusetzen.

Ein Wechsel des 26-Jährigen wäre wohl auch aus wirtschaftlicher Sicht attraktiv: Rashford könnte im Vergleich zu anderen Kandidaten deutlich günstiger zu haben sein.

Julian Alvarez: Wunschspieler mit Komplettpaket

Wenn es nach den sportlichen Entscheidungsträgern im Camp Nou geht, wäre jedoch Julian Alvarez die Idealbesetzung. Der Argentinier hat sich nach seinem Wechsel von Manchester City zu Atlético Madrid als Schlüsselfigur etabliert. In 66 Spielen (davon 56 von Beginn an) erzielte er 36 Tore und bereitete 11 Treffer vor.

Alvarez trifft auf jede erdenkliche Weise: per Kopf, aus der Distanz, per Freistoß oder als klassischer Abstauber. Seine Spielintelligenz und Kombinationsfähigkeit würden hervorragend zum typischen Ballbesitzfußball Barcelonas passen. Auch wenn Atlético derzeit kein Interesse zeigt, den 24-Jährigen ziehen zu lassen, wäre es für Alvarez wohl schwer, bei einem ernsthaften Angebot der Katalanen Nein zu sagen.

Kane und Guirassy: Klassische Neuner

Sollte Barça weiterhin auf einen physisch starken Mittelstürmer setzen, stehen zwei in der Bundesliga bestens bekannte Namen besonders im Fokus: Harry Kane und Serhou Guirassy.

Kane, der aktuell beim FC Bayern in Topform ist, hat in dieser Saison bereits 18 Tore in 10 Spielen erzielt. Mit 33 Jahren wäre er zwar kein langfristiges Projekt, aber ein sofortiger Leistungsträger – ähnlich wie Lewandowski bei seiner Ankunft 2022. Entscheidend könnte allerdings sein, ob Kane seinen Traum vom Premier-League-Torrekord von Alan Shearer weiterverfolgen möchte.

Guirassy hingegen wäre keineswegs nur eine günstigere Alternative. Seit seinem Wechsel von Stuttgart nach Dortmund hat der guineische Stürmer 44 Tore erzielt. Seine Ausstiegsklausel sinkt im kommenden Sommer deutlich, was ihn zu einem finanziell interessanten Ziel macht. Zudem hat Guirassy Barcelonas Interesse laut Berichten bereits registriert, ohne es bisher abzulehnen.

Haaland bleibt ein Traum

Ein anderer Name, der in Barcelona regelmäßig fällt, ist der von Erling Haaland, doch ein Transfer des norwegischen Superstars ist für den klammen Verein schlicht nicht realisierbar. Umso mehr dürfte man sich in Katalonien heute ärgern, dass man im Jahr 2020 auf Haaland verzichtete und stattdessen Martin Braithwaite verpflichtete.

Barcelonas sportliche Führung steht vor einer wegweisenden Entscheidung. Soll der neue Mittelstürmer ein klassischer Strafraumspieler wie Lewandowski oder Kane werden – oder eher ein flexiblerer, moderner Angreifer wie Rashford oder Alvarez?

Klar ist: Im neuen Camp Nou mit 105.000 Zuschauern wird der Druck enorm sein. Wer auch immer Lewandowski beerbt, tritt in riesige Fußstapfen.

Jason Pettigrove
Jason PettigroveFlashscore